Zyklon Phailin hinterlässt Spur der Zerstörung
Der Wirbelsturm Phailin wütete an der Ostküste Indiens. 14 Menschen kamen ums Leben. Auf den Philippinen starben durch Taifun Nairi mindestens 13 Menschen.
Der gewaltige Wirbelsturm «Phailin» hat an der Ostküste Indiens eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Mindestens 14 Menschen kamen nach offiziellen Angaben ums Leben. Rund 600'000 Einwohner wurden obdachlos.
Fast eine Million Bewohner der am stärksten bedrohten indischen Bundesstaaten Odisha und Andhra Pradesh, wo der Zyklon am Samstagabend auf Land traf, wurden in Sicherheit gebracht. Die Behörden hatten zuvor die höchste Alarmstufe ausgerufen. Ursprünglich war sogar von Windgeschwindigkeiten von bis zu 315 Kilometern pro Stunde und drei Meter hohen Flutwellen ausgegangen worden.
Bereits vor Tagen hatten die Einwohner mit Hamsterkäufen begonnen, vielerorts waren die Geschäfte schon leer, bevor sie wegen des gefürchteten Zyklons schlossen. Fischer versuchten fieberhaft, ihre Boote zu sichern, auf dem Meer gingen grössere Schiffe vor Anker.
Eine ganze Küstenregion wurde wegen des Zyklons evakuiert, etwa eine Million Menschen wurden in Sicherheit gebracht. In voll bepackten Rikschas und Bussen flohen Menschen ins Landesinnere.
Obwohl die Behörden versuchten, möglichst alle Einwohner aus der erwarteten Sturmschneise zu bringen, blieben Todesopfer nicht aus: Odishas Behörden meldeten bis zum Sonntagmorgen drei Tote, ein örtlicher Parlamentsabgeordneter sprach von mindestens sieben und wies daraufhin, dass vor allem aus ländlichen Regionen noch weitere Opfer gemeldet werden dürften.
18 Fischer, die zunächst als vermisst galten, fanden ihren Weg zurück in den Hafen.
Weniger schlimm als 1999
Viele Menschen in Indien hatten im Vorfeld ähnlich hohe Opferzahlen wie vor 14 Jahren befürchtet - damals waren bei einem sogenannten Super-Zyklon in der selben Region etwa 15'000 Menschen ums Leben gekommen. «Diesmal hatten wir die Situation besser im Griff», sagte der Parlamentsabgeordnete Jay Panda dem indischen Nachrichtensender CNN-IBN.
Doch auch diesmal reichten die mächtigen Böen aus, um Glasscherben und Baumaterialien mitzureissen und sie in «Killerprojektile» zu verwandeln, wie die indische Nachrichtenagentur PTI berichtete.
Später zog der Sturm dann ins Landesinnere weiter, wo sich Meteorologen zufolge die Windgeschwindigkeiten auf 130 bis 140 Stundenkilometer abschwächten. Allerdings wurde zunächst weiterhin vor Gefahren insbesondere durch Überflutungen gewarnt. An der Ostküste wurden derweil schon blockierte Strassen wieder freigeräumt, Verletzte behandelt und Essensrationen verteilt.
Auch Ärzte und Medikamente wurden nach Medienberichten in die betroffene Region entsandt. Die Armeehelikopter konnten wegen der anhaltend starken Winde aber zunächst noch nicht starten.
Taifun Nairi fegt über Philippinen
Mit Windgeschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde fegte unterdessen der Taifun Nairi über den Norden der Philippinen hinweg. Am Wochenende starben mindestens 13 Menschen. Mehr als 400'000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Schon vor der Ankunft des Sturms waren 20 Menschen wegen der starken Regenfälle in den angeschwollenen Flüssen ums Leben gekommen.
Auf seinem Weg über die Insel deckte Nairi tausende Häuser ab und knickte unzählige Bäume sowie Strommasten um. In mehr als 30 Städten kam es zu Überschwemmungen und Stromausfällen, wie die Katastrophenbehörde mitteilte. Manche Regionen standen zwei Meter tief unter Wasser, wie das philippinische Rote Kreuz berichtete. 16'500 Häuser wurden beschädigt.
Den Bewohnern auf den Philippinen bleibt kaum Zeit zum Durchatmen: Taifun Wipha soll am Montag ihr Gebiet durchqueren. Er wird Meteorologen zufolge zwar nicht auf die Küste treffen, aber mit weiteren starken Regenfällen sei zu rechnen.
AFP/rub/ajk
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