«Mir schwätze Alemannisch»Zwischen Literaturpreis und
mangelndem Selbstbewusstsein
Die Internationale Mundart-Werkstatt bietet die Gelegenheit, einen Blick auf den Zustand des Dialekts «ennet» der Grenze zu werfen.

Der Liedermacher Nick Spalinger kommt aus Obfelden im Säuliamt; seinen Dialekt beschreibt er als Mischung aus der Sprache seiner Heimat Bremgarten und jener seines Zürcher Vaters. Dass er dabei Alemannisch spricht, hatte er schon gehört. Erstaunt war er allerdings, dass beim Gespräch mit den Schülern im Theodor-Heuss-Gymnasium im badischen Schopfheim so viele Hände hochgingen, als er zu Beginn fragte, wer seine Mundart verstehe. Auch der ehemalige Lehrer Markus Manfred Jung, der Spalinger nach Schopfheim eingeladen hatte, war positiv überrascht. Dabei setzt sich der bekannteste unter den aktiven Mundartdichtern im deutschen Dreiländereck seit Jahrzehnten unermüdlich für die alemannische Sprache ein.