Zwicky-Areal wird zum Vorzeigeobjekt
Die ehemalige Nähseidenfabrik in Wallisellen ist zugleich Veranstaltungsort und Exponat der Ausstellung «Nachhaltiger Städtebau».
Von Alexander Lanner Wallisellen – Das Glattal boomt. Allein in der Gemeinde Wallisellen hat eine rege Bautätigkeit eingesetzt. Das 236 000 Quadratmeter grosse Zwicky-Areal an der Grenze zu Dübendorf wird immer mehr durch urbane Dörflichkeit geprägt. Wo einst das Familienunternehmen Zwicky & Co. AG seinen Hauptsitz hatte, sind Bagger und Baumaschinen seit längerer Zeit Stammgäste. Gestern konnte an einer Medienorientierung in der ehemaligen Zwirnerei, wo die Ausstellung zum Thema «Nachhaltiger Städtebau» eingerichtet ist, ein erster Einblick in die Zukunft des Areals gewonnen werden. Monica Zwicky von der Unternehmerfamilie sieht die Ausstellung als einen Beitrag zur Eröffnung der Glattalbahn. Sie ist froh, dass das Areal mit der Tramlinie 12 eine direkte Verbindung erhält. Autobahn und S-Bahnlinie hätten das Gebiet in der Vergangenheit sehr stark isoliert oder gar durchtrennt. Architekt Tomaso Zanoni, der für die Planung des Zwicky-Areals zuständig ist, erklärte, dass im modernen Städtebau drei Aspekte wichtig seien: «Eine durchmischte Nutzung mit Wohnen und Arbeiten, genügend grosse Naherholungsgebiete sowie belebte Erdgeschosse mit Cafés oder Restaurants sind dabei zentral.» Mit der Glatt, dem Chriesbach und dem Wäldchen im Norden sind auch natürliche Grünzonen gegeben. Der seit 2003 gültige Gestaltungsplan ging auf die beiden anderen Punkte bereits ein. Trotzdem erhielt er nun eine Revision, um so den veränderten Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen. Ab Mitte Dezember wird er in den Gemeinden aufgelegt. Schule und Hochhaus geplant Im Kern des neuen Stadtteils, dem Baufeld A, sind die historisch wertvollen Fabrikgebäude bereits erhalten geblieben. Aus den ehemaligen Wohnräumen der Unternehmerfamilie Zwicky und den daran angrenzenden Büro- und Lagerräumen sind moderne Wohnungen und Lofts entstanden. Seit 2008 sind die neuen Wohnräume vermietet. Ausserdem sind in der Färberei Kleingewerbler eingemietet. Demnächst wird auch dem Baufeld C Leben eingehaucht. Dort ist die Überbauung «Focus» so gut wie fertig. In den 4- bis 6-geschossigen Trakten werden 169 Mietwohnungen entstehen. Zusätzlich wird für Gewerbetreibende eine Fläche von 1100 Quadratmetern erstellt. Die ersten Mieter können bereits am 1. Dezember ihre neue Bleibe beziehen. «Mit der Resonanz sind wir bis jetzt sehr zufrieden», sagt Christina Skalski von der Liegenschaftshändlerin Colliers CSL AG. Ein Drittel der Wohnungen ist bereits vermietet. Noch etwas Geduld braucht es für die künftigen Bewohner in der Überbauung auf dem Teilgebiet F, das auf Dübendorfer Boden liegt. Auf knapp 17 000 Quadratmetern werden in sechs Gebäuden 192 Wohnungen Platz finden. Bezugsbereit ist die Überbauung frühestens 2012. Auf dem Baufeld B2 ist ein Schulhaus der Swiss International School samt Turnhalle geplant, auf Baufeld B1 ein 75 Meter hohes Bürogebäude. Die Bau- und Wohngenossenschaft «Kraftwerk» will auf der 10 800 Quadratmeter grossen Dübendorfer Baufläche E mehrere Gebäude bauen, wobei rund 78 Prozent der Nutzfläche als Wohnungen dienen sollen. Auf dem Baufeld D – ebenfalls in Dübendorf – soll ein längliches Bürogebäude die vorgesehenen Wohnhäuser vor dem Lärm der viel befahrenen Überlandstrasse schützen. Bis 2018 sollen die Bauten gemäss Planung fertiggestellt sein. Am 18. November wird auf dem Zwicky-Areal eine Ausstellung zum Schwerpunkt «Nachhaltiger Städtebau» eröffnet. Bis zum Herbst 2011 können die Besucher einen Einblick über die schweizweiten Entwicklungen, insbesondere diejenigen im Grossraum Zürich, erhalten. Im Speziellen wird das Zwicky-Areal vorgestellt, beginnend mit einem historischen Rückblick, mit aktuellen Bauprojekten sowie Plänen für die Zukunft. Die Ausstellung ist jeweils donnerstags von 17 bis 20 Uhr geöffnet. Anfragen für individuelle Führungen sind an info@zwicky-areal.ch zu richten. Zusätzlich wird die Ausstellung während des Glattfests am 11. Dezember von 11 bis 20 Uhr geöffnet sein.(all) Tomaso Zanoni und Monica Zwicky vor dem Modell des Zwicky-Areals.Foto: David Baer
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