Zweiter ausgebrochener Mörder in den USA gefasst
Nun konnte die New Yorker Polizei auch den zweiten Ausbrecher festnehmen. Er war aus einem Hochsicherheitsgefängnis ausgebrochen.
Gut drei Wochen nach dem spektakulären Ausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis im US-Staat New York ist der zweite entflohene Mörder gefasst worden. David Sweat wurde am Sonntag im Ort Constable unweit der Grenze zu Kanada gesichtet, angeschossen und dann in eine Klinik in Malone gebracht, wie die Polizei mitteilte.
Über dessen Zustand lägen zunächst keine Angaben vor. Erst vor zwei Tagen war Sweats Komplize Richard Matt bei einer Konfrontation mit Polizisten erschossen worden. «Der Albtraum ist jetzt endlich vorbei», erklärte Gouverneur Andrew Cuomo auf einer Pressekonferenz.
Die als extrem gefährlich eingestuften Häftlinge Sweat und Matt hatten sich am 6. Juni aus dem Gefängnis in Dannemora nahe der Grenze zu Kanada den Weg in die Freiheit gebahnt. Dazu bedienten sie sich schwerer Werkzeuge, mit denen sie Löcher in Zellenwände und Schächte bohrten. Durch die Kanalisation machten sie sich dann davon.
Sägeblätter in Hamburger versteckt
Eine Aufseherin muss sich wegen Fluchtbeihilfe verantworten. In gefrorenem Hamburgerfleisch soll sie Sägeblätter, einen Bohreinsatz und Schraubenzieher versteckt haben, wie aus der Anklageschrift hervorgeht. Ein zweiter Angestellter, der erst kürzlich festgenommen wurde, soll den Häftlingen die Schmuggelware dann zugesteckt haben. Gegen beide Gefängnismitarbeiter läuft ein Strafverfahren.
Lange war die Jagd nach beiden Ausbrechern erfolglos geblieben. Die Grossfahndung konzentrierte sich zunächst auf die unwegsamen Wälder des Adirondack-Gebirges rund um die Haftanstalt. Nach und nach wurde die Suche auf umliegende Bezirke ausgeweitet.
Am Freitag dann spürten Grenzschützer den flüchtigen Matt in der Nähe einer Waldhütte rund 50 Kilometer von der Haftanstalt entfernt auf. Als dieser nicht auf Aufforderungen reagierte, sich zu ergeben, wurde er von einem Beamten erschossen.
Mit zwei Schüssen gestoppt
Dessen Komplize Sweat lief in Constable eine Strasse entlang, als ihn ein Polizist erkannte, wie Gouverneur Cuomo mitteilte. Daraufhin sei Sweat auf ein Waldstück zugerannt. Der Beamte habe gefeuert, als ihm klar geworden sei, dass er ihn zu Fuss nicht mehr erwischt hätte, sagte Cuomo. Demnach wurde Sweat zwei Mal in den Rumpf geschossen. Er sei aber in stabilem Zustand.
Der örtliche Polizeichef Joseph D'Amico sagte, die flüchtigen Männer hätten mit Pfeffer ihre Spuren verwischt. Doch auf Pfefferstreuer gefundene DNA von Sweat habe letztlich zu einem Lager geführt, in dem die Ausbrecher offenbar einige Zeit verbracht hätten.
Cuomo sprach von vielen ungelösten Fragen. Es seien bereits umfassende Ermittlungen eingeleitet worden. «Doch der heutige Tag endet mit guten Nachrichten. Das waren gefährliche, gefährliche Männer.»
Sweat verbüsste eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes an einem Hilfssheriff. Matt war zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er 1997 seinen 76 Jahre alten Ex-Chef entführt, gefoltert und mit einer Metallsäge zerstückelt haben soll.
AP/pat/chk
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