Tödliches Wochenende in den USAGläubige überwältigen Angreifer in Kirche in Kalifornien
Ein Supermarkt in Buffalo, ein Flohmarkt in Houston und eine Kirche in Laguna Woods: Dies waren die Tatorte der jüngsten Schiessereien in den USA.

Durch Schüsse in einer Kirche im US-Bundesstaat Kalifornien ist mindestens ein Mensch getötet worden. Fünf weitere Menschen seien in der Kirche in der Nähe von Los Angeles schwer sowie ein Mensch leicht verletzt worden, teilte das Büro des Sheriffs von Orange County am Sonntag auf Twitter mit. Ein Mensch wurde demnach bei dem Vorfall in der Stadt Laguna Woods rund 70 Kilometer südlich von Los Angeles festgenommen.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei gilt offenbar einMann asiatischer Herkunft als mutmasslicher Täter. Zum Motiv des etwa 60-Jährigen werde noch ermittelt, teilte Jeff Hallock von der Polizei von Orange County am Sonntag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz mit. Auch die Opfer waren nach einem Bericht der «Los Angeles Times» überwiegend asiatischer Herkunft, die meisten demnach aus Taiwan.
Die Gläubigen der Kirche in der Stadt Laguna Woods rund 70 Kilometer südlich von Los Angeles hatten sich nach Angaben der Polizei zu einem Essen nach dem Kirchgang versammelt, als der Angriff begann. Demnach konnten die Gläubigen den Angreifer überwältigen und festhalten, bis die Polizei eintraf. Die Kirchgänger hätten «seine Beine mit einem Verlängerungskabel gefesselt und mindestens zwei Waffen sichergestellt», sagte Hallock. «Diese Gruppe Kirchgänger zeigte aussergewöhnlichen Heldenmut und Tapferkeit.» Die Gläubigen hätten wohl weitere Verletzte oder Tote verhindert.
Die Ermittlungen zu dem Angriff gestalten sich aber nicht ganz einfach. Die Polizei muss Aussagen von 30 bis 40 Zeugen aufnehmen, die sich in dem Gebäude aufgehalten hatten. Es müsse auch auf Übersetzer gewartet werden, um Gläubige und den mutmasslichen Täter vernehmen zu können, sagte Hallock.
Schüsse auf Flohmarkt
Ebenfalls am Sonntag sind in Houston, Texas, zwei Menschen durch Schüsse auf einem Flohmarkt getötet und drei weitere verletzt worden. Kurz zuvor sei ein Streit zwischen allen fünf Beteiligten eskaliert, schrieb der Sheriff von Harris County, Ed Gonzalez, auf Twitter. Mindestens zwei Waffen seien im Spiel gewesen. Arglose Passanten seien nicht verletzt worden. Ermittler gehen davon aus, dass unter den Personen, die verletzt ins Spital kamen, der mögliche Schütze sei. Noch vor Ort seien zwei weitere mutmassliche Schützen festgenommen worden, sagte ein Hilfssheriff dem Sender KTRK-TV.
Tausende Menschen kauften auf dem Flohmarkt nördlich der Innenstadt von Houston ein, als am Sonntagmittag (Ortszeit) mehrere Schüsse fielen, wie Sheriff Gonzalez ergänzte. Hilfssheriffs stellten zwei Pistolen sicher. Bei allen Beteiligten habe es sich um Männer in ihren Zwanzigern gehandelt, die sich offenbar gekannt hätten.
Erst am Samstag waren in den USA bei einem offenbar rassistisch motivierten Schusswaffenangriff auf einen Supermarkt im Bundesstaat New York zehn Menschen getötet und drei weitere verletzt worden. Ein 18-jähriger Weisser, der seine Tat live im Internet übertrug, hatte mit einem Gewehr vor und in dem Geschäft in der Stadt Buffalo geschossen. Die meisten Opfer waren Afroamerikaner. Der Täter wurde festgenommen und wegen Mordes angeklagt.
AFP/roy
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