Zwei Superstars des Laufsports streiten sich
Mo Farah attackiert just vor seinem Start am Sonntag in London Haile Gebrselassie. Der kontert.

Die Pressekonferenz mit Mo Farah war vorbei, als der vierfache Olympiasieger das Mikrofon nochmals ergriff – und einen der bizarrsten Streits zwischen zwei Leichtathletikstars initiierte. Farah zählt am Sonntag in London zu den Mitfavoriten am grössten Marathon Europas. Doch nachdem der Brite geredet hatte, war das Rennen vorerst kein Thema mehr.
Denn er bezichtigte mit Haile Gebrselassie einen anderen Laufchampion und früheren Weltrekordhalter, ein übler Typ und ebensolcher Geschäftsmann zu sein.
Der Diebstahl im Hotel
Was passiert war: Farah bereitete sich im Resort des Äthiopiers nahe Addis Abeba auf den London-Marathon vor. Dabei wurden ihm knapp 3300 Franken sowie eine Uhr und zwei Handys aus dem Zimmer gestohlen. Farah sagte, er habe Gebrselassie darauf mehrmals zu kontaktieren versucht, via Anrufe und SMS. Doch dieser habe nie geantwortet.
Als Folge schickte ihm Farah, der das Hotel vor dem geplanten Ende seines Aufenthalts verlassen und eine Rechnung von 3000 Franken offengelassen hatte, eine SMS. Diese zeigte er in London als Beweis. Der Inhalt spricht nicht für seinen Sportsgeist. Darin steht unter anderem: «Wisse, dass ich nicht verantwortlich bin für das, was ich an der Pressekonferenz sagen werde – und wie es sich auf dich und dein Geschäft auswirken wird.»
Drohte Farah gar?
Gebrselassie verstand diese SMS als Drohung und wandte sich einen Tag nach Farahs Ausbruch detailliert an die Öffentlichkeit. Er will Farah wegen «Rufmords» verklagen. Und er offenbarte seine Sicht. Erstens: Seine Hotelcrew habe Farah angeboten, das Geld in einem Safe zu sichern. Farah habe abgelehnt, ergo sei er nicht haftbar.
Zweitens und viel schwerwiegender: Farah sei im Fitnessraum gegenüber einem Ehepaar handgreiflich geworden – und nur darum nicht von der Polizei verhaftet worden, weil er, Gebrselassie, interveniert habe.
Dass die äthiopische Polizei nach dem Diebstahl fünf seiner Hotelmitarbeiter drei Wochen festgehalten habe und sie dann mangels Beweisen freiliess, hält Gebrselassie für skandalös.
Mo Farah bestreitet die Darstellung von Gebrselassie in fast allen Punkten.
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