Zwei Brüder verhaftet – Hinweis auf Sexualdelikt
Im Zusammenhang mit der in Langenthal tot aufgefundenen 44-jährigen Österreicherin hat die Polizei zwei Brüder verhaftet. Weiter wurde bekannt, dass Claudia B. auch als Escort-Girl tätig war.
Die Berner Kantonspolizei hat zwei Verdächtige im Tötungsdelikt in Langenthal festgenommen. Offenbar handelt es sich bei den beiden Männern um Brüder aus Langenthal. Sie sind 23 und 25 Jahre alt.
Nach Angaben der Behörden gibt es Hinweise auf ein Sexualdelikt. Die beiden Männer wurden gestern Abend angehalten und im Verlauf des Abends in Haft genommen, wie die regionale Staatsanwaltschaft und die Berner Kantonspolizei mitteilen. Die beiden stehen im Verdacht, mit dem gewaltsamen Tod von Claudia B. etwas zu tun zu haben.
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren weiter, denn noch sind die Hintergründe der Tat nicht geklärt. Bei der Polizei gehen nach wie vor Hinweise ein. Sie sucht auch weiterhin noch Zeugen. Von besonderem Interesse seien Beobachtungen im Zeitraum zwischen vergangenem Freitagabend und Samstagmorgen.
«Massive stumpfe Gewalt»
Am Sonntagabend waren die Ermittler in der Region Langenthal auf das Auto der Toten gestossen, einen silbergrauen Mercedes. Die Hintergründe der Tat, insbesondere das Motiv, sind nach wie vor noch nicht restlos geklärt. Die Ermittlungen laufen weiter.
Erste Untersuchungen am Institut für Rechtsmedizin der Universität Bern ergaben, dass Claudia B. «massiver stumpfer Gewalt» ausgesetzt war. Die dabei erlittenen Verletzungen führten zum Tod der Frau. Nähere Angaben, wie die Frau ums Leben kam und womit sie allenfalls getötet wurde, machte die Polizei nicht. Zudem ergaben sich Anhaltspunkte für ein Sexualdelikt.
Junioren einer Handballmannschaft hatten die Leiche am Samstagmorgen in einem Fensterschacht bei einer Turnhalle in Langenthal entdeckt.
Sie wohnte in Bäch
Wie der «Blick» berichtet, handelt es sich bei der Toten um Claudia B., die in einer Wohnung in Bäch am Zürichsee wohnte.Die 43-Jährige war als Störköchin tätig. «Haben Sie etwas zu feiern? Ob Geburtstag, Hochzeit, Taufe, ob Apéro oder mehrgängiges Buffet, ich stelle für jeden Anlass ein individuelles Menu zusammen – damit werde ich ihrem Fest die persönliche Note geben», beschreibt die Österreicherin ihr Angebot im Internet.
Die Familie der Toten lebt im Bezirk Leoben in der Steiermark. Dies hat das österreichische Aussenministerium versichert. Wie «Blick» herausfand, lebte die Frau schon 13 Jahre in der Schweiz. Zuerst lebte Sie im luzernischen Triengen, später eröffnete sie an der Zürcher Goldküste ein Fotostudio.
Weiter schreibt «Blick», dass Claudia B. von ihrem damaligen Freund, einem Millionär aus Herrliberg, finanziell unterstützt wurde. Nach seinem Tod vor ein paar Jahren erbte die Frau seine Wohnung in Bäch. Die Köchin hatte deswegen offenbar Streit mit den Verwandten des verstorbenen Freundes. Die Familie wollte die millionenteure Wohnung zurück, sagt ein Bekannter der Familie gegenüber «Blick».
Köchin und Escort-Girl
Durch die Erbschaft musste sich Claudia B. keine Sorgen mehr um Geld machen, wie Freunde der Toten gegenüber «Blick» erwähnen. So konnte sie sich auf ihr Hobby, das Kochen, konzentrieren. Sie begann dann, als Störköchin zu arbeiten.
Wie man in ihrem Gästebuch auf ihrer Website lesen kann, war Claudia B. eine sehr gute Köchin. «Super! An meiner Vernissage in Bäch wurden 200 Gäste und ich exzellent verwöhnt. Claudias Küche kann man nur weiterempfehlen», schreibt beispielsweise Al Meier. Auch B. Koch lobte die Störköchin in vollen Zügen: «Kreativ und frisch – das ist die Küche von Claudia. Ein Genuss für die Augen und den Gaumen. Und dann noch alles perfekt organisiert.»
Recherchen der «Aargauer Zeitung» haben ergeben, dass die Tote von Langenthal nicht nur als Störköchin arbeitete, sondern auch im Rotlicht-Milieu tätig war. Unter dem Namen «Christina» arbeitete sie als Escort-Girl bei verschiedenen Anbietern. Ein Escort-Anbieter bestätigte gegenüber der AZ, dass es sich bei Christina um die getötete Österreicherin handelt.
bz/met/per
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