Zwei amerikanische Tarnkappenbomber über Südkorea
Spannungen mit Nordkorea: Die USA haben atomwaffenfähige Tarnkappenbomber nach Südkorea entsendet. Damit soll Kim Jong-un demonstriert werden, wie schnell ein Angriff erfolgen könnte.
Die USA und ihr Verbündeter Südkorea haben im Konflikt mit Nordkorea militärische Stärke demonstriert. In einem ungewöhnlichen Schritt bestätigte das US-Militär am Donnerstag, dass zwei seiner atomwaffenfähigen B-2-Bomber im Rahmen einer gemeinsamen Übung mit Südkorea Munition auf eine südkoreanische Insel abgeworfen hätten.
Eine starke Reaktion aus Pyongyang gilt als wahrscheinlich. Nordkoreas kommunistische Regierung hatte bereits verärgert auf das mehrwöchige Militärmanöver und die jüngsten US-Sanktionen nach einem Atomwaffentest im Februar reagiert – und mit Angriffen auf Südkorea und die USA gedroht. Beobachter halten einen umfangreichen Angriff Nordkoreas aber derzeit für sehr unwahrscheinlich, lokale Gefechte etwa im Gelben Meer dagegen für möglich.
Rundflug von den USA aus
Die Bomber seien von einem Luftwaffenstützpunkt im US-Staat Missouri aus gestartet, nach Südkorea geflogen und schliesslich zurückgekehrt, teilte das US-Militär mit. Ob sie bereits in der Vergangenheit an den jährlichen Militärmanövern mit Südkorea teilgenommen haben, blieb offen. Es ist aber das erste Mal, dass das amerikanische Militär ihren Einsatz bestätigt hat. Im Rahmen des Manövers hatten den Angaben zufolge bereits atomwaffenfähige B-52-Bomber Übungsflüge unternommen.
Nordkorea liess trotz der angespannten Lage und der Unterbrechung der letzten militärischen Telefonverbindung mit Südkorea am Donnerstag weiter Pendler aus dem Nachbarland einreisen. Sie konnten ihre Arbeit im Industriekomplex in der Grenzstadt Kaesong wie gewohnt aufnehmen. Wäre die Entscheidung anders ausgefallen, hätte Nordkorea laut Beobachtern seine Wirtschaft nur weiter geschwächt.
«Die Spannungen steigen fast jedes Jahr, wenn die US-südkoreanischen Manöver stattfinden. Sobald die Übungen beendet sind, kehrt schnell wieder Normalität ein», sagte Sung Hyun Sang der Nachrichtenagentur AP in Seoul. Sung arbeitet in Kaesong. «Ich glaube und hoffe, dass es diesmal auch so sein wird.»
AFP/bru
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