Zunehmende Spannungen unter Eritreern
Die meisten Flüchtlinge, die in die Schweiz kommen, stammen aus Eritrea. Oft erhalten sie Asyl und leben unauffällig. Doch in der Diaspora schwelt ein politischer Konflikt, der auch gewaltsam ausgetragen wird.

Das «Nordkorea Afrikas» verfolgt ihn: Der Eritreer Said Saleh bekam in der Schweiz 2010 als Deserteur Asyl.
Sophie Stieger
Said Saleh wollte nur noch weg. Weg vom Militär, in das jeder in Eritrea mehrmals in seinem Leben eingezogen werden kann. Weg von der Willkür eines Regimes, das ihn ohne Urteil zwei Monate hinter Gitter steckte. Eritreas Staatschef Isayas Afewerki halte die ganze Bevölkerung in Gefangenschaft, sagt Saleh, ein 30-jähriger schmächtiger Mann, der stets lächelt.