Manchester siegt dank RonaldoZuerst unsichtbar, dann gnadenlos
Manchester United zeigt 94 Minuten gegen Villarreal nicht viel und gewinnt am Schluss dank Cristiano Ronaldo doch noch. Auch Wolfsburg-Flügel Renato Steffen darf jubeln.

Natürlich musste das Shirt daran glauben. Cristiano Ronaldo riss sich den Stoff vom gestählten Leib, schmiss es in die Luft und schrie die Erleichterung Richtung Tribüne. Dort verschluckte Sir Alex Ferguson wieder mal einen Kaugummi und ballte Usain Bolt die Faust. Ronaldo hatte es erneut gerichtet, wer den sonst? Nach 94 harmlosen Minuten siegte Manchester United zu Hause gegen Villarreal doch noch 2:1 und wendete so den Horror-Start in der Champions League ab.
Lange sah es aber so aus, als würde für die Red Devils die Kampagne so weitergehen, wie sie bei der Niederlage gegen die Young Boys vor zwei Wochen begonnen hatte: Paco Alcacer traf für die Gäste nach 53 Minuten. Und wenn Manchester-Abwehrspieler Alex Telles nach einem Eckball mit einem herrlichen Volley nicht ausgeglichen hätte, wäre es für die Engländer ganz, ganz ungemütlich worden. Denn bis dahin wollte der United nicht viel gelingen. Doch Telles’ Zauberschuss passte genau, und tief in der Nachspielzeit tauchte plötzlich Ronaldo auf, nachdem er lange unsichtbar blieb: Der Portugiese legte nach einer Flanke in den Strafraum zuerst per Kopf ab und verwertete dann gekonnt mit einem satten Abschluss.
Ebenfalls eine Entscheidung kurz vor Schluss gabs in der Partie zwischen Wolfsburg und Sevilla: Ein umstrittener Foulelfmeter hat den VfL um den ersten Sieg in der neuen Champions-League-Saison gebracht. Der ehemalige FCB-Spieler Ivan Rakitic traf in der 87. Minute zum 1:1-Endstand für die Spanier. Der unsichere Schiedsrichter Georgi Kabakov und sein Videoassistent hatten zuvor minutenlang eine Aktion des VfL-Profis Josuha Guilavogui überprüft, der im Strafraum zunächst den Ball und dann das Schienbein des Argentiniers Erik Lamela traf. Kabakov gab am Ende nicht nur Elfmeter, sondern auch Gelb-Rot für Guilavogui. Der Schweizer Nationalspieler Renato Steffen hatte die Wolfsburger kurz nach der Pause aus kurzer Distanz in Führung gebracht.
Erfolgreicher lief es für einen anderen Bundesligisten: Der FC Bayern hat auch in der Champions League seine Siegesserie unter dem neuen Trainer Julian Nagelsmann fortgesetzt. Gegen den ukrainischen Meister Dynamo Kiew gelang den Münchnern im zweiten Gruppenspiel ein 5:0-Heimsieg. Nach dem 3:0 zum Auftakt gegen den FC Barcelona festigten die Bayern vor 25’000 Zuschauern ihre Tabellenführung und sind voll auf Achtelfinal-Kurs. Die Tore für die Gastgeber erzielten Robert Lewandowski (12./Elfmeter/27. Minute), Serge Gnabry (68.), Leroy Sané (74.) und Eric Maxim Choupo-Moting (87.).
Erneut eine Schlappe musste der FC Barcelona hinnehmen: Die Katalanen verloren erneut mit 0:3, dieses Mal gegen Benfica Lissabon. Derweil setzte sich Juventus im Spitzenduell gegen Chelsea knapp 1:0 durch.
tmü/dpa
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