«Wir haben die Serie nicht am Sonntag verloren»
Die Unihockeyaner der Grasshoppers scheiterten in den Playoff-Halbfinals an Malans. Headcoach Magnus Svensson zieht trotzdem eine positive Saisonbilanz.
Mit Magnus Svensson sprachJean-Pierre Costa Magnus Svensson, die Grasshoppers haben die Playoff-Halbfinalserie gegen Malans 1:3 verloren. Wie gross ist Ihre Enttäuschung? Die Enttäuschung ist gross. Ich hatte mehr erwartet. Vor allem nach dem Sieg im Cup gegen Wiler hoffte ich, den Schwung mitnehmen zu können. Am Sonntag lag Ihr Team im vierten Spiel nach 43 Minuten noch 7:4 in Führung, trotzdem hat es nicht gereicht. Das ist vielleicht typisch für eine schnelle Sportart wie Unihockey. Es braucht nur kleine Dinge, um ein Gefüge durcheinanderzubringen. Zuerst ein unglückliches Eigentor, kurz darauf eine Unachtsamkeit in der Abwehrarbeit, und der Gegner bekommt wieder Auftrieb. Malans hat diese Situation für sich genutzt, während wir vor allem im Kopf gescheitert sind. Dabei haben wir gerade in Spiel 4 wirklich gut gespielt. Ihrer Mannschaft machen Sie also keinen Vorwurf? Nein, sie hat alles gegeben. Vielleicht spielten wir nach dem 7:4 zu passiv. Das lag aber auch am Gegner, der viel Druck machte. Wir haben die Serie nicht am Sonntag verloren. Im 2. und 3. Spiel waren wir nicht gut, da nahm sie die entscheidende Wende. Die positive Energie war plötzlich weg. Haben Sie am Sonntag etwas falsch gemacht? Diese Frage stelle ich mir ebenfalls. Hätte ich nach dem 7:6-Anschlusstor ein Time-out nehmen sollen? Das wäre eine Möglichkeit gewesen, den Gang der Dinge zu stoppen. Doch im Nachhinein ist man immer klüger. War das Nachlassen auch eine Folge des gewonnenen Cupfinals? Das erste Spiel haben wir ja gewonnen, und dies erst noch auswärts. Danach verloren wir an Schwung. Vielleicht wurde das 10:4 zum Auftakt überbewertet; so gut, wie es das Resultat suggeriert, waren wir nicht. Die Malanser hingegen haben auch nach dem Fehlstart an ihre Chance geglaubt und die Serie verdient gewonnen. Sie waren insgesamt besser, auch wenn wir sie stark gemacht haben. Wer aber fünf von sechs Direktbegegnungen für sich entscheidet, ist kein Zufallsfinalist. Wie fällt Ihr Saisonfazit aus? Der Schatten des Halbfinal-Aus wirkt natürlich noch nach, dazu das Gefühl, eine grosse Chance verpasst zu haben. Trotzdem überwiegen die positiven Eindrücke. Der Cupsieg gegen Wiler-Ersigen war der erste Titel in der Klubgeschichte von GC. Darauf dürfen wir stolz sein. Zudem haben viele Spieler leistungsmässig einen grossen Schritt nach vorne getan. Haben Sie mit dieser Entwicklung gerechnet? Vor Saisonbeginn war ich unsicher, wusste nicht genau, was die Mannschaft zu leisten imstande ist. Das erste Jahr war für mich ein Test. Und dieser ist positiv ausgefallen. Wir haben zwar mit dem Schweizer Cup nur den kleinen Titel gewonnen. Die jungen Spieler haben jedoch noch viel Potenzial. In Zukunft gilt es, die grossen Leistungsschwankungen, die in der laufenden Spielzeit auftraten, zu beseitigen. Wenn es der Mannschaft lief, war sie kaum mehr zu bremsen. Ihr tiefstes Niveau war aber immer noch zu tief. Vor allem das Defensivverhalten ist noch ausbaufähig. Wie sieht die Zukunft bei den Grasshoppers aus? In der neuen Saison wird es einige personelle Änderungen geben. Patrik Lundström kehrt nach Schweden zu IBK Dalen zurück. Zum gleichen Klub nach Umeå wird wohl auch Alexander Bodén wechseln. Hannu Korhonen zieht es nach Singapur, wo er eine neue Arbeitsstelle antritt. Und mit Dominik Mächler verlieren wir einen weiteren Verteidiger. Geplant ist der Zuzug eines Weltklassespielers aus Skandinavien. Ersetzt werden die Abgänge aber mehrheitlich durch Spieler aus der näheren Umgebung. Es ist fast unglaublich, wie viele Talente es in der Region Zürich gibt. Magnus Svensson.
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