Usters Polizei soll rund um die Uhr präsent sein
Der Stadtrat will das Polizeikorps zu einem 24-Stunden-Betrieb ausbauen. Knackpunkt sind die jährlichen Mehrkosten von 1,3 Millionen Franken.
Von Regula Lienin Uster – Dreizehn zusätzliche Stellen für die Stadtpolizei Uster-Greifensee will der Stadtrat schaffen. Er hat dem Gemeinderat einen entsprechenden Antrag gestellt. Ziel ist es, dass die Polizei einen 24-Stunden-Dienst aufziehen kann. Um diesen bis 2013 einzuführen, wären 1,375 Millionen Franken nötig. Ab 2014 würden dann jährlich Kosten von 1,3 Millionen anfallen. Eine Umfrage zum Sicherheitsempfinden in der Stadt von 2009 hat ergeben, dass eine Mehrheit sich mehr Polizeipräsenz wünscht. Besonders nachts fühlen sich viele Ustermer unsicher. Fast 90 Prozent sprachen sich denn auch dafür aus, dass die Stadtpolizei rund um die Uhr im Einsatz sein solle. Zahl der Delikte nimmt zu Bei den sicherheitsrelevanten Problemen gewichteten die Befragten nicht etwa Raub oder Diebstahl am stärksten, sondern herumhängende Jugendliche und Littering. Offenbar erhoffen sie sich durch eine erhöhte Polizeipräsenz eine Verbesserung der Situation. Laut der Kriminalstatistik des Kantons Zürich hat die Anzahl Delikte in der Stadt Uster in den vergangenen Jahren insgesamt zugenommen. Das betrifft vor allem Gewaltdelikte und mutwillige Sachbeschädigungen. Der Stadtrat sieht mehrere Gründe für die veränderte Sicherheitslage. So führe zum Beispiel das Bevölkerungswachstum zu einem spannungsreicheren gesellschaftlichen Umfeld. Zudem hätten Phänomene wie Drogenkriminalität, Jugendgewalt und Vandalismus zugenommen. Vergleichsweise kleine Polizei Dass eine Stadt von der Grösse Usters über keinen eigenen 24-Stunden-Polizeibetrieb verfügt, ist ungewöhnlich. Die Stadtpolizei hat vor einem Jahr ihre Organisation verbessert, um die Präsenzlücken zu schliessen. So ist sie heute mit zwei Frontdiensten täglich im Einsatz. Trotzdem gibt es noch immer Zeiten, zu denen weder die Kantonspolizei noch die regionale Polizeipatrouille im Einsatz ist. Laut Jörg Ganster, Leiter Sicherheit Uster, hat die Stadtpolizei ihre Optimierungsmöglichkeiten ausgeschöpft. Das Korps umfasst momentan 18 Leute, 3 zusätzliche Stellen sind für dieses Jahr bewilligt. Das ändert nichts an der Tatsache, dass Uster eine unterdurchschnittliche Polizeidichte aufweist. Auf 2017 Einwohner kommt ein Polizist – im schweizweiten Durchschnitt ist es einer auf 493 Einwohner. In ähnlich grossen Städten mit vergleichbaren Polizeiaufgaben sind deutlich mehr Polizisten im Einsatz. So sind es zum Beispiel im etwas kleineren Chur 54. Die Aufstockung der Polizei um 13 zusätzliche Stellen käme als Gesamtpaket zur Volksabstimmung – wegen der jährlich wiederkehrenden Kosten von 1,3 Millionen Franken. «Das Bedürfnis nach mehr Polizeipräsenz ist unbestritten», sagt Jörg Ganster. «Die Kosten sind das einzige Hindernis.»
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