«Sehen Förster vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr?»
Kahlschlag«Rambo-Holzer hinterlassen Schlachtfeld»,TA vom 8. März Viele schöne Bäume liegen flach. Ich wohne seit 60 Jahren mehrheitlich in Uetikon am See. Sehr erstaunt habe ich den Rambo-Artikel gelesen. Was hier beschrieben ist, könnte fast genau so über Uetikon, über Männedorf und Stäfa geschrieben werden. Diese schönen Erholungsgebiete wurden nicht da oder dort etwas ausgelichtet. Wo ich hinschaue, liegen viele gesunde schöne alte Bäume flach. Waldlichtungen, die seit meiner Kindheit geheimnisvoll versteckt waren, werden durch den stark abgeholzten Wald sichtbar. Ich war so irritiert und bin es immer noch. Ich habe mit der Gemeinde, dem Pfannenstiel-Netzwerk und dem Förster Kontakt aufgenommen. Alle waren sehr nett und hatten irgendwelche plausible Erklärungen. Ich bin mir nicht so sicher, ob diese Antworten stimmen. Wie oft waren wir Menschen schon kurzsichtig. Christine Carigiet, Uetikon am See Waldarbeiter verdienen Dank. Der Begriff Rambo-Holzer hat mich stutzig gemacht, er ist nämlich beleidigend. Die städtische Bevölkerung hat vielfach keine Ahnung, wie man einen Wald bewirtschaftet und weswegen. Ein Holzschlag in einem Tobel ist eine sehr anstrengende und gefährliche Arbeit, die nur von bestens ausgebildeten Berufsleuten geleistet werden kann. Sie verdienen Dank und Anerkennung für die Waldpflege, gerade von den Leuten, welche die Wälder ohne Gegenleistung zu jeder Jahreszeit besuchen dürfen und bestens unterhaltene Wege, Bänke und Feuerstellen als ganz selbstverständlich betrachten und auch nutzen. Roman Ricklin, Benken SGWaldbauer Erntefest mitten im Wald. Die Abholzaktion im Küsnachter Tobel ist kein Einzelfall; dasselbe kann man auch beispielsweise im Uetlibergwald beobachten. Das Schlachtfeld der Holzer ist im Jargon der Förster ein Erntefest. Zur Begründung werden fadenscheinige Argumente vorgebracht. Kann es sein, dass die Förster vor lauter Bäumen ihren Wald nicht mehr sehen? Ist es nicht ein erstrebenswertes Ziel, die letzten Naturoasen vor dem Zugriff des Profitstrebens auszuklammern? Müssen weltweit – von den Eis-Polen, Urwäldern bis zu den Ozeanen – die Ressourcen der Menschheit rücksichtslos geplündert werden? Homo sapiens quo vadis? Waldemar Santi, Uitikon Keine naturnahe Bewirtschaftung. Auch ich bin einer, der sich über die Massaker aufregt, die die Holzfäller Jahr für Jahr in den Wäldern anrichten. Von naturnaher Waldbewirtschaftung kann keine Rede sein. Mit den schweren Fahrzeugen wird der Waldboden rücksichtslos platt gewalzt, und die entstandenen Schneisen sind oft jahrelang sichtbar. Gegen Rationalisierung und Technik hat die Natur keine Chance. Langfristig macht man auf diese Weise den Wald zu einer Plantage ohne jeglichen ästhetischen Reiz und ökologischen Wert. Der Eindruck drängt sich auf, dass es bei dieser systematischen Holzfällerei in erster Linie um Arbeitsbeschaffung für die Waldarbeiter und um die Amortisation des vorhandenen Maschinenparks geht. Das Holz wird gar nicht alles gebraucht. Mancherorts lässt man die Baumstämme liegen, bis sie verrotten. Walter Artho, Schlieren «Mit den schweren Fahrzeugen wird der Waldboden rücksichtslos platt gewalzt. Gegen Rationalisierung und Technikhat die Natur keine Chance.» Im Küsnachter Tobel wurde Platz für junge Bäume gemacht.Foto: Nicola Pitaro
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