Herbstliche Genüsse
À point régional Restaurant Frieden, Bassersdorf Besonders ansprechend wirkt das Interieur des Lokals in Bassersdorf auf den ersten Blick nicht: Die dunklen Möbel, die Novilonböden und die wuchtigen Deko-Gegenstände lassen hier keine gehobene Küchenkultur vermuten. Doch an diesem Samstagabend ist das Restaurant bis auf den letzten Tisch besetzt. «Es läuft sensationell», freut sich Inhaber Werner Wagner, der vor zwei Monaten mit seinem Team von Kloten hergezogen ist. Weil die dortige Liegenschaft verkauft wurde, musste der Wirt sein Restaurant Löwen schliessen. «Nun haben wir Gäste aus Kloten und aus Bassersdorf», sagt der 47-Jährige. Tatsächlich lohnt es sich, einen etwas längeren Weg in Kauf zu nehmen für Wagners Küche, in der alles selbst gemacht wird – besonders jetzt, da die Herbstspezialitäten auf der Karte stehen. «Für Fertigprodukte geht man schliesslich nicht ins Restaurant», sagt der passionierte Koch. Auch am Mittag verwende er nur frische Zutaten. Der herbstlichen Pilzcremesuppe (9.50 Franken), die mein Partner zur Vorspeise bestellt, sind die frischen Pilze denn auch anzumerken. Ausgezeichnet auch die Wildterrine mit Preiselbeersauce und warmem Nussbrötchen (14.50), die ich ausgesucht habe. Wagner stellt sie selber her aus Abschnitten von Reh und Hirschfleisch. Nach der üppigen Vorspeise ist bei mir der Hunger nicht mehr riesig und die Fleischeslust schon gestillt. Ich bin deshalb dankbar, einen Vegi-Teller (24.50) auf der Karte vorzufinden. Die hausgemachten Spätzli und das Pilzgulasch an Rahmsauce schmecken vorzüglich. Etwas fade sind hingegen Rotkraut und Rosenkohl geraten; die Marroni sind trocken. Mein Partner geniesst derweil Wildschwein-Medaillons mit Preiselbeer-Pfeffer-Sauce (34). Das damit servierte Kürbisrisotto könnte jedoch sämiger sein. Bestens passt der Schiterberger Pinot Noir vom Weingut Schloss Goldenberg (23 Franken der halbe Liter) zu den einheimischen Gerichten. Dazu bringt die freundliche Bedienung anstandslos eisgekühltes Hahnenwasser. Schade, dass kein Platz für ein Dessert übrigbleibt. Denn der Blick zum Nachbartisch offenbart cremige Schokoladenmousse und Vermicelles-Torte. Der Hinweis des Personals, dass alle Menüs auch als halbe Portionen erhältlich gewesen wären, kommt leider etwas spät. Andrea Söldi Restaurant Frieden, Dorfstrasse 4, Bassersdorf, Mo bis Fr von 8 bis 23.30 Uhr, Sa und So ab 17 Uhr.
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