Zu wenig Diversität im Grossen Rat?«Zu vieles geht in die Richtung: Politik als Beruf»
Nach der grossen BaZ-Erhebung: Politologe Lukas Golder nennt Gründe, warum es in den Parlamenten immer mehr Interessenvertreter gibt. Das macht ihm Sorgen.

Lukas Golder, ist es wichtig, was man ist – oder eher, was man tut?
Ich neige schon zur Aussage: was man tut. Wenn man jedoch das Profil eines Politikers anschaut, dann berücksichtigt man auch dessen Werdegang, seinen Rucksack – und der wird hauptsächlich in der Pubertät geprägt. Was interessiert einen, was will man werden, wie ist das eigene Umfeld? Es ist ein Unterschied, ob man ins Gymnasium geht, wo das akademische Milieu dominiert – oder ob man eine Lehre als Mechanikerin macht. Die Werte sind ganz unterschiedlich. Und es ist klar: Wir wissen aus psychologischen Untersuchungen, dass diese Werte doch entscheidend sind.