ZSC strauchelt gegen Genf - Kloten bleibt Leader
Die Kloten Flyers können sich an der Tabellenspitze der NLA behaupten. Sie gewinnen in Freiburg mit 5:3. Die ZSC Lions unterliegen zu Hause Servette 2:3 nach Penaltys.

Die ZSC Lions vergeben im dritten Heimspiel im Hallenstadion den Sieg. Die Zürcher führten bis zur 47. Minute mit 2:0, müssen sich dem Genève-Servette HC aber noch mit 2:3 n.P geschlagen geben.Ein Frustfoul des Genfers Cody Almond nach 45 Minuten leitete die Wende ein. Almond zog Ronalds Kenins den Stock über das Gesicht, nachdem ihn dieser korrekt gecheckt hatte. Almond kassierte eine schwere Disziplinarstrafe; die Partie schien angesichts der fünfminütigen Überzahlchance des Zürcher SC vorentschieden.
Doch dann entglitt den Zürchern ausgerechnet mit einem Mann mehr auf dem Eis die Partie. Goran Bezina verkürzte per Slapshot auf 1:2, und 178 Sekunden später realisierte Lennart Petrell mit einem Sololauf sogar den Ausgleich – beide Tore für Servette fielen während Almonds Fünfminutenstrafe. Mit dem Überzahlspiel konnte Marc Crawford, der Trainer der Lions, gewiss nicht zufrieden sein. Während 19 Minuten spielten die Zürcher erfolglos Powerplay.
Bis zu Almonds Ausraster ähnelte die Partie den vorherigen ZSC-Heimspielen. Wie beim 2:0-Sieg über Fribourg und dem 3:0 gegen Lugano schien dem Gegner im Hallenstadion kein Tor zu gelingen. Die Unachtsamkeiten im Schlussabschnitt kosteten die Zürcher aber trotz 37:22 Torschüssen zwei Punkte. Das Penaltyschiessen entschied Alexandre Picard zu Gunsten Servettes. Picard realisierte als zehnter Schütze das einzige Tor.
Kloten profitiert von Freiburger Eigentoren
Julien Sprunger wird sein 500. NLA-Spiel nicht in guter Erinnerung behalten. Er ist gegen Kloten Captain, Topskorer, kann jedoch die Niederlage des Heimteams nicht verhindern. Der schwächste Angriff der Liga kam gestern zwar besser auf Touren, dafür patzte die Hintermannschaft. Der neue Finne Antti Miettinen zeigte mit seinem ersten Tor in der NLA und einem Assist Aufwärtstendenz, und auch Greg Mauldin traf in seinem ersten Saisonspiel.
Dies reichte jedoch nicht gegen clevere und effiziente Klotener. Bereits in der vierten Minute hatte Topskorer Tommi Santala, dessen Einsatz wegen Krankheit unsicher war, zum 0:1 getroffen. Zum vierten Mal im fünften Saisonspiel geriet so der letztjährige Playoff-Finalist in Rückstand. Dann patzte Torhüter Benjamin Conz bei einem Weitschuss. Nachdem Fribourg im Mitteldrittel zum 2:2 und dann - nach einem brillant herausgespielten Powerplay-Tor von Micki DuPont zum 2:3 - ausgeglichen hatte, brachte man sich mit zwei Eigentoren gleich selber um die Früchte der Arbeit. Erst schoss Patrick von Gunten von hinter der Torlinie Goalie Conz an, von wo der Puck ins Tor prallte. Im Schlussdrittel lenkte Verteidiger Ngoy einen Querpass Bodenmanns ins eigene Gehäuse.
Der Start der beiden Vereine verläuft so weiter diametral unterschiedlich. Kloten führt die Tabelle nach fünf Runden mit vier Siegen an, die Freiburger sind mit nur fünf Zählern enttäuschende Drittletzte.
Erster Heimsieg für die Lakers
Die Rapperswil-Jona Lakers feiern im dritten Heimspiel in dieser Saison den ersten Sieg. Das Team von Anders Eldebrink setzt sich gegen Zug 3:1 durch. Heimsiege gegen Zug waren zuletzt selten, hatten doch die Lakers zuvor 13 von 14 Partien vor heimischem Publikum gegen die Zentralschweizer verloren. Die Partie hätte jedoch gerade so gut auf die andere Seite kippen können. Kurz bevor dem neu verpflichteten Rapperswiler Verteidiger Matteo Nodari in der 58. Minute das entscheidende 2:1 gelang, war der Zuger Nationalstürmer Reto Suri alleine vor David Aebischer gescheitert. Kurz darauf traf Lakers-Stürmer Benjamin Neukom nur den Pfosten.
Das finale 3:1 erzielte Robbie Earl zwei Sekunden vor Schluss ins leere Tor. Der Amerikaner hatte sich in der 2. Minute bereits für die Führung der Gastgeber verantwortlich gezeigt. Überhaupt befindet sich Earl in einer beneidenswerten Frühform: Es waren seine Saisontore fünf und sechs.
Den Lakers gab der 4:3-Erfolg nach Penaltyschiessen vom Samstag in Biel, gleichbedeutend mit dem ersten Saisonsieg, sichtlich Auftrieb. Sie agierten in der Defensive sehr diszipliniert, und Aebischer erwies sich als sicherer Rückhalt. Dass die drei Punkte nicht unverdient waren, zeigte auch das Schussverhältnis von 38:32. Damit verzeichneten die Rapperswiler auch in der fünften Saisonpartie mehr Torschüsse als der Gegner.
Die erste Saisonniederlage der Zuger in der regulären Spielzeit war insofern ärgerlich, als die Gäste nicht weniger als 13:12 Minuten mit einem Mann mehr agieren konnten und dabei nichts Zählbares zu Stande brachten. Auch sonst vergaben sie einige gute Chancen, sodass einzig Fabian Schnyder (13.) traf.
Meister Bern verliert in Davos
Zwei Spieler durften sich besonders freuen: Samuel Walser und Peter Guggisberg sorgten für die beruhigende Davoser 3:0-Führung nach dem ersten Drittel. Nachdem Walser am Samstag in Zug bereits ein Eigentor angerechnet worden war, traf der 21-jährige Center der vierten Linie nun erstmals richtig für die Bündner - und das gleich doppelt. Erst skorte er im Alleingang, dann verwertete er die Vorarbeit seiner Sturmpartner Hofmann und Sciaroni. 68 Sekunden vor der Pause jubelte dann ein Spieler, der schon kaum mehr wusste, wie sich ein persönlicher Torerfolg anfühlt. Nach jahrelanger Leidensphase wegen seines Knies gelang Peter Guggisberg der Gamewinner - zweieinhalb Jahre nach seinem letzten Treffer im Playoff-Final 2011 gegen Kloten.
Danach tat der HC Davos nicht mehr viel fürs Spiel, kontrollierte die Partie aber weitgehend und blieb mit schnellen Kontern durchaus gefährlich. Dass der Schweizer Meister nochmals Spannung ins Geschehen brachte, war jedoch vor allem einem Lapsus von HCD-Torhüter Leonardo Genoni. Er liess einen harmlosen Schuss von Flurin Randegger passieren.
Als dann Martin Plüss, der MVP der vergangenen Saison nach sechs Minuten im Schlussdrittel zum 3:2 verkürzte, hätte die Partie nochmals kippen können. Doch etwas mehr als zwei Minuten später rückte Topskorer Marcus Paulsson die Verhältnisse wieder zurecht. Mit vier Siegen in den ersten fünf Spielen darf damit der Umbau der Davoser mit vier neuen Ausländer fürs Erste als gelungen bezeichnet werden.
Ambri gewinnt das Tessiner Derby
Das erste Tessiner-Derby der Saison endet mit einem Auswärtssieg für den HC Ambri-Piotta. Die Leventiner gehen schon nach 80 Sekunden in Führung und feiern danach einen 5:2-Start-/Zielsieg. Die Vorentscheidung fiel früh. Inti Pestoni brachte die Leventiner in der 2. Minute in Führung. Und nach zwölf Minuten erhöhte Adrian Trunz mit einem Powerplay-Tor (nach bloss 13 Sekunden Überzahlspiel) auf 2:0. Diese Führung gaben die Gäste nicht mehr aus der Hand. Schon am Ende der letzten Saison hatte sich Ambri-Piotta in der Resega beim Kantonsrivalen durchgesetzt.
Lugano ärgerte sich hinterher vor allem über den aus seiner Sicht bitteren Verlauf des ersten Abschnitts: Lugano dominierte das Drittel mit 18:7 Torschüssen klar, dennoch fiel in dieser Phase die Vorentscheidung gegen die bianconeri. Nach der ersten Pause gelang es Lugano nicht mehr, die Überlegenheit des ersten Abschnitts weiterzuziehen. Durch Thomas Ruefenacht und Luca Fazzini schaffte Lugano zwar Anschlusstore zum 1:2 und 2:4, in die Nähe eines Umschwungs kam das Team von Patrick Fischer aber nie mehr.
Wegweisend war Ambris Effizienz in Überzahl. Die Gäste erzielten das 2:0, 3:1 und 5:2 in Überzahl. Sie benötigten für diese drei Treffer lediglich vier Powerplay-Chancen. Lugano spielte ebenfalls viermal in Überzahl, einmal im ersten Abschnitt sogar während 90 Sekunden zu fünft gegen drei Ambri-Akteure, brachten aber nichts zu Stande.
Lausanne im Höhenflug
Aufsteiger Lausanne überrascht weiter. Die Waadtländer setzen sich gegen Biel hochverdient 3:1 durch und sind nun Tabellendritter. 2009 war Heinz Ehlers nach einer Niederlage gegen seinen heutigen Verein als Trainer von Biel entlassen worden. Am Dienstag nahm er erfolgreich Revanche. Lausanne nützt seinen Aufstiegsschwung weiterhin zu erstaunlichen Leistungen und drängte Biel von Beginn weg in die Defensive. Einziges Manko: die Chancenauswertung. Nach zwei Dritteln hätten die Waadtländer viel höher als 2:0 durch Thomas Déruns im Powerplay und den Österreicher Oliver Setzinger führen müssen. Die einzigen Chancen für die Seeländer vergaben MacMurchy (26.) und Kellenberger (40.) im Powerplay geradezu fahrlässig.
Das hätte sich im ersten Aufeinandertreffen Lausannes und Biels in der höchsten Liga seit Dezember 1980 (5:5) beinahe noch gerächt. In der 50. Minute verkürzte Raphael Herburger vom dritten Sturm auf 2:1, doch es blieb nur ein kurzes und laues Lüftchen. Nur 37 Sekunden rückte Benjamin Antonietti die Verhältnisse gleich wieder zurecht. Der überraschende Aufsteiger steht damit auf dem dritten Platz, die Bieler nach dem Verlust ihrer Lebensversicherung Reto Berra im Tor nicht ganz unerwartet ganz hinten.
si
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