ZKB-Chef Martin Scholl nimmt Stellung zum IT-Debakel
Auch die ZKB spürt die Finanzkrise: Im ersten Halbjahr sank der Gewinn. Andrerseits aber dockten neue Kunden beim Staatsinstitut an. Im Video-Interview spricht ZKB-Chef Martin Scholl auch über das gescheiterte IT-Projekt.
Der Konzerngewinn der Zürcher Kantonalbank lag im ersten Halbjahr bei 302 Millionen Franken – das waren 41 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Denn auch die Kantonalbank spürt die internationale Finanzkrise: Wegen der trudelnden Börsen erlitt sie vor allem im Handelsgeschäft einen starken Rückschlag.
Andererseits profitierte die Kantonalbank vom Vertrauensschwund der global players: Sie konnte in grossem Stil neue Kunden gewinnen. Im ersten Halbjahr flossen 6,7 Milliarden Franken Neugeld in das Staatsinstitut, was den Rückgang der Kundenvermögen wegen schlechter Aktienkurse mehr als kompensierte.
Das Vorjahr lief besonders gut
«Finanzielle Solidität, Kompetenz, Kundennähe»: Für Konzernchef Martin Scholl trugen vor allem diese Faktoren dazu bei, dass verunsicherte Anleger bei der ZKB andockten. An der Präsentation der Zahlen in Zürich betonte Scholl, dass der Semestergewinn von 302 Millionen Franken nur unwesentlich hinter das Ergebnis des zweiten Halbjahres 2007 liege: Die Zahl falle einfach auch gegenüber dem herausragenden ersten Semester 2007 ab.
Stark entwickelte sich bei der ZKB insbesondere das Zinsgeschäft, wo der Ertrag um 7,4 Prozent auf 643 Millionen Franken kletterte.
Im Fokus: Reiche, Pensionskassen, Vermögensverwalter
In den nächsten Jahren will die ZKB das Kundenvertrauen weiter ausnützen und expandieren: Bis 2012 schafft sie 250 neue Stellen in der Kundenberatung. Damit soll das Geschäft mit reichen Privatkunden, Pensionskassen und externen Vermögensverwaltern ausgebaut werden.
Kurzfristig aber bleibt sie skeptisch: ZKB-Chef Scholl erwartet, dass die Finanzmärkte vorerst weiter labil bleiben, dass sich die Konjunktur weiter abschwächt. Fazit: Das Jahresergebnis dürfte «klar tiefer» als 2007 ausfallen.
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