Thomas Weber auf der AnklagebankZeuge zeichnet Bild eines mafiösen Kantons
12 Monate Gefängnis bedingt fordert die Staatsanwaltschaft für den angeklagten Regierungsrat Thomas Weber. Dessen Verteidiger will einen Freispruch.

Wie zwei Puppen, drapiert auf einem Gobelin-Stuhl, so wirkten die beiden Beschuldigten – Regierungsrat Thomas Weber und Thomas Keller, der langjährige Chef des Amts für Industrie, Gewerbe und Arbeit (Kiga), auf der Anklagebank am Muttenzer Strafgericht. Regungslos hinter ihren Gesichtsmasken, die sie nicht einmal abnehmen mussten, weil sie über Stunden im Gerichtssaal stumm blieben. Dabei hätten die beiden in einer Affäre, an welcher langjährig der Geruch des Politfilzes zwischen der Wirtschaftskammer Baselland, den Gewerkschaften und dem Kanton haftet, durchaus dem Gericht die offenbar noch vielen offenen Fragen beantworten können. Dies im Interesse der Steuerzahler, die den von der Staatsanwalt untermauerten Verdacht hegen, dass auf ihre Kosten Geld in der Wirtschaftskammer und in den Gewerkschaften versickerte. (Hier geht es zum ausführlichen Ticker des Prozesstages.)