«Zeig mir, wo Hitler stand!»
Der Verfall der Zeppelintribüne eröffnet eine deutsche Debatte. Die Stadt Nürnberg möchte sie für 70 Millionen Euro baulich instand setzen lassen. Kritiker fordern hingegen, das Nazi-Monument als ein Stück verseuchte Erde verkommen zu lassen.
«Liebenswertes aus alter Zeit», steht auf einer Tafel vor einem Antiquitätengeschäft an der Tramlinie neun in Nürnberg. Die verzärtelten Nippes im Schaufenster dürften gemeint sein, eher weniger das Erbe nebenan, an dem die Stadt zu tragen hat bis heute: Das Reichsparteitagsgelände, ein keilförmiges Feld, 16 Quadratkilometer gross. Die Kulisse für Leni Riefenstahls Propaganda-filme. Der Ort des «Heil, heil, heil!».