Zahlreiche Tote bei Anschlag im Jemen
Ein Selbstmordattentäter sprengte sich auf einem Militärstützpunkt im Südjemen in die Luft. Nur wenige Tage zuvor wurden in der Nähe bereits Dutzende Soldaten getötet.

Bei einem erneuten Anschlag auf die jemenitischen Streitkräfte sind in der Stadt Aden am Sonntag mindestens 40 Soldaten getötet worden. Bei dem Selbstmordanschlag seien zudem rund 50 Menschen verletzt worden, sagte der Chef der Gesundheitsbehörde der südjemenitischen Stadt, Abdel Nasser al-Wali.
Der Attentäter zündete seinen Sprengsatz inmitten von Soldaten, die in der Nähe eines Militärstützpunkts für ihren Sold anstanden. Al-Wali sagte, die Zahl der Toten könne weiter steigen, da es viele Schwerverletzte gebe. Ärzte hatten zuvor von 30 Toten gesprochen.
Wie der Chef der Spezialeinheiten in Aden, Nasser Sarea, sagte, hatte sich der Attentäter unter wartende Soldaten vor seinem Haus gemischt. Sareas Haus liegt unweit des Militärstützpunkts Al-Saulaban im Viertel Al-Arisch im Nordosten der Stadt. Bilder vom Anschlagsort zeigten Blutflecken und verstreute Schuhe der Opfer auf dem sandigen Boden.
Anschläge auf Streitkräfte
Erst am vergangenen Wochenende waren bei einem Selbstmordanschlag in einer Kaserne in Aden 48 Soldaten getötet worden, die ebenfalls auf die Zahlung ihres Solds warteten. Zu der Tat bekannte sich die Jhihadistenmiliz Islamischer Stadt (IS).
Im August hatte ein IS-Attentäter bei einem Selbstmordanschlag auf ein Rekrutierungszentrum des Militärs in Aden 71 Menschen getötet. Zu dem Anschlag am Sonntag bekannte sich zunächst niemand.
Konflikt forderte schon mehr als 7000 Tote
Im Jemen kämpfen seit September 2014 Truppen des sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi gegen die vom Iran unterstützten schiitischen Huthi-Rebellen und andere Milizen, die dem ehemaligen Staatschef Ali Abdallah Saleh die Treue halten. Seit März 2015 fliegt ein von Saudiarabien angeführtes Militärbündnis Luftangriffe auf die Rebellen und unterstützt damit die Hadi-Truppen. In dem Konflikt wurden nach UN-Angaben bereits mehr als 7000 Menschen getötet.
Die sunnitische IS-Miliz und das Terrornetzwerk al-Qaida machen sich den Konflikt zunutze, um ihre Präsenz im Süden und Osten des Landes auszudehnen. In den vergangenen Monaten verübten sie vor allem in Aden immer wieder Anschläge.
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