WM-Qualifikation: Schweiz - NordirlandDer Liveticker zum Nachlesen
Das Team von Murat Yakin dominiert den Gegner, der lange in Unterzahl spielen muss. Die Entscheidung durch Christian Fassnacht fällt kurz vor Schluss.
Tief in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit darf Murat Yakin dann doch das erste Schweizer Tor in der WM-Qualifikation mit ihm als Trainer bejubeln. Breel Embolo holt sich den Ball im Mittelfeld, treibt ihn mit grossen Schritten voran und legt ihn quer. Steven Zuber schiebt ein, die Schweiz führt 1:0.
Dabei bleibt es sehr lange, erst kurz vor Schluss gelingt Christian Fassnacht das 2:0. Er schliesst eine wunderbare Kombination über Xherdan Shaqiri, Renato Steffen und Embolo ab und erzielt sein viertes Länderspieltor. Es sichert den Sieg endgültig – doch dieser müsste weit höher ausfallen.
Denis Zakaria trifft in der vierten Minute erstmals, das Tor wird zurückgenommen, weil Kevin Mbabu zuvor im Abseits stand. Es ist eine knappe Entscheidung und eine umstrittene des slowenischen Schiedsrichters Slavko Vincic. Genau wie in der 37. Minute, als er den Nordiren Jamal Lewis wegen Zeitspiels vom Platz stellt. Yakins Team bleibt fast eine Stunde in Überzahl.
Die Schweiz muss in Genf auf Granit Xhaka verzichten, auch Haris Seferovic fehlt. Stattdessen ist Xherdan Shaqiri Captain und Embolo die nominelle Spitze. Beide zeigen eine starke Partie, aber vor allem Embolo vergibt Chance um Chance. So geht es dem Nationalteam während der ganzen zweiten Halbzeit. Der eingewechselte Fassnacht hat vor seinem Tor bereits eine gute Möglichkeit, Zuber ebenfalls und auch Captain Shaqiri scheitert mehrfach. Am Ende kommen die Schweizer auf 25 Abschlüsse und zwei Tore. An diesem Abend ist das genug. (mro)
Murat Yakin schaut sich das Tor mit seinem Assistenten an – vor allem aber prüft der Schiedsrichter das Ganze. Möglicherweise verdeckt Shaqiri im Abseits die Sicht für den Goalie.
Von wegen keine Tore gegen Nordirland. Es dauert keine fünf Minuten und die Schweiz führt hier bereits. Steffens Schuss wird geblockt, Zakaria geht auf den zweiten Ball und trifft aus rund 20 Metern. Starke Aktion des Mannes, der aus Genf ist.
Weil Xhaka fehlt, führt Shaqiri das Team als Captain auf das Feld. Er bestreitet heute sein 97. Länderspiel. Und er erlebt den letzten Tag in seinen Zwanzigern. Morgen wird Shaqiri 30 Jahre alt.
Der Schiedsrichter ist übrigens ein guter Bekannter der Schweiz: Der 41-jährige Slavko Vincic pfiff die Partie an der EM, die die Schweizer gegen die Türkei 3:1 gewonnen haben. Spiele mit anderen Schweizer Partien waren eines des FC Zürich und eines des FC Sion. So viel zur Schweizer Erfahrung des Slowenen.
Und damit hinein in diese Partie im Stade de Genève: Schweiz gegen Nordirland, fünfte Partie in der WM-Qualifikation für beide. Gewinnen die Schweizer, haben sie weiter Chancen auf den ersten Platz.
Es fällt fast jedem Team schwer, gegen Nordirland Tore zu erzielen. Kurz vor dem Spiel sagt Yakin im SRF, wie er das heute schaffen will. Zusammengefasst hat er zwei Pläne geschmiedet: Erstens soll Shaqiri zwischen den Reihen oder in die Tiefe angespielt werden. Zweitens sollen die Aussenverteidiger und die Flügel Bälle zur Mitte bringen. Yakin sagt: «Das Tempo des Balles ist heute entscheidend.»
Der nordirische Nationaltrainer Ian Baraclough wechselt auf drei Positionen: Neu dabei sind Dallas, McNair und Saville.

Yakin wechselt im Vergleich zum letzten Duell mit Nordirland gleich die Hälfte der Feldspieler aus: Kevin Mbabu, Steven Zuber, Xherdan Shaqiri, Breel Embolo und Renato Steffen sind neu dabei. Setzt der Nationaltrainer auf eine 4-2-3-1-Grundordnung, dürfte die Formation so aussehen:
Sommer – Mbabu, Akanji, Elvedi, Rodriguez – Zakaria, Freuler – Steffen, Shaqiri, Zuber – Embolo
Zur Ausgangslage: Für die WM in Katar qualifiziert sind die Gruppenersten. Die Gruppenzweiten haben die Möglichkeit, über die Barrage an die Endrunde zu kommen. Aktuell präsentiert sich die Ausgangslage so: Italien hat zwei Spiele mehr als die Schweiz, allerdings auch sechs Punkte Vorsprung. Das heisst, dass die Schweiz wohl vier Siege braucht, wenn sie Chancen auf den 1. Platz haben will.
Spiel fünf von acht und schon wieder heisst der Gegner: Nordirland. Sie erinnern sich, das ist jenes Team, das den Schweizern vor einem Monat einfach kein Tor zugestehen wollte. Nicht einmal Haris Seferovic, der nach einer halben Stunde einen Elfmeter verschoss. Die Partie in Belfast endete 0:0. Es war ein Rückschlag unter Nationaltrainer Murat Yakin, nachdem die Schweizer wenige Tage zuvor nach einem 0:0 gegen Italien noch sehr zufrieden gewesen waren. «Liebe Schweizer, das war furchtbar», schrieben wir damals.
Aber lassen wir die Vergangenheit hinter uns. Heute ist ein anderer Abend – und die Schweiz ein klein wenig ein anderes Team. Seferovic fehlt verletzt; genauso wie Granit Xhaka, der mit einem Innenbandriss am Knie die restlichen Qualifikationsspiele verpassen wird. Dafür kehren Xherdan Shaqiri und Breel Embolo zurück. In der Offensive hat Yakin damit deutlich mehr Optionen und Schaffenskraft, wenn es darum geht, mit Ideen die nordirische Elfer-Abwehr zu knacken.
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