Wütende Grabrede bei Browns Begräbnis
Bei der Trauerfeier für Mike Brown forderte der Prediger Al Sharpton ein Ende der Polizeigewalt – und weniger Selbstmitleid im schwarzen Amerika.

Es gibt Leute, die lesen den Zustand der schwarz-weissen Beziehungen in Amerika an der Kadenz von Al Sharptons Auftritten ab. Dieser Tage ist der Prediger unheilvoll präsent: Am Samstag ging er im New Yorker Stadtteil Staten Island an der Spitze eines Marsches für Eric Garner, einen schwarzen Strassenhändler, der im Juli im Würgegriff eines weissen Polizisten starb. Am Sonntag sah ihn die Nation in einer Talkshow, wo er Zweifel an der Fairness der Justiz äusserte. Und am Montag stand Sharpton auf einer Kanzel der Kirche Friendly Temple Missionary Baptist in St. Louis, Missouri, und hielt die Grabrede auf Michael Brown, den Teenager, der im Vorort Ferguson vor zwei Wochen von einem Polizisten erschossen wurde und dessen Tod Unruhen ausgelöst hatte.