Sweet Home: StauraumideenWohin bloss mit allem?
Das Leben füllt sich. Nicht nur mit Erlebnissen, sondern auch mit Dingen. Geben Sie ihnen ein gutes Zuhause.

Kürzlich habe ich mich mit einer Freundin unterhalten und wir sprachen über die vielen Wohnungen, die aussehen, als wäre man eben gerade eingezogen und plane bereits wieder auszuziehen. Dabei wohnen die Bewohner schon lange da und gedenken auch zu bleiben. Keine Freude an schönen Dingen, Leere und Unverbindlichkeit machen aus keiner Wohnung ein Zuhause.
Die Angst, dass man mit vielen Kleidern, Büchern und Lieblingssachen gleich zum Messie wird, ist völlig unbegründet. Faulheit und die Weigerung, sich seinen Sachen ernsthaft anzunehmen, machen eine Wohnung unordentlich. Einfach nichts zu haben, bloss ein paar Möbelstücke reinzustellen, ist Wohnen ohne Seele. Selbst Minimalisten haben Freude an dem Wenigen, das sie haben, und stellen dieses an den richtigen, perfekt ausgewählten Platz. Kümmern Sie sich also um die Dinge ihres Lebens und geben Sie ihnen ein schönes Zuhause. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten dafür, auch unkonventionelle. Lassen Sie sich von diesen Anregungen inspirieren. Das Foto oben stammt aus meinem Portfolio.
Ehren Sie die Dinge, die Sie lieben und brauchen

Küchentücher ungebügelt in irgendeine Schublade zu stopfen, macht Lumpen aus ihnen. Damit möchte man doch nicht die schönen Kristallgläser abtrocknen. Auch Gläser oder Tassen, die man irgendwo hinten im Küchenschrank suchen muss, machen wenig Freude. Es lohnt sich immer, die Dinge, die man jeden Tag braucht, an guten und einfach zugänglichen Orten zu verstauen. Auch ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, dass gerade die Alltagsdinge schön sind. Es macht doch viel mehr Freude, richtig edle, solide Küchentücher täglich in die Hand zu nehmen, als irgendein Billigtuch. Wie ich immer wieder hier schreibe, bin ich nicht gegen Billigprodukte, vorausgesetzt sie sind schön. Ich finde einfach, dass man das, was man hat, egal ob es nun ein Designstück ist oder aus dem «Highstreet-Shop» kommt, sorgfältig auswählen und mit Respekt behandeln sollte.
Dazu gehört auch, dass die Dinge einen ausgesuchten Platz bekommen. In diesem wunderschönen Vitrinenmöbel von Devol Kitchens finden genau solche guten, klassischen Küchentücher, Wassergläser, Schalen oder Mörser, die man immer benutzt, einen guten Platz. Das Möbel kommt aus der Serie «The Haberdasher's Kitchen». Die Möbel wurden inspiriert von den alten Merceriewaren-Geschäften, in denen Bänder, Knöpfe, Spitzen und Fäden verkauft wurden. Kleine Dinge, die einmal grossen Wert hatten.
Ordnen Sie nicht nur – stellen Sie aus!

Wenn Sie sich das Küchenmöbel genau anschauen, dann sehen Sie, dass es nicht einfach nur eingeordnet ist, sondern lebt. Es macht Lust, hineinzugreifen und die Dinge auch wirklich zu brauchen. So ist auch dieses Regal eingeräumt. Seine «Kabinen» sind kleine Stillleben, bei denen die Bücher und die Dinge, die bei ihnen stehen, eine Geschichte erzählen. Wir alle kreieren andere Geschichten – je nach Vorlieben und dem Leben, das wir führen. Klar ist es für Kreativschaffende und visuelle Menschen einfacher, mit der Schönheit zu spielen. Aber heute, in einer Zeit, in der fast alle dauernd mit dem Handy herumfotografieren, wird die Optik bei vielen geschärft.
Kleine Stillleben auf den Regalen und anderen Möbel sind wie dreidimensionale Bilder. Und im Gegensatz zu den Fotos sind sie dazu gedacht, uns anzuregen, bewusster und sinnlicher mit unseren Sachen umzugehen. Ein Blick in dieses Regal lässt eine Affinität für Mode und Schönheit erkennen. Die Bewohnerin regt an, in den Bildbändern zu schmökern, dabei eine Duftkerze anzuzünden und Fotos in ein Album zu kleben. Das Buch Good Times ist nämlich ein Coffee-Table-Fotoalbum, das man selber mit seinen Erlebnissen füllt!
Tipp: Falls Sie sofort ein solches Regal möchten und nicht gerade in einem kalkweissen Haus in Apulien oder auf Ibiza wohnen, habe ich für Sie eine Anleitung zum Selbermachen gefunden. Auf dem Blog Megan VLT zeigt Ihnen Megan Villiot, wie Sie das mit einem Ikearegal schaffen.
Sie möchten Platz für Bücher, aber keine Bücherwand?

In manchen Wohnungen wirken grosse Bücherregale erdrückend. Besonders wenn man versucht, mit Leichtigkeit und Nonchalance einzurichten. Hier in dieser Wohnung, die ich auf dem wunderschönen Schweizer Blog Inattendu von Tine Fleischer entdeckt habe, ist beides gelungen: Die leichte Eleganz und ein guter Platz für Bücher. Dieser ist mithilfe eines tiefen Regals entstanden. Die meisten Bücher, vor allem Bildbände, liegen in Stapeln in den Fächern und auf dem Regal. Dort haben gar noch eine Leuchte und andere Dinge Platz. Solche Regale eignen sich auch unter Fenstern, wenn sich dort keine Radiatoren befinden, oder auch hinter einer Couch.
Wünschen Sie sich ein Regal mit Persönlichkeit?

Machen Sie Ordnung zur Kunst. Jemand, der dies sehr gut kann, ist die dänische Kreativfrau Celine Hallas. Sie ist Fotografin und Farbspezialistin und berät auch die ebenfalls dänische Möbelfirma Montana. Von dieser ist denn auch das ausserordentliche Regal, welches mehr an Art déco oder Memphis denken lässt als an ein zeitgenössisches Modulmöbel. Es beweist auf jeden Fall, dass sich aus gewissen Regalsystemen ganz schön viel machen lässt.
Mögen Sie keine grossen Schränke?

Bloss weil alles hinter Schranktüren ist, garantiert dies noch lange keine Ordnung. Und wenn die Kleider nicht in Ordnung sind, dann findet man nie das, was man sucht, und falls doch, ist es zerknittert, hat ein Loch oder es fehlt ein Knopf. Oft sind grosse Schränke nicht mal richtig ausgenutzt. Das bedeutet nicht, dass ein Schrank nicht gut ist. Aber man darf ihn ruhig auch mal vergessen und seine Kleider an Stangen und in Schubladen aufbewahren. Es kommt ein bisschen auf den Haushalt drauf an. Je älter man ist, umso mehr Dinge hat man. Hat man alles so wunderbar im Griff, wie die Bewohner in diesem Beispiel, dann klappt das gut mit den offenen Kleiderstangen. Ich empfehle aber, Kleider auf Stangen hinter einem Vorhang zu platzieren – schon wegen des Staubes.
Eine andere gute und einfache Idee, um in einem Raum, nicht nur im Schlafzimmer, mehr Stauraum zu schaffen, ist ein Wandregal. Darauf haben Kisten, Schachteln und Körbe Platz. Nicht zu unterschätzen sind auch Kommoden. Sie sind immer ein guter Ort für Wäsche und kleine Dinge – besonders, wenn man auf einen Schrank verzichtet.
Gehen Sie auf Tuchfühlung

Sehr charmant wirken diese textilen Möbeldraperien. So kann man mit schönen Baumwoll- und Leinentüchern einfach Regale in Schränke verwandeln. Wenn sie auf Mass genäht sind, strahlen Sie viel Eleganz aus. Und zwar diese leichte, selbstverständliche Eleganz des gekonnt Zufälligen.
Tricksen Sie mit Stil

Türe auf und schon steckt ein Boudoir im Schrank. Diesen Trick sieht man öfters in alten Gebäuden. In meinem Lieblingshotel in Paris gibt es Zimmer, in denen das Bad praktisch im Schrank versteckt ist oder besser als Schrank getarnt. Man kann solche Ideen auch klein und einfach umsetzen, allerdings mit Massarbeit vom Schreiner. In vielen Fällen lohnt sich das auch in einer Mietwohnung, denn wir wohnen meist jahrelang in der gleichen Wohnung. Wenn man die Kosten auf die Wohnjahre ausrechnet und diese mit dem gewonnenen Wohnkomfort vergleicht, zahlen sich solche Projekte praktisch immer aus.
Verlieben Sie sich in eine Armoire

Einen Schrank, den alle lieben müssen, auch die, welche Schränke nicht besonders mögen, ist der französische, als Armoire bekannte Einzelschrank. Meistens hat er einige Verzierungen und steht auf Füssen. Solche Einzelschränke kann man mit Farbe auffrischen und in echte Prachtstücke verwandeln, die auch in moderne Wohnungen und zu verschiedenen Wohnstilen passen. Und auch in jeden Raum. Im Entree dienen Sie als Garderobe, im Bad als Wäscheschrank, im Esszimmer als Geschirrschrank und so weiter. Ich habe, als ich vor Jahren in unsere jetzige Wohnung gezogen bin, ein hübsches Stück im Brockenhaus gefunden. Es hatte allerdings nur noch eine Türe. So nahm ich diese auch noch weg, liess ein paar Tablare mehr einbauen und ihn hellgrau lackieren. Seit da ist dieser Schrank mein wunderschönes Küchenmöbel. Sehen Sie es sich auf Instagram an.
Sie suchen nach leichten Lösungen?

Filigrane Gestelle sind für alle, die sich leicht wirkenden Stauraum wünschen, eine schöne Lösung. Stark im Trend sind schwarze filigrane Regale und Beistellmöbel, die in sehr vielen unbeschwert eingerichteten Wohnungen auftauchen. Lesen Sie dazu die Geschichte «Die feinen Schwarzen». Die feinen Weissen sind noch leichter, noch diskreter und dazu noch superfrisch! Sie schweben nahezu und zaubern auf einfachste Art fast ein wenig Poesie in einen hellen Raum.
Verbinden Sie verschiedene Bedürfnisse

Ein solches weisses Regelsystem gibt es bei Moebe. Es ist auch in Schwarz und in Natur verfügbar – aber in Weiss ist es sehr verführerisch! Wie alle cleveren Regalsysteme kann man selber etwas daraus bauen. Die Designerin und Bloggerin Sarah von Coco Lapine Design hat sich daraus gleich ein ganzes Homeoffice gebaut. Es sieht sehr frisch und leicht aus, auch wenn es bestimmt eines Tages mit vielen Dingen beladen sein wird.
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