Wo sind die 40 Studenten aus Iguala?
Gleich zweimal haben die Ordnungskräfte in Mexiko agiert wie Verbrecher. Nachdem die Regierung jüngst viel internationales Lob erhalten hat, fürchtet sie nun um ihr Image.

In der mexikanischen Stadt Iguala sind 40 Studenten spurlos verschwunden, die am vergangenen Wochenende in Auseinandersetzungen mit der Polizei verwickelt waren. Nach einem Protestmarsch hatten die Jugendlichen einen Busfahrer gebeten, sie gratis zurück zu ihrem etwas ausserhalb der Stadt gelegenen Campus zu fahren; anderen Quellen zufolge haben sie das Verkehrsmittel gekapert. Darauf eröffneten Gemeindepolizisten das Feuer und töteten zwei Studenten. Später griffen Polizisten sowie maskierte Zivilisten – wahrscheinlich Mitglieder des lokalen Drogenkartells «Vereinigte Krieger» – erneut einen Bus an, von dem sie irrtümlicherweise meinten, er transportiere ebenfalls Studenten. In Wirklichkeit war er mit einem Fussballteam besetzt. Ein 15-jähriger Nachwuchsfussballer, der Fahrer sowie die Insassin eines zufällig vorbeifahrenden Taxis kamen ums Leben.