Wo der todbringende Asbest boomt
In Entwicklungs- und Schwellenländern ist Asbest sehr gefragt. Die Industrie ignoriere die Verbote und Beschränkungen, die 52 Staaten gegen den giftigen Stoff verhängt haben.

Mehr als die Hälfte des im Jahr 2009 geförderten Asbests wurde in Entwicklungs- und Schwellenländer geliefert. In Staaten wie Indien und Mexiko sei die Nachfrage nach günstigem Baumaterial besonders gross, heisst es in einer Untersuchung der Internationalen Vereinigung der investigativen Journalisten (ICIJ) und des britischen Rundfunksenders BBC.
Der Grossteil des in ärmere Länder verkauften Asbests wurde der Untersuchung zufolge in Häusern, Dächern und Trinkwasserleitungen verarbeitet. Indien sei nach China der zweitgrösste Markt für Asbest weltweit. Auf dem Subkontinent seien im Jahr 2008 350'000 Tonnen der giftigen Faser verwendet worden. Seit 2004 sei der Verbrauch von Asbest in Indien um 83 Prozent gestiegen.
In der EU ist Asbest verboten
Es sei «traurig»: Die Menschen seien sich zwar der gesundheitlichen Risiken bewusst, verwendeten aber Asbest, weil es billig und im Überfluss vorhanden sei, erklärte Murali Krishnan, ein an der Untersuchung beteiligter indischer Journalist.
In der Europäischen Union sowie in vier weiteren Staaten ist Asbest verboten. Hier wird die unter anderem zur Isolierung von Gebäuden genutzte Faser vielerorts aufwändig entfernt. Die Asbest-Industrie floriert dennoch weiter. Laut David Kaplan vom ICIJ unterstützt die kanadische Regierung das Institut Chrysotile, das Lobbyarbeit für die Asbest-Industrie leistet.
AFP/bru
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