Wir sind ein Volk von Gestörten
Fast jede zweite Person fühlt sich im Wohnumfeld gestört. Am häufigsten stört der Verkehr.

Das sind für einmal erfreuliche Nachrichten: Immer weniger von uns fühlen sich zu Hause gestört. Dies ergab die Gesundheitsbefragung im Jahr 2012, bei der die Zahl der Privatpersonen, die sich über irgendwelche Störungen beklagten, exakt 10 Prozent tiefer lag als noch fünf Jahre davor. Doch trotz der positiven Entwicklung bleiben wir ein Volk von Gestörten. Immer noch fast jede zweite Person (44 Prozent) gibt entsprechende Belastungen im Wohnumfeld an. Am häufigsten stört der Verkehr (27 Prozent), dann der Lärm von Erwachsenen und Kindern, die nicht zum eigenen Haushalt gehören (14 Prozent). Dabei ist die empfundene Belastung in den Befragungen mit einem weniger guten selbst wahrgenommenen Gesundheitszustand gekoppelt. Dieser Zusammenhang bleibt, wenn der mit der Wohnsituation zusammenhängende sozioökonomische Status einbezogen wird. Heisst das nun, dass es uns gesundheitlich so viel besser geht, dass wir mehr ertragen? Oder ist unser Umfeld tatsächlich weniger störend geworden?