Wirtschafts-News im TickerIkea Schweiz-Chefin übernimmt Job in den Niederlanden Philip Morris steigt aus dem klassischen Tabakgeschäft aus
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Eine Reihe von CS-Kadermitarbeitenden geht juristisch gegen die Streichung von Bonuszahlungen in Millionenhöhe im Rahmen der CS-Notrettung vor. Beim Bundesverwaltungsgericht (BVGer) sind bis Ende Mai drei Beschwerden im Namen von ungefähr 50 Beschwerdeführenden gegen die entsprechende Finma-Anordnung eingegangen, wie ein Sprecher des Gerichts auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP erklärte.
Weitere Angaben, etwa zu den betroffenen Summen, könne das Bundesverwaltungsgericht nicht machen, erklärte der Sprecher am Mittwoch weiter. In der vergangenen Woche hatten diverse Medien berichtet, dass mehrere Anwaltskanzleien von CS-Managern angefragt wurden, in ihrem Namen rechtliche Schritte gegen die Streichung der sogenannten Contingent Capital Awards (CCA) einzuleiten. (SDA)
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Bei Ikea Schweiz kommt es zu einem Abgang an der Spitze: Jessica Anderen wird das Unternehmen Ende Mai verlassen und im September 2023 zur Ikea Foundation in den Niederlanden wechseln.

Dort werde sie an Neujahr Chefin der Ikea Foundation, wie der schwedische Möbelkonzern am Mittwoch in einem Communiqué bekannt gab. Anderen war seit Herbst 2019 Leiterin von Ikea Schweiz. Während der Coronapandemie im Jahr 2021 hat Ikea Schweiz dank der boomenden Onlinebestellungen den höchsten Umsatz in der 50-jährigen Geschichte erzielt. Zuvor war Anderen über 30 Jahre lang mit für Ikea in Ländern wie China, Singapur, Australien und Indien tätig gewesen.
Interims-Geschäftsführer ernannt
Nun übernimmt sie im niederländischen Leiden die Leitung der Ikea Foundation. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, das Leben von bedürftigen Kindern zu verbessern, indem sie ihren Familien hilft, eine nachhaltige Lebensgrundlage zu schaffen und die Folgen des Klimawandels zu bekämpfen. Weltweit finanziert die Ikea Foundation Projekte, die von über 147 Partnern wie dem UNHCR, Save the Children, Climate Works und der Rainforest Alliance durchgeführt werden.
Ad interim übernimmt Marco Ruina die laufenden Projekte von Anderen, bis ein Nachfolger als Geschäftsführer für Ikea Schweiz gefunden ist, wie es weiter hiess. Als Market Area Manager ist Ruina derzeit verantwortlich für den reibungslosen Ablauf in allen Ikea Einrichtungshäusern in der Schweiz. (SDA)
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Die Produktion der Zigarettenmarke Marlboro dürfte mittelfristig eingestellt werden. Gemäss Medienberichten plant der US-amerikanische Tabakkonzern Philip Morris, sich aus dem klassischen Geschäft mit Glimmstängeln zurückzuziehen. «Wir werden aus dem Zigarettengeschäft aussteigen und nur risikoreduzierte Produkte anbieten», sagte Österreich-Deutschland-Chef Markus Essing bei einer Veranstaltung in Berlin, wie die «Welt» berichtete. Ein konkreter Zeitplan wurde nicht genannt.
In einer Stellungnahme des Unternehmens gegenüber der Nachrichtenagentur APA hiess es dazu am Mittwoch, dass der Rückzug aus dem Tabakgeschäft über den Globus hinweg in zehn bis 15 Jahren erfolgen könne. Dies werde in den verschiedenen Ländern aber voraussichtlich nicht zeitgleich geschehen.

In Zukunft soll Philip Morris gemäss Medienberichten nur mehr Tabakerhitzer sowie elektronische Zigaretten anbieten, die weniger Schadstoffe als übliche Tabakprodukte beinhalten. (SDA)
Für den Schweizer Tourismus zeichnet sich ein gute Sommersaison ab. Laut dem Forschungsinstitut BAK Economics dürfte die Zahl der Übernachtungen in diesem Sommer das Niveau von vor der Pandemie wieder überschreiten. Gedämpft wird die gute Stimmung allerdings von der Inflation und Konjunktursorgen.
Für die bevorstehende Sommersaison gehen die BAK-Ökonomen gegenüber dem Vorjahr von einem Anstieg der Logiernächte um 3 Prozent auf 22,5 Millionen aus, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Vor allem die Rückkehr der Reisenden aus Asien dürfte den Schweizer Feriendestinationen Aufschwung geben.

Die Prognosen von BAK Economics sind damit etwas zurückhaltender als diejenigen der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich, die bereits vergangene Woche publiziert wurden. Die KOF rechnet ihrerseits mit einem Anstieg der Logiernächte im Sommer von 5 Prozent.
Fernmärkte holen auf
Die Hauptgründe für die insgesamt positiven Aussichten seien die Erholungs- und Aufholeffekte in den Fernmärkten, sagte Benjamin Studer, Projektleiter Tourismus bei BAK Economics. So könne mit einem markanten Anstieg der Übernachtungen um 37 Prozent gerechnet werden. Dabei dürfte die Nachfrage aus Indien, Japan und den USA aufgrund der weggefallenen Reisebeschränkungen besonders stark anziehen.
Die Credit Suisse ist im Vorfeld der von den Behörden verordneten Übernahme durch die Konkurrentin UBS mit zahlreichen Abgängen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konfrontiert. Derzeit träfen wöchentlich 150 bis 200 Kündigungen bei der CS-Personalabteilung ein, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.
Der Zusammenschluss der beiden Schweizer Grossbanken dürfte vor allem bei den Mitarbeitenden der CS für Verunsicherung sorgen. Angesichts der Unsicherheit, ob ihr Arbeitsplatz in der fusionierten neuen UBS bestehen bleibt, haben wohl viele bereits nach einem neuen Arbeitsplatz Ausschau gehalten. Die am Mittwoch in der Zeitung «Blick» genannte Zahl von täglich rund 150 eintreffenden Kündigungen wurde von der CS-internen Quelle allerdings als zu hoch bezeichnet. Offiziell wollte die Grossbank keinen Kommentar zu den Personalabgängen abgeben.
Bereits vergangene Woche hatten Bankenkenner gegenüber der AWP erklärt, dass der Markt von Lebensläufen von CS-Mitarbeitenden «überschwemmt» werde. Vor allem im Ausland, etwa in Amerika oder Asien, aber auch bei der auf dem Prüfstand stehenden CS-Investment Bank sollen sich viele Mitarbeitende nach einer neuen Stelle umsehen.
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2022 war für die Schweizer Pensionskassen ein schlechtes Jahr. Aufgrund der Entwicklung an den Finanzmärkten rutschten die Rentenversicherer in die Verlustzone. Die Mehrheit der Pensionskassen bleibt aber solide aufgestellt.
Im Durchschnitt erzielten die Pensionskassen 2022 eine Nettorendite von -8,8 Prozent, wie es in einer von der ZKB-Tochter Swisscanto am Mittwoch veröffentlichten Pensionskassenstudie heisst. Dies sei das zweitschlechteste Ergebnis seit dem Studienbeginn im Jahr 2000. 2021 lag die Durchschnittsrendite noch bei rekordhohen +8,4 Prozent.
Die Unterschiede bei der Performance und der Verzinsung zwischen den Kassen sind jedoch gross. Die tiefste Rendite der untersuchten Pensionskassen lag bei -16,2 Prozent. Die besten Kassen kamen mit einer Minusrendite von einem Prozent davon. Laut Swisscanto ist das die breiteste Streuung seit der Finanzkrise von 2008.
Unter Einbezug der hohen Teuerung kam es dabei erstmals seit Studienbeginn im Jahr 2000 zu einer negativen Realverzinsung auf den Alterssparkapitalien der Versicherten. Langfristig seien durch steigende Zinsen aber Leistungsverbesserungen für Einzahlende möglich. (SDA)
Nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS wird es einen Stellenabbau geben. Die «SonntagsZeitung» schrieb Anfang April, dass rund 30 Prozent der Angestellten gehen müssen. Angesichts der drohenden Entlassungen kommt es derzeit weltweit zu sehr vielen Kündigungen, vor allem bei der CS, wie die «SonntagsZeitung» Ende April berichtete.
Gemäss zwei Quellen des «Blick» sollen weltweit täglich rund 150 Angestellte der CS ihren Job aufgeben, wie es heisst. Die Credit Suisse bestätigt diese Zahl nicht. Auch ist nicht klar, wie viele Kündigungen es in der Schweiz gibt.
Weil die UBS das risikoreiche Investment Banking einschränken will, soll es dort besonders viele Kündigungen geben. Auch seien in vielen Abteilungen Projekte gestoppt worden, bis die Übernahme unter Dach und Fach ist. Auch das führt demnach zu Abgängen, die bis zur Bewilligung der Fusion wieder ersetzt werden müssen, weshalb UBS und CS derzeit mehr Personal einstellen.
Neuseelands Fluglinie Air New Zealand will in den kommenden Wochen vor internationalen Flügen nicht nur das Gepäck, sondern auch die Passagiere wiegen. Grund sei, dass die Piloten vor jedem Start das Gewicht und die Balance des beladenen Flugzeugs kennen müssten, wie das Unternehmen mitteilte. «Es geht um Sicherheit. Jedes Mal, wenn wir fliegen, möchten wir genau wissen, welches Gewicht das Flugzeug hat», sagte Airline-Chef Greg Foran am Mittwoch dem Sender Radio New Zealand.
Die Waagen stehen ab sofort bis zum 2. Juli am Flughafen Auckland auf der Nordinsel des Pazifikstaates. Insgesamt wird das Gewicht von 10 000 Passagieren und Passagierinnen ermittelt – die Teilnahme ist aber freiwillig. «Keine Sorge, anders als auf der Waage zu Hause, im Fitnessstudio oder in der Arztpraxis kann niemand die Zahlen sehen, nicht einmal das Personal der Fluggesellschaft», berichtete die Zeitung «New Zealand Herald». Die Daten würden anonym erhoben.
Ziel sei es, das Durchschnittsgewicht der Passagiere zusammen mit ihrem Handgepäck zu ermitteln. «Wir wiegen alles, was sich im Flugzeug befindet – von der Fracht über die Mahlzeiten an Bord bis hin zum aufgegebenen Gepäck», sagte Alastair James, Spezialist für die Verbesserung der Ladungskontrolle bei Air New Zealand. «Für Kunden, Besatzung und Handgepäck verwenden wir hingegen Durchschnittsgewichte, die wir aus dieser Erhebung erhalten.»
Air New Zealand wurde derweil am Mittwoch bei den diesjährigen Airline Excellence Awards von airlineratings.com zur besten Fluggesellschaft der Welt gekürt und löste damit Qatar Airways ab. (SDA)
Der Wert von Twitter ist laut dem Investmenthaus Fidelity nur noch ein Drittel dessen, was Elon Musk für die Social-Media-Plattform bezahlt hat. Fidelity hat kürzlich den Wert seiner eigenen Kapitalbeteiligung an dem Unternehmen drastisch herabgesetzt. Musk selbst hatte bereits zuvor eingeräumt, dass er für Twitter zu viel bezahlt hat. Im Oktober letzten Jahres erwarb er das Unternehmen für 44 Milliarden US-Dollar, wobei 33,5 Milliarden Dollar Eigenkapital entfielen.

Der Milliardär gab kürzlich bekannt, dass Twitter weniger als die Hälfte des von ihm gezahlten Preises wert sei. Fidelity hatte den Wert seiner Beteiligung am Kurznachrichtendienst bereits im November um 44 Prozent reduziert. Auch im Dezember und Februar folgten weitere Abschläge. Basierend auf Fidelitys Schätzungen hat der Bloomberg Billionaires Index laut Bloomberg den Wert von Musks Twitter-Investition auf nur noch 8,8 Milliarden Dollar berechnet.
Die wirtschaftliche Erholung in China hat sich verlangsamt. Wichtige konjunkturelle Frühindikatoren fielen im Mai schlechter als erwartet aus.
Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) im herstellenden Gewerbe ging schon den zweiten Monat in Folge zurück und fiel von 49,2 auf 48,8 Punkte, wie das chinesische Statistikamt am Mittwoch in Peking mitteilte. Ein Wert unterhalb der 50-Punkte-Grenze deutet auf eine Kontraktion hin.
Der Index für das Dienstleistungsgewerbe blieb zwar im expansiven Bereich, fiel aber auch von 56,4 auf 54,5 Punkte, wie das Statistikamt berichtete. Beide Frühindikatoren lagen damit unter den Vorhersagen von Experten
Die Gründe für die Abkühlung der zweitgrössten Volkswirtschaft im zweiten Quartal sind vielfältig: Das Exportwachstum hat sich verschlechtert. Die Erholung des angeschlagenen Immobilienmarktes fällt schwächer aus. Auch hat die Regierung die Infrastrukturausgaben verlangsamt. Unternehmen leiden unter sinkenden Gewinnen und wachsenden politischen Spannungen mit den USA und deren Verbündeten.
Nach dem Ende der strikten Corona-Politik strebt die chinesische Regierung in diesem Jahr einen wirtschaftlichen Aufschwung an. Im ersten Quartal lag das Wirtschaftswachstum bei 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr hat die Führung ein Wachstumsziel von «rund fünf Prozent» ausgegeben.
Der Fleischersatzhersteller Planted aus Kemptthal ZH will die Produktion ausbauen. «Möglich wäre eine Erweiterung in Kemptthal oder an einem andern Ort im In- oder im Ausland», so Co-Chef Pascal Bieri.
«Klar ist, dass wir in den nächsten 12 bis 24 Monaten mit der konkreten Planung beginnen werden», sagte Bieri in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit den «CH Media»-Titeln. Die Kapazität stosse derzeit an ihre Grenzen. «Derzeit haben wir 240 Mitarbeitende, bis Ende Jahr rechne ich mit rund 300.»
Planted-Produkte würden an 6500 Standorten in Europa verkauft, so Bieri. In den meisten Ländern sei der Kebab-Ersatz am erfolgreichsten. «In der Schweiz ist vor allem unser Poulet gefragt, gerade auch in der Gastronomie, wo wir fünfzig Prozent unseres Umsatzes erzielen.»
Der Bergbaukonzern Glencore will deutlich mehr Geld in den Ausbau der peruanischen Kupfermine Antapaccay stecken als bisher geplant. Insgesamt plane Glencore mit Investitionen im Umfang von 1,5 Milliarden US-Dollar (etwa 1,4 Milliarden Franken), berichtete die Nachrichtenagentur «Reuters» am Dienstag. Bislang war lediglich von 590 Millionen die Rede.
Mit diesem Schritt wolle Glencore das ins Stocken geratene Kupferprojekt Coroccohuayco voranbringen, wie der Minenchef in Antapaccay, Carlos Cotera, am Montag an einer Präsentation in Perus Hauptstadt Lima gegenüber «Reuters» sagte. Das Ziel sei es auch, die Lebensdauer der Mine um Jahrzehnte, mindestens bis 2045, zu verlängern.
Gegen das Minenprojekt hatte es in der Vergangenheit Proteste der vor Ort heimischen, indigenen Bevölkerung gegeben. Und es habe auch Fragezeichen bezüglich der Erzqualität in der Mine gegeben, so der Bericht. Laut Cotera ist die Kupferförderung von 221'000 Tonnen im Jahr 2016 stetig gesunken und belaufe sich derzeit auf rund 150'000 Tonnen im Jahr.
Künftig soll der Abbau von Kupfer dank des Coroccohuayco-Projekts wieder auf 250'000 Tonnen ansteigen. Hintergrund der Ausbaupläne in Peru ist die weltweit steigende Nachfrage nach Kupfer. Insbesondere mit den stark wachsenden Verkäufen von Elektroautos steigt der Kupfer-Bedarf. (SDA)
Bei der Swiss eskaliert der Tarifstreit mit dem Kabinenpersonal. Die Mitglieder der Gewerkschaft des Kabinenpersonals Kapers haben sich deutlich für die Kündigung des Gesamtarbeitsvertrags (GAV) ausgesprochen, wie Kapers am Dienstag mitteilte.
Dies teilte Kapers am Dienstag in einem Communiqué mit. Zur elektronischen Stimmabgabe waren die 2503 stimmberechtigten Mitglieder aufgerufen, die unter dem GAV15 an den Standorten Zürich und Genf angestellt sind.
Die Kündigung erfolge per 30. April 2024. Bis dahin sei der aktuelle GAV gültig und alle heute geltenden Rechte und Pflichten würden in Kraft bleiben. Dies betreffe beispielsweise die absolute Friedenspflicht, hiess es. Damit kann bis Ende des nächsten Aprils nicht gestreikt werden. (SDA)

Die Schweizer Wirtschaft ist im ersten Quartal 2023 leicht gewachsen. Die inländische Nachfrage entwickelte sich robust. Und im Zuge steigender Warenexporte wuchs auch die Industrie leicht.
Die Wachstumsrate des realen Bruttoinlandproduktes (BIP) in der Periode von Januar bis März 2023 lag bei 0,3 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte. Im vierten Quartal des letzten Jahres hatte die Wirtschaft noch stagniert.
Bereinigt um die für die Schweiz Wirtschaft wichtigen internationalen Sport-Events lag das Wachstum mit 0,5 Prozent gar noch etwas höher. Der Wert für das erste Quartal (unbereinigt) liegt am oberen Rand der Schätzungen. Von AWP befragte Ökonomen hatten ein BIP-Wachstum zwischen +0,1 bis +0,3 Prozent erwartet.
Die inländische Endnachfrage (+0,9%) wuchs im Berichtsquartal gemäss den Seco-Angaben stärker als im historischen Mittel. Der Staatskonsum (+0,0%) stagnierte zwar, doch der private Konsum (+0,6%) stieg substanziell. Insbesondere für Dienstleistungen gaben Herr und Frau Schweizer mehr aus. Getragen von der weiteren Erholung der Reisetätigkeit sei die Wertschöpfung in der Branche Transport und Kommunikation (+0,7%) sowie im Gastgewerbe (+1,0%) überdurchschnittlich stark angestiegen, so das Seco.
Die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft haben sich deutlich eingetrübt. Das KOF-Konjunkturbarometer hat nach dem Rückgang im April nun im Mai die Abwärtsbewegung beschleunigt.
Für den aktuellen Monat sank das Konjunkturbarometer auf 90,2 Punkte, was einem Rückgang um 5,9 Punkten zum April entspricht (revidiert auf 96,1 von 96,4 Punkten), wie das ETH-Konjunkturforschungsinstitut KOF am Dienstag bekanntgab. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Experten hatten sich im Vorfeld deutlich optimistischer gezeigt und Werte zwischen 94,0 bis 97,5 Punkten prognostiziert.
Das Barometer liegt damit weiter unter seinem mittelfristigen Durchschnittswert und nähert sich dem bisherigen Tiefpunkt. Dieser wurde im November 2022 mit 89,3 Punkten markiert.
Das KOF-Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft, der sich aus einer Vielzahl von Einzelindikatoren zusammensetzt. Mit dem Einkaufsmanager-Index (PMI) wird am Donnerstag, den 1. Juni, ein weiterer wichtiger vorlaufender Konjunktur-Indikator veröffentlicht.
Der Baukonzern Implenia hat grosse Hochbauaufträge aus Deutschland und der Schweiz für insgesamt 170 Millionen Franken erhalten. Dies sind einerseits ein neues Proben- und Werkstättenzentrum (PWZ) für das Bayerische Staatsschauspiel in München, anderseits diverse Ersatzneubauten in Zürich.
Implenia werde als Totalunternehmer in München ein neues Proben- und Werkstättenzentrum für das Bayerische Staatsschauspiel planen und betriebsfertig errichten, teilte der Baukonzern am Dienstag mit. Das Auftragsvolumen für Implenia betrage mehr als 140 Millionen Euro. Baustart sei im Juni und die Übergabe im Dezember 2026. Dies ist laut den Angaben bereits das dritte Projekt, das Implenia als Totalunternehmer für den Freistaat Bayern als Bauherrn realisiere.
In der Schweiz werde Implenia für Swiss Life Asset Management als Totalunternehmer den Ersatzneubau «Besenrain-/Morgentalstrasse» in Zürich Wollishofen erstellen. Dabei handele es sich um ein Projekt mit 36 Mietwohnungen und 22 Tiefgaragenplätzen in Massivbauweise. Die Bauarbeiten starteten im März mit einer Schadstoffsanierung, die Übergabe sei für Ende November 2024 geplant.
Ausserdem habe Implenia von der Pensionskasse SBB den Zuschlag für einen Ersatzneubau an der Katzenbachstrasse in Zürich-Seebach erhalten. Implenia werde auch dieses Projekt als Totalunternehmer ausführen. Dabei sollen 30 Mietwohnungen auf drei Geschossen und 18 Tiefgaragenplätze entstehen. Die Bauarbeiten haben bereits im Februar begonnen, die Fertigstellung sei für Februar 2025 geplant. Der Totalwert beider Aufträge beträgt mehr als 30 Millionen Franken.
Bei Nestlé kommt es zu einem Wechsel auf dem Posten des Finanzchefs. Der langjährige CFO François-Xavier Roger tritt ab und wird durch Anna Manz von der London Stock Exchange ersetzt.
François-Xavier Roger habe sich nach acht Jahren als Generaldirektor und Chief Financial Officer entschieden, das Unternehmen zu verlassen und neue berufliche Herausforderungen anzunehmen, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag. Er habe das Finanzmanagement von Nestlé «erfolgreich gesteuert und damit die nachhaltige Wertschöpfung im Unternehmen vorangetrieben».
Seine Nachfolgerin Anna Manz ist derzeit noch Finanzchefin und Verwaltungsratsmitglied der London Stock Exchange Group (LSEG). Sobald sie von ihren gegenwärtigen Aufgaben entbunden sei, werde sie CFO und Mitglied der Konzernleitung von Nestlé, heisst es. Bis zu ihrem Eintritt werde derweil Roger seine Funktion weiter ausüben und eine nahtlose Übergabe sicherstellen.

Vor ihrer Rolle bei der LSEG war Anna Manz den Angaben zufolge CFO und Direktorin bei Johnson Matthey, wo sie für die Bereiche Strategie, Finanzen, Beschaffung und IT verantwortlich war. Davor bekleidete sie während 17 Jahren diverse Führungsfunktionen bei Diageo, unter anderem jene des Chief Strategy Directors sowie des CFO Asia Pacific und des Group Treasurers.
In China hat das erste einheimisch produzierte Passagierflugzeug seinen Jungfernflug absolviert. Die C919 des chinesischen Herstellers Comac flog am Sonntag von Shanghai nach Peking, wie der staatliche Fernsehsender CCTV berichtete. Die Maschine der Fluggesellschaft China Eastern Airlines sei 40 Minuten vor der geplanten Ankunftszeit «problemlos» in der Hauptstadt gelandet.
In der C919 reisten 130 Passagiere. Sie wurden zur Feier des Ereignisses aufwändig bewirtet. Bilder in den Staatsmedien zeigten, wie Passagiere chinesische Flaggen schwenkten und patriotische Lieder sangen, während in der Luft Kuchen an sie verteilt wurde. Auf der Landebahn in Peking fand dann eine kurze Zeremonie zur Feier des geglückten Jungfernfluges statt.

Der Flug sei «äusserst glatt, bequem und einprägsam verlaufen», sagte ein Passagier auf CCTV. «Ich denke, ich werde mich für eine ganze Weile gern daran erinnern.»
China will mit der C919 ausländischen Modellen wie der Boeing 737 MAX und dem Airbus A320 Konkurrenz machen. «In der Zukunft werden die meisten Passagiere die Möglichkeit haben, in grossen, einheimisch hergestellten Flugzeugen zu reisen», meldete CCTV. Viele der Bauteile der C919 – darunter die Triebwerke – kommen allerdings aus dem Ausland.
Wegen eines Ausfalls der elektronischen Passkontrolle an britischen Flughäfen müssen Passagiere bei der Einreise nach Grossbritannien am Samstag mit langen Schlangen rechnen. Die Probleme mit den E-Gates unter anderem an den Flughäfen Heathrow, Gatwick und Manchester hätten am Freitagabend begonnen, berichtete die BBC.

Eine Sprecherin der Gewerkschaft für Mitarbeiter des britischen Innenministeriums in den Bereichen Grenzen, Zoll und Einwanderung warnte im BBC-Sender Radio 4 davor, dass sich «sehr, sehr schnell» Schlangen bilden würden. Je nach Flughafen passierten normalerweise 60 bis 80 Prozent der Reisenden E-Gates. Ihre Pässe müssten nun manuell kontrolliert werden. Das dauere länger. Aber: «Es gibt keine Auswirkungen auf die nationale Sicherheit», sagte die Sprecherin.
Die elektronische Passkontrolle können Briten, die älter als 12 Jahre sind, sowie Bürgerinnen und Bürger aus der EU und einigen anderen Ländern nutzen, darunter Australien, Kanada, die USA, Japan und Neuseeland. Die Einreisenden können dabei ihre Pässe selbst scannen. Um ihre Identität zu verifizieren, erfolgt eine elektronische Gesichtserkennung. Ausserdem werden sie beim Passieren des Gates fotografiert.
Am Hafen von Dover hatte es zuvor IT-Probleme bei der Kontrolle bei der Ausreise aus Grossbritannien gegeben. Das französische Passkontroll-System war am Samstagmorgen zwischenzeitlich ausgefallen und hatte Schlangen ausgelöst.
«Wir arbeiten daran, das Problem so schnell wie möglich zu lösen und stehen dazu in Kontakt mit Hafenbetreibern und Fluggesellschaften, um die Störung für die Reisenden so gering wie möglich zu halten», zitierte die BBC am Samstag einen Sprecher des britischen Innenministeriums.
Die britische Fluggesellschaft British Airways hatte bereits vor dem Pfingstwochenende wegen IT-Problemen zum wiederholten Mal etliche Flüge am Londoner Flughafen Heathrow gestrichen. Zeitweise waren die IT-Systeme komplett lahmgelegt. Betroffen waren vor allem Verbindungen innerhalb Grossbritanniens und Europas. (SDA)
US-Finanzministerin Janet Yellen hat ihre Warnung für eine mögliche Zahlungsunfähigkeit der USA am Freitag aktualisiert. «Basierend auf den jüngsten Daten» müsse das Parlament die Schuldenobergrenze bis zum 5. Juni anheben, damit die Regierung ihren Verpflichtungen nachkommen könne, schrieb Yellen in einem Brief an den republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy. Zuvor hatte die Finanzministerin wiederholt den 1. Juni als möglichen «Tag X» genannt.
Bidens Regierung und die oppositionellen Republikaner streiten unter wachsendem Zeitdruck über eine Anhebung der Schuldengrenze. Ohne eine Einigung droht den USA erstmals in ihrer Geschichte die Zahlungsunfähigkeit, mit potenziell verheerenden wirtschaftlichen und finanziellen Folgen weit über das Land hinaus.

Oppositionsführer McCarthy sprach am Freitag von «Fortschritten» bei den Gesprächen mit dem Weissen Haus. Zuvor hatten mehrere US-Medien berichtet, die Regierung von Präsident Joe Biden und die Republikaner würden sich in dem seit Monaten währenden Streit annähern. Demnach könnte die Schuldenobergrenze für zwei Jahre und damit über die Präsidentschaftswahl vom November 2024 hinaus angehoben werden.
Im Gegenzug soll es Kürzungen bei bestimmten Staatsausgaben geben. Das fordern die Republikaner, die im Repräsentantenhaus die Mehrheit stellen und eine Anhebung des Schuldenlimits damit blockieren können. (AFP)
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Redaktion Wirtschaft
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