Wirtschafts-News im TickerInflation in Grossbritannien steigt wieder On ist jetzt ein Milliarden-Unternehmen
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In Grossbritannien hat sich die Inflation im Februar wieder verstärkt. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Verbraucherpreise um 10,4 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte.
Analysten hatten dagegen im Schnitt einen Rückgang von 10,1 Prozent im Januar auf 9,9 Prozent erwartet. An den Finanzmärkten legte das britische Pfund nach den Daten zu.
Im vergangenen Oktober war die Teuerung mit 11,1 Prozent auf den höchsten Stand seit gut vier Jahrzehnten gestiegen. Seither ist die Inflation leicht gesunken. Dass sie jetzt wieder zulegt, führt das ONS vor allem auf steigende Preise für Restaurantbesuche, Lebensmittel und Bekleidung zurück. Leichte Entlastung kommt dagegen aus den Bereichen Freizeit und Kultur sowie von den Kraftstoffpreisen. (SDA)
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Die Laufschuhfirma On hat im Geschäfstjahr 2022 ein neues Rekordergebins erzielt: Erstmals stieg der Umsatz auf über eine Milliarde Franken und auch unter dem Strich resultierten im Jahr nach dem Börsengang schwarze Zahlen. Im laufenden Jahr will das Unternehmen, bei dem Roger Federer Teilhaber ist, auf Wachstumskurs bleiben.
Der Umsatz kletterte im vergangenen Geschäftsjahr um fast 70 Prozent auf 1,22 Milliarden Franken. «Vor allem in den USA haben wir durch den Börsengang und die Präsenz in Ladenketten wie FootLocker unsere Bekanntheit deutlich gesteigert», sagte Co-CEO und Finanzchef Martin Hoffmann am Dienstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. In Europa sei die Dynamik in der Schweiz, Deutschland und Österreich etwas weniger ausgeprägt gewesen, auch aufgrund des bereits hohen Marktanteils.
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Der Umsatz mit Bioprodukten im Schweizer Detailhandel ist in den vergangenen vier Jahren um 22,5 Prozent gestiegen. Der Umsatz von Nicht-Biolebensmitteln nahm im gleichen Zeitraum um 6,9 Prozent zu, teilte das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) am Dienstag mit.
Der markante Anstieg des Umsatzes mit Bioprodukten entspricht einer Steigerung von 2,68 auf 3,28 Milliarden Franken. Damit stieg auch der Marktanteil von Biolebensmitteln im Schweizer Detailhandel zwischen 2018 und 2022 um 1,3 Prozent auf 11,2 Prozent, wie das BLW mitteilte.
Im Vergleich zum Vorjahr waren die Verkaufszahlen von Biolebensmitteln in der Schweiz 2022 jedoch genauso rückläufig wie der Umsatz mit Lebensmitteln generell. Der Umsatz bei den Bioprodukten sank um 2,2 Prozent, bei den Nicht-Biolebensmitteln sank er um 4,9 Prozent. Generell seien 2022 4,6 Prozent weniger Lebensmittel verkauft worden als noch im Vorjahr, schrieb das BLW.
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Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank, Thomas Jordan, hat im letzten Jahr mehr Lohn erhalten. Insgesamt belief sich die Vergütung Jordans auf 1,036 Millionen Franken. Das sind 91'000 Franken mehr als im Jahr davor.
Inklusive Sozialbeiträgen belief sich der Lohn des SNB-Präsidenten sogar auf 1,349 Millionen Franken, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. Der bis Ende Juli 2022 bei der SNB tätig gewesene Vizepräsident Fritz Zurbrügg erhielt für die sieben Monate, die er noch für die SNB arbeitete, eine Vergütung von 945'000 Franken (mit Sozialbeiträgen: 1,175 Mio Fr.).
Das sind 48'000 Franken mehr als im Vorjahr. Nach Ende seiner Amtszeit habe er eine Lohnfortzahlung erhalten, während der Freistellungsdauer von sechs Monaten muss er sich aber auch an Einschränkungen für eine berufliche Tätigkeit gemäss Direktoriumsreglement halten.

Martin Schlegel, der seit August das Amt des Vizepräsidenten bekleidet und somit auf Zurbrügg gefolgt ist, erhielt knapp 397'000 Franken Lohn (510'000 Fr. mit Sozialbeiträgen).
Maechler verdient weniger
Rund 24'000 Franken weniger als im Vorjahr verdiente das Ende Juni 2023 abtretende Direktoriumsmitglied Andréa Maechler. Sie erhielt eine Gesamtvergütung von 959'000 Franken oder 1,230 Millionen inklusive Sozialbeiträgen. Damit erhielt sie im Vergleich zu den anderen Direktoriumsmitgliedern 2022 den tiefsten Lohn.
Im Vorjahr hatte sie jedoch noch fast 40'000 Franken mehr verdient als ihre Kollegen Thomas Jordan und Fritz Zurbrügg. Maechler, die vergangenes Jahr bei der Besetzung des Vize-Postens leer ausging, wechselt Mitte Jahr zur Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel, wo sie Deputy General Manager wird. Diverse Medien gehen davon aus, dass ihr Rücktritt mit der Nicht-Ernennung zur Vizedirektorin bei der SNB zusammenhängt.
Die Konjunkturforscher der ETH Zürich (KOF) erwarten weiterhin nur ein geringes BIP-Wachstum im laufenden Jahr. Dank des milden Winters habe die Energiekrise die Konjunktur aber weniger stark belastet als befürchtet und die Rezessionsängste gedämpft, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag.
Die KOF rechnet gemäss ihrer neuesten Prognose für 2023 mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandproduktes (BIP) von 0,8 Prozent (Dezember-Prognose: 0,7%). Für 2024 wird dann wieder ein deutlich höheres Wachstum von 2,1 Prozent prognostiziert. Dieser Wert wurde gegenüber der letzten Prognose nicht revidiert.
Ohne den Effekt der grossen Sportanlässe, welche sich bekanntlich auf das hiesige BIP jeweils auswirken, werden die erwarteten Wachstumsraten mit 1,1 Prozent (2023) bzw. 1,7 Prozent (2024) angegeben.
Banken als Abwärtsrisiko
Für das laufende Jahr erwartet die KOF zwar eine konjunkturelle Erholung in ganz Europa. Allerdings wirkten die nach wie vor nicht ausgestandene Energiekrise und die geldpolitische Straffung weiterhin dämpfend, heisst es. Ein weiterer Bremsfaktor sei die hohe Inflation.
Die Inflationsprognosen für die Schweiz wurden für 2023 (2,6%) und 2024 (1,5%) klar erhöht. In der Folge sei auch mit weiteren Leitzinserhöhungen durch die Schweizerische Nationalbank auf 2 Prozent von heute 1 Prozent zu rechnen.
Ein Risiko für die Prognose ist laut der KOF die aktuelle Bankenkrise. Sollte sich diese noch vertiefen und auf weitere Banken und Länder überschwappen, bestehe ein «beträchtliches Abwärtsrisiko», so das Communiqué
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist im vergangenen Jahr weiter an den Devisenmärkten aktiv gewesen. Sie hat 2022 aber im Vergleich zu früheren Jahren netto Devisen verkauft und nicht mehr gekauft.
Netto hat die SNB zwischen Januar und Dezember 2022 Fremdwährungen im Gegenwert von 22,3 Milliarden Franken veräussert, wie dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht zu entnehmen ist.
2021 hatte die SNB noch Devisen im Wert von 21,1 Milliarden gekauft, 2020 waren es sogar knapp 110 Millionen Franken gewesen. Sie hatte sich damit gegen eine zu starke Frankenaufwertung gestemmt.
Deutliche Verkäufe im vierten Quartal
Die Verkäufe fanden vor allem im vierten Quartal 2022 statt: Es waren insgesamt gut 27 Milliarden Franken. Denn die SNB hatte für die ersten neun Monate netto noch Käufe von rund 5 Milliarden vermeldet. Dies hat vor allem mit der Inflationsbekämpfung zu tun. Wenn die SNB Devisen verkauft, stärkt sie damit den Franken, was wiederum die importierten Güter in den Tendenz verbilligt.
Bekanntlich hat die SNB im letzten Jahr wegen der deutlich angestiegenen Inflation auch bereits drei Mal die Leitzinsen erhöht: im Juni um 50 Basispunkte, im September um 75 Basispunkte und im letzten Dezember wieder um 50 Basispunkte. Mittlerweile liegt der Leitzins damit bei +1,00 Prozent nach -0,75 Prozent noch im letzten Juni.
Der nächste Zinsentscheid steht bereits kommenden Donnerstag an: Ökonomen gehen zumeist davon aus, dass der Leitzins um weitere 50 Basispunkte angehoben wird. Die Inflation ist nämlich in den ersten beiden Monaten 2023 wieder deutlich angestiegen und lag zuletzt mit 3,4 Prozent weiterhin klar über dem von der Nationalbank angestrebten Zielband von 0 bis 2 Prozent.
Die Schweizer Aussenhandel ist im Februar ins Stocken geraten – es wurden weniger Waren ins Ausland verkauft als im Vormonat. Im Gegenzug stiegen die Importe. Dafür waren in beiden Handelsrichtungen die Pharma- und Chemiebranche verantwortlich.
Insgesamt beliefen sich die Exporte im Februar auf 22,3 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Dienstag mitteilte. Damit sanken die Ausfuhren saisonbereinigt zum Vormonat um 1,1 Prozent. Real – also um Preisveränderungen bereinigt – resultierte ein Minus von 2,7 Prozent.
Grund für den Rückgang der Exporte im Februar waren laut BAZG vor allem chemisch-pharmazeutische Produkte. Namentlich die Ausfuhren von Medikamenten seien um einen Fünftel abgesackt. Demgegenüber stiegen die Lieferungen von Uhren, Bijouterie und Juwelierwaren sowie Metallen.
Die anhaltende Verunsicherung an den Finanzmärkten hat den Goldpreis am Montag erstmals seit längerem über die Marke von 2000 US-Dollar getrieben.
Am Vormittag stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Londoner Rohstoffbörse bis auf 2009 Dollar. Das ist der höchste Stand seit etwa einem Jahr.
Am Markt wurde die rege Goldnachfrage mit der zunächst negativen Reaktion der Aktienbörsen auf die Übernahme der Schweizer Grossbank Credit Suisse durch die Konkurrentin UBS begründet.
Gold gilt unter Anlegern als klassischer sicherer Hafen, der in unruhigen Zeiten angelaufen wird. Im vergangenen Jahr wurde die Preisentwicklung durch die stark steigenden Zinsen und den aufwertenden US-Dollar gedämpft. Seit einigen Monaten geht es mit dem Preis aber wieder bergauf. Das Rekordhoch, erreicht im Sommer 2020 bei 2075 Dollar, liegt nicht mehr allzu weit entfernt.
Zwei Spielerinnen oder Spieler haben im Schweizer Lotto am Samstag Millionen-Beträge abgeräumt. Ein Gewinner tippte die sechs Lottozahlen sowie die Zusatzzahl richtig und holte gut sieben Millionen Franken. Ein zweiter Glückspilz erspielte eine Million Franken.
Die richtigen Swiss-Lotto-Zahlen lauteten 1, 3, 4, 7, 9 und 23. Die Glückszahl war die 3, beim Replay die 1, wie die Lotteriegesellschaft Loterie Romande mitteilte. Über die Gewinner wurde nichts bekannt.
Das Schweizer Zahlenlotto existiert seit 1970. Das Glücksspiel brachte in einem halben Jahrhundert bisher über 1000 Millionärinnen und Millionäre hervor. Der bislang höchste Einzelgewinn wurde mit fast 49 Millionen Franken im Jahr 2014 erzielt. Im vergangenen Jahr erspielte jemand Ende März 43 Millionen Franken.
US-Präsident Joe Biden hat angesichts der Turbulenzen im Bankensektor ein härteres Vorgehen gegen Führungskräfte von kriselnden Finanzkonzernen gefordert.

«Niemand steht über dem Gesetz – die Haftung zu verstärken, ist ein wichtiges Abschreckungsmittel, um schlechtes Management in der Zukunft zu vermeiden», sagte Biden am Freitag. Der US-Präsident appellierte an den Kongress, einer Verschärfung der Gesetze zuzustimmen.
«Wenn Banken aufgrund von Missmanagement versagen, sollte es einfacher für Aufsichtsbehörden sein, Gehälter von Führungskräften zurückzuholen, zivilrechtliche Strafen zu verhängen und Geschäftsführer von zukünftigen Tätigkeiten in der Bankenbranche auszuschliessen.»
Die ehemalige Mutter der kollabierten Silicon Valley Bank, SVB Financial Group, hat Konkurs beantragt. Der Konzern gab am Freitag bekannt, bei einem Gericht in New York Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts eingereicht zu haben.
Die Silicon Valley Bank war am vergangenen Freitag im Zuge enormer Mittelabzüge aufgrund von Liquiditätssorgen von US-Behörden geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt worden.
Der grösste Zusammenbruch eines US-Geldhauses seit der Finanzkrise 2008 versetzte die Finanzwelt in grosse Unruhe. Am Sonntag sprach die US-Regierung eine weitreichende Einlagengarantie aus. Anders als der Mutterkonzern SVB Financial Group hatte die Silicon Valley Bank als Geschäftsbank und Teil des Federal Reserve Systems kein Anrecht auf ein Insolvenzverfahren. Ihre Vermögenswerte wurden per regulatorischer Anordnung an die US-Einlagensicherung FDIC übertragen.
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Nationalrätin Edith Graf-Litscher (SP/TG) und Ex-Stadler-Rail-Chef Thomas Ahlburg sollen in den Verwaltungsrat der SBB eintreten. Das Aufsichtsgremium schlägt sie der Generalversammlung vom 26. April zur Wahl vor. Der Bundesrat hat den Vorschlag am Freitag gutgeheissen.
Beide gelten als ausgewiesene Fachleute. Wie die SBB mitteilten, tritt Graf-Litscher das Amt im Juni an, Ahlburg direkt nach der Wahl. Die Nationalrätin kandidiert im Herbst nicht mehr für eine Wiederwahl. Ihre Mitgliedschaft in der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Nationalrats (KVF-N) gibt die 58-jährige nach der Zuwahl bei den SBB ab.
Die gelernte SBB-Bahnbetriebdisponentin Graf-Litscher arbeitet als Gewerkschaftssekretärin bei der Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV). Sie tritt als Personalvertreterin im SBB-Verwaltungsrat die Nachfolge von Daniel Trolliet an, der wegen Amtszeitbeschränkung ausscheidet.
Der 53-jährige ETH-Ingenieur Ahlburg leitete zwischen 2018 und 2021 als Konzernchef den Schienenfahrzeugkonzern Stadler Rail. Aktuell ist er Chef bei der Firma Awema, die Wiege- und Giessmaschinen sowie Roboter für die Schokoladenindustrie herstellt.
Frühere Stationen waren der Zughersteller Bombardier, der deutsche Luft- und Raumfahrtzulieferer MT Aerospace und ein Beratungsunternehmen. Ahlburg ersetzt Beat Schwab, der seit 2016 im SBB-Verwaltungsrat sass und sich nicht zur Wiederwahl stellt.
Die Weltwirtschaft wächst nach einer Prognose der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) langsamer. Nach 3,2 Prozent im vergangenen Jahr dürfte die Wirtschaftsleistung dieses Jahr nur 2,6 Prozent wachsen und 2,9 Prozent nächstes Jahr.
Das sei unterhalb des langfristigen Wachstumstrends, teilte die OECD am Freitag in Paris mit. Aber die Stimmung bei Verbrauchern und Unternehmern helle sich langsam auf, die Inflationsdruck lasse nach und China öffne sich wieder.
Die Ungewissheit über den Verlauf des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind nach Ansicht der OECD weiterhin das Hauptproblem für die Weltwirtschaft.
Eine Studie hat ausgerechnet, wie viel Geld Google und andere Suchmaschinen Schweizer Medien schulden würden: 154 Millionen Franken. So viel verdienen diese Unternehmen gemäss einer Studie mit journalistischen Inhalten, ohne die Verlage und Medienschaffenden dafür zu bezahlen.
Für Suchmaschinen sind journalistische Inhalte ein wichtiger Faktor für ihren Erfolg: Nutzerinnen und Nutzer stufen beispielsweise Google als vollständiger, qualitativ hochwertiger und vertrauensvoller ein, wenn journalistische Inhalte angezeigt werden.
Die am Freitag publizierte Studie, an der der Verband Schweizer Medien beteiligt war, zeigt weiter, dass Google viel öfter und intensiver genutzt wird, wenn journalistische Inhalte eingebunden sind. Medienunternehmen und Medienschaffende werden von den Suchmaschinen dafür jedoch nicht bezahlt.
Der Verlegerverband fordert deshalb ein Leistungsschutzrecht. Wie in der EU und vielen Ländern auf der ganzen Welt müssten die journalistischen Inhalte auch in der Schweiz geschützt werden.
Die Börsenaufsicht SIX Exchange Regulation hat heute eine Untersuchung gegen Orell Füssli wegen einer möglichen Verletzung der Börsenvorschriften eröffnet. Die Zürcher Unternehmensgruppe stellt Banknoten her und ist im Buchhandel tätig.
«Die mutmassliche Verletzung betrifft Vorschriften zur Ad hoc-Publizität und steht im Zusammenhang mit der Bekanntgabe von kursrelevanten Tatsachen», heisst es in der Mitteilung der Börsenaufsicht.

Die wichtigsten Aktionäre von Orell Füssli sind die Schweizerische Nationalbank, sie hält einen Drittel der Anteile, sowie der Musiker und Unternehmer Dieter Meier. Ihm gehören 15 Prozent. Die Firma wurde vor über 500 Jahren gegründet. Laut eigenen Angaben erzielt die Unternehmensgruppe rund 600 Mitarbeitenden einen Umsatz von rund 250 Millionen Franken. (Red)
Bei den Turbulenzen im Finanzsektor ist auch die US-Regionalbank First Republic in Schieflage geraten. Sie erhält nun milliardenschwere Unterstützung von den grössten amerikanischen Geldhäusern.
Elf Banken – darunter Branchenführer JPMorgan Chase, Bank of America, Citigroup, Wells Fargo, Goldman Sachs und Morgan Stanley – springen dem Institut mit unversicherten Einlagen im Volumen von insgesamt 30 Milliarden Dollar bei, wie sie am Donnerstag mitteilten. Die Hilfsaktion wurde laut US-Medien von US-Aufsichtsbehörden koordiniert, um die Lage zu beruhigen.
«Dieses Zeichen der Unterstützung durch eine Gruppe grosser Banken ist sehr willkommen und zeigt die Widerstandsfähigkeit des Bankensystems», schrieb das US-Finanzdepartement in einer separaten, gemeinsam mit der Notenbank Fed, der Bundeseinlagenversicherungsgesellschaft FDIC und dem Büro des Rechnungsprüfers der Währung (OCC) veröffentlichten Mitteilung.
Die in San Francisco ansässige Regionalbank First Republic war im Zuge des Zusammenbruchs der Silicon Valley Bank (SVB) in Bedrängnis geraten. Die Aktie der Bank hat seit Mitte vergangener Woche massiv an Wert verloren.
Die Pleite der SVB – die grösste Bankenpleite in den USA seit der Finanzkrise von 2008 – hat in den USA und international für erhebliche Turbulenzen gesorgt. Die vor allem im Technologiesektor aktive kalifornische Bank war vergangene Woche nach einem massiven Abzug von Kundeneinlagen zusammengebrochen. In der Folge musste auch die in New York ansässige Signature Bank dichtgemacht werden. Die US-Regierung schritt energisch ein und sagte unter anderem eine Garantie aller Kundeneinlagen zu.
Finanzministerin Janet Yellen versuchte am Donnerstag erneut, die Öffentlichkeit zu beruhigen. «Unser Bankensystem ist solide, und Amerikaner können sich sicher sein, dass ihre Einlagen da sein werden, wenn sie sie brauchen», sagte Yellen bei einer Anhörung vor dem Finanzausschuss des US-Senats. Die US-Regierung habe «entschlossene und kraftvolle Massnahmen ergriffen, um das öffentliche Vertrauen in unser Bankensystem zu stabilisieren und zu stärken».
Nach dem Absturz am Vortag haben die Kurse an der Schweizer Börse am Donnerstag wieder angezogen. Sie machten damit einen Teil der jüngsten Verluste wett. Vor allem kurz vor Handelsschluss ging es mit dem Leitindex SMI noch einmal deutlich nach oben.
Das Marktgeschehen war von einer weiterhin grossen Nervosität geprägt. Im Fokus blieb die Aktie der Credit Suisse. Mit einem Plus von rund 19 Prozent bügelten sie den grossen Vortagesverlust von 24 Prozent teilweise aus.
Erleichterung dank der SNB
Anleger waren erleichtert über die Unterstützung der Bank durch die SNB. Die CS könne aufatmen, sagt etwa Caroline Hilb von der St. Galler Kantonalbank. «Entscheidend ist nun, dass das Vertrauen in die Bank zurückkehrt und die Kundschaft ihre Gelder nicht weiter abzieht.» Der Schritt habe auch dem am Vortag schwer unter die Räder geratenen Bankensektor zu höheren Kursen verholfen, meinten Händler.
So konnten sich die Aktien der am Vortag gebeutelten UBS (+3,4%) oder Julius Bär (+7,6%) und Temenos (+3,0%) stark erholen. Zu den Gewinnern zählten zudem die Versicherer Swiss Re (+3,7%), Swiss Life (+2,8%) und Zurich (+2,1%).
Ob dies mehr als eine kurzfristige Beruhigung ist, werde sich aber noch zeigen müssen. Denn die Probleme der CS und auch die Nervosität an den Märkten dürften wohl noch eine Weile bleiben. Die Erinnerungen an die Finanzkrise von 2008 seien wach. In den USA beruhigte daher Finanzministerin Janet Yellen die Märkte. Sie betonte, dass Amerikas Bankensystem weiterhin stabil und sicher sei.
In diesem Kontext blickten die Anleger auch gespannt nach Frankfurt, wo die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Zinsentscheid publizierte. Sie beschloss eine weitere Anhebung der Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte, gewisse Investoren hatten auf 0,25 Prozentpunkte spekuliert. «Richtig so, EZB!" Das waren die lobenden Worte eines Börsianers zum Entscheid.
Der Schweizer Leitindex SMI schloss nach einem Nachmittagsrallye schliesslich auf 10'719 Punkten (+1,9%). Auch in Deutschland war die Börsenstimmung freundlich. Der dortige Leitindex DAX beendete den Handel mit einem Plus von 1,6 Prozent auf 14'967 Punkten. In Frankreich lag der CAC 40 bei 7026 Punkten (+2%). (SDA)
Der deutsche Medienkonzern Axel Springer ordnet die Chefredaktion der «Bild»-Zeitung neu. Marion Horn übernehme mit sofortiger Wirkung den Vorsitz der Chefredaktionen der «Bild»-Gruppe, Robert Schneider werde wie geplant Mitte April Chefredakteur der «Bild», teilte Axel Springer am Donnerstag in Berlin mit.
Die derzeitigen Chefredakteure Johannes Boie, Alexandra Würzbach und Claus Strunz scheiden aus ihren bisherigen Rollen aus. Boie hatte den Chefredakteursposten am 18. Oktober 2021 als Nachfolger von Julian Reichelt angetreten.
Vom Geschäftsführer der Bild-Gruppe (CEO), Claudius Senst, hiess es: «»Bild" ist die Nummer 1 in Deutschland, und es ist unser Anspruch, dass sie das auch in der Digital Only Ära bleibt. Das ist redaktionell, organisatorisch und kulturell eine fundamentale Transformation. Sie erfordert auch Veränderungen der Chefredaktion.»
Der Axel-Springer-Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner wurde mit den Worten zitiert: «Ich freue mich sehr, dass Marion Horn und Robert Schneider wieder zurück zu Axel Springer und «Bild» kommen. Sie stehen für unseren Weg in die Zukunft.»
Wie der Konzern mitteilte, wird die Chefredaktion der «Bild» verkleinert. Künftig bestehe die Führung der Chefredaktion aus zwei statt bislang vier Mitgliedern. «Sie wird «Bild» journalistisch und strategisch weiterentwickeln, mit starkem Boulevard-Profil positionieren und den digitalen Wandel aktiv vorantreiben», hiess es dazu.
Horn und Schneider werden den Angaben zufolge «Bild» mit den stellvertretenden Chefredakteuren René Bosch, Timo Lokoschat, Tanja May, Paul Ronzheimer, Mandy Sachse und Yvonne Weiss führen «und die einzelnen Verantwortungsbereiche nach Robert Schneiders Antritt genau zuteilen». Bis dahin sei Horn Chefredakteurin sowohl von «Bild» als auch von «Bild am Sonntag».
«Bild»-Vizechef Paul Ronzheimer: Der Boulevard-Journalist im Kriegsgebiet
Die Schweizer Konsumenten sind laut einer Auswertung des Paketdienstes DPD Europameister im Retournieren von Paketen. Hierzulande wird fast jedes dritte «Päckli» wieder zurückgeschickt.
Gemäss der Auswertung wurden letztes Jahr 28 Prozent der Pakete zurück an den Absender geschickt. Damit sei die Retouren-Quote erneut gestiegen, teilte der Paketdienst DPD am Donnerstag mit. Dies sei erstaunlich, weil immer mehr Händler eine kostenpflichte Retouren eingeführt hätten.
Längerfristig gesehen habe sich der Anteil an retournierten Pakete im Schweizer Online-Handel damit innerhalb von fünf Jahren mehr als verdreifacht. So habe die Quote 2017 nur erst 8 Prozent betragen.
Mit der hohen Rücksendungsquote habe sich die Schweiz somit erneut den europaweiten Rekord geholt. Denn im Schnitt liege der Wert in den anderen europäischen Ländern bei 14 Prozent.
Erfasst wurden in der Statistik den Angaben nach alle Internet-Einkäufer, die mindestens einmal im Monat Produkte online bestellen. Die im Auftrag des DPD-Mutterkonzern Geopost sei im Juli und August 2022 erfolgt und umfasse rund 1000 Kundenprofile.
Die Teuerungswelle hinterlässt laut Comparis auch in der Schweiz teils tiefe Furchen. Vor allem die Preise für Ferien seien markant in die Höhe geschnellt, wie der Vergleichsdienst am Donnerstag mitteilte.
Die Teuerung für Alltagsgüter legte laut Comparis-Konsumentenpreisindex, der die Preisentwicklung von regelmässig konsumierten Gütern abbildet, im Februar um 3,9 Prozent zum Vorjahresmonat zu. Gegenüber Januar 2023 stiegen die Zahlen damit um 1,3 Prozent.
Die Inflation gemäss der BFS-Berechnung bzw. anhand des Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) lag im Februar lediglich bei 3,4 Prozent und war damit einiges tiefer.
Insbesondere Flugtickets, Reisen und Hotels seien die Treiber der «gefühlten» Inflation, erklärte Comparis. So seien die Kosten für Übernachtungen sowie Flug- und Pauschalreisen im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 46 Prozent gestiegen. «Die höhere Nachfrage sowie anhaltende Effekte wie hohe Energiepreise sorgen für diesen Preisschub», sagt dazu Comparis-Finanzexperte Michael Kuhn.
Der Konsumentenpreisindex von Comparis wird den Angaben nach in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH erstellt. Er soll die «gefühlte» Inflation abbilden, indem er die Daten des Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) um Mieten und dauerhafte Güter wie Personenwagen und Möbel bereinigt und die Haushaltsbudgeterhebung (HABE) miteinbezieht. (SDA)
Redaktion Wirtschaft
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