Wirtschafts-News im TickerUber kann in Genf weiterfahren Nestlé zieht Urteil im Mobbing-Fall Motarjemi nicht weiter
Jobs, Konzerne, Debatten, Rankings: Hier finden Sie aktuelle Nachrichten aus der Welt der Wirtschaft.
MITC Mobility, das einen grossen Teil der Uber-Fahrer in Genf beschäftigt, kann dort vorläufig weiterarbeiten. Das Unternehmen erwirkte superprovisorische Massnahmen gegen den Kanton Genf, der die Aktivitäten von MITC Mobillity erst kürzlich verboten hatte.
Anfang Dezember hatte das kantonale Arbeitsamt (OCE) verfügt, dass das Unternehmen das Bundesgesetz über die Arbeitsvermittlung und den Personalverleih (AVG) einhält. Mitte Januar teilte es dann per Brief die Einstellung der Aktivitäten von MITC Mobility mit, wie ein Sprecher des Unternehmens am Dienstagabend gegenüber Keystone-SDA eine Meldung des Westschweizer Radios und Fernsehens RTS bestätigte.

Der Chef von MITC Mobility, Karim Sahnine, erklärte, dass dieses Modell nicht flexibel genug sei. Das Unternehmen legte beim Kantonsgericht Rekurs ein und erhielt superprovisorische Massnahmen, die es ihm vorerst erlauben, seine Arbeit fortzusetzen. (SDA)
Artikel zum Thema:
Uber-Whistleblower im Interview: «Wir haben den Menschen eine Lüge verkauft»
Aggressives Lobbying: Wie Uber mit der Brechstange die Schweiz eroberte
Nestlé zieht das Urteil im seit fast zwölf Jahren andauernden Streit mit der ehemaligen Kaderfrau Yasmine Motarjemi nicht weiter. Damit will das Unternehmen «einen endgültigen Schlussstrich unter diese Angelegenheit ziehen», wie ein Sprecher am Dienstagabend sagte.
Der Lebensmittelmulti verzichte darauf, gegen die Entscheidung des Berufungsgerichts des Kantons Waadt in Berufung zu gehen, wie der Sprecher sagte. Damit bestätigte er einen Bericht der Westschweizer Zeitung «Le Temps» vom Dienstag.
Motarjemi war im Jahr 2000 zu Nestlé gestossen und dort für die Lebensmittelsicherheit verantwortlich gewesen. 2010 wurde sie entlassen und ging ein Jahr später gerichtlich gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber vor. Sie warf dem Unternehmen unter anderem vor, sie nicht genügend gegen Mobbing geschützt zu haben.

In erster Instanz wurde zwar die Existenz des Mobbings anerkannt, Nestlé als Arbeitgeber aber entlastet. Das Berufungsgericht verurteilte Nestlé dann allerdings 2020 wegen Verstosses gegen das Arbeitsgesetz. Das Unternehmen habe nicht genug getan, um die Angestellte vor Mobbing zu schützen, so das Urteil der Richter.
Höhe der Entschädigung nicht bekannt
Dieses Urteil focht Nestlé beim Bundesgericht an, das jedoch nicht auf die Beschwerde eintrat. Stattdessen ging der Fall an das Berufungsgericht zurück, das unter anderem über die Höhe des von der Klägerin geforderten Schadenersatzes befinden sollte.
Dieses Urteil wurde laut «Le Temps» am 27. Dezember des vergangenen Jahres gefällt, die Berufungsfrist laufe noch bis Donnerstag. Gegenüber der Zeitung gab Motarjemi an, dass auch sie keine Berufung gegen das Urteil einlegen werde.
Die Höhe der Entschädigung, die Motarjemi von Nestlé erhalten soll, ist nicht bekannt. Sie hatte ursprünglich einen symbolischen Betrag von einem Franken Schadensersatz gefordert plus 2,1 Millionen Franken für ihre Ausgaben sowie Lohnausfälle. (SDA)
Der Elektroautobauer Tesla ist wegen seiner Fahrassistenzsysteme Ziel von Ermittlungen des US-Justizministeriums. Tesla gab am Dienstag in einem Börsendokument bekannt, dass das Justizministerium von dem Unternehmen Dokumente zu dessen Autopiloten und Systemen für autonomes Fahren angefordert hat. Medienberichten zufolge prüft das Ministerium, ob Teslas Angaben zur Verlässlichkeit der Systeme Fahrer in falscher Sicherheit wiegen.
Tesla-Chef Elon Musk hat wiederholt beteuert, dass es bis zu einem vollkommen autonom fahrenden Auto nur noch ein kleiner Schritt sei. Bislang bieten Teslas aber nur Fahrassistenzsysteme, die beispielsweise beim Spurwechsel helfen und Stoppschilder identifizieren.

Tesla selbst beschreibt seine Systeme als «Autopilot», «Verbesserte Autopilot-Funktionalität» und «Volles Potenzial für autonomes Fahren». Auf seiner Website schreibt der Autobauer, die Systeme seien «für einen aufmerksamen Fahrer gedacht, der die Hände am Lenkrad behält und jederzeit übernehmen kann».
Mehrere US-Behörden haben Tesla aber schon vorgeworfen, Verbraucher in die Irre zu führen. So verklagte die kalifornische Fahrzeugbehörde DMV Tesla im vergangenen Jahr wegen des Vorwurfs, seine Fahrerassistenzsysteme besser darzustellen, als sie eigentlich sind. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA führt derweil Untersuchungen zu mehreren Vorfällen bei Teslas mit Autopiloten. Tesla schrieb am Dienstag in dem Börsendokument, nach Wissen des Unternehmens sei bislang keine Behörde im Zuge laufender Ermittlungen zu dem Schluss gekommen, dass ein Fehlverhalten vorliege. (AFP)
Die Anzahl an neu zugelassenen Fahrzeugen in der Schweiz ist 2022 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Unter den erstmals auf den hiesigen Strassen fahrenden Autos dominieren zwar immer noch der «Benziner», der Anteil an Diesel-Autos war aber zum ersten Mal tiefer als jener rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen.
Konkret fiel die Zahl der Fahrzeug-Neuzulassungen laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) im letzten Jahr gegenüber 2021 um 7,8 Prozent auf insgesamt 322'387 Motorfahrzeuge. Im Vergleich zum letzten «Vor-Covid-Jahr» 2019 betrug das Minus sogar 21,2 Prozent, wie das BFS am Dienstag mitteilte.
Als einen Grund für den Rückgang nennt das Bundesamt den Krieg in der Ukraine. Dieser habe die seit der Pandemie bestehenden Lieferengpässe nochmals verschärft.
Der Automarkt hat laut den Zahlen des BFS indes weniger gelitten als der restliche Markt für Motorfahrzeuge. Betrachtet man nämlich nur die Zulassungen von Personenwagen, dann betrug das Minus nur 5,2 Prozent. Das Minus gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 ist hier mit 26,6 Prozent allerdings grösser.
Zudem wurden laut BFS vor allem von März bis Juli 2022 markant weniger Autos immatrikuliert. Der Angriff Russlands auf die Ukraine habe in Kombination mit den Nachwirkungen der Covid-19-Pandemie und der sich eintrübenden Konjunktur in diesem Zeitraum die Anzahl an neu zugelassenen Autos nochmals stark gedrückt.
Kabelbäume fehlten
«Nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine verschärften sich die Versorgungsschwierigkeiten der Hersteller noch einmal, unter anderem fehlten nun die vielfach aus ukrainischen Fabriken stammenden Kabelbäume», heisst es in der Mitteilung dazu. Ende Sommer habe sich die Versorgungslage wieder ein wenig stabilisiert und im Oktober und November seien dann Zugewinne im zweistelligen Prozentbereich registriert worden.

Die Statistiken beruhen auf den Fahrzeugdaten des Informationssystems Verkehrszulassung, das alle in der Schweiz immatrikulierten Strassenfahrzeuge mit Ausnahme der Motorfahrräder und E-Bikes erfasst.
Die Wettbewerbskommission hat eine Untersuchung gegen Madrigall eröffnet. Sie prüft konkret, ob Madrigall Schweizer Buchhändler daran hindert, in Frankreich zu besseren Konditionen einzukaufen, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst.
Laut den Angaben zeigte im September 2022 der Westschweizer Buchhändler Payot Madrigall wegen angeblichen Missbrauchs sogenannter relativer Marktmacht an. Madrigall werde vorgeworfen, Schweizer Buchhändler daran zu hindern, in Frankreich Bücher zum französischen Marktpreis und zu den üblichen französischen Konditionen zu beschaffen.
Madrigall ist gemäss Communiqué die drittgrösste Verlagsgruppe in Frankreich. Sie umfasse rund 15 Verlagshäuser, darunter Gallimard, Flammarion und Casterman sowie bekannte Verlagsmarken wie La Pléiade.
«Marktmächtig»
Als «relativ marktmächtiges Unternehmen» gilt laut den Weko-Angaben ein Unternehmen, «von dem andere Unternehmen beim Angebot oder bei der Nachfrage einer Ware oder Leistung in einer Weise abhängig sind, dass keine ausreichenden und zumutbaren Möglichkeiten bestehen, auf andere Unternehmen auszuweichen».
Ein relativ marktmächtiges Unternehmen könne sich beispielsweise missbräuchlich verhalten, wenn es von ihm abhängige Unternehmen daran hindert, eine in der Schweiz und im Ausland angebotene Ware zu den im Ausland geltenden Bedingungen zu beschaffen.
Rekordinflation und Energiekrise haben die Konjunktur in Deutschland zum Ende des vergangenen Jahres ausgebremst. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im vierten Quartal 2022 gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in einer ersten Schätzung mitteilte. Zunächst war das Amt von einer Stagnation im Zeitraum Oktober bis Dezember ausgegangen.
Insgesamt wuchs das BIP in Europas grösste Volkswirtschaft im vergangenen Jahr trotz des Gegenwinds um 1,8 Prozent. Das ist etwas weniger als die zunächst geschätzten 1,9 Prozent. Die angesichts des Ukraine-Krieges lange Zeit düsteren Prognosen erfüllten sich damit aber nicht.
Im vierten Quartal fielen den Angaben zufolge vor allem die privaten Konsumausgaben, die die deutsche Wirtschaft im bisherigen Jahresverlauf gestützt hatten, niedriger aus als im Vorquartal.
Bessere Aussichten
Volkswirte schätzen auch die Aussichten für dieses Jahr längst nicht mehr so trüb ein wie zunächst nach Beginn des russischen Angriffskriegs vor gut einem Jahr. Nach Ansicht vieler Ökonomen wird die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr allenfalls leicht schrumpfen. Weil der Staat Privathaushalte und Firmen mit Milliarden bei den kräftig gestiegenen Energie-Kosten entlastet, erwarten manche Volkswirte gar ein leichtes Wirtschaftswachstum im 2023.
Die Bundesregierung rechnet inzwischen mit einem Plus von 0,2 Prozent beim BIP. Die Abschwächung der wirtschaftlichen Dynamik zum Jahreswechsel 2022/23 dürfte kürzer und milder ausfallen als noch im Herbst erwartet, hiess es im jüngsten Jahreswirtschaftsbericht der Regierung. Einen tiefen Konjunktureinbruch in diesem Jahr gebe es nicht, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck. Die schlimmsten Szenarien seien verhindert worden.
Die Stimmung der Unternehmen und Verbraucher verbessert sich seit geraumer Zeit. Das Konsumklima ist nach Angaben des Marktforschungsunternehmens GfK das vierte Mal in Folge gestiegen. Das Ifo-Geschäftsklima legte im Januar zum Vormonat um 1,6 Punkte auf 90,2 Zähler zu. Es war ebenfalls der vierte Anstieg in Folge.
Die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft hellen sich markant auf. Das KOF-Konjunkturbarometer ist im Januar klar gestiegen.
Das Konjunkturbarometer kletterte auf 97,2 Punkte und steht damit 5,7 Punkte höher als im Dezember (revidiert auf 91,5 von 92,2 Punkten), wie das ETH-Konjunkturforschungsinstitut KOF am Montag bekannt gab. Schon im Dezember hatte es einen Anstieg gegeben. Davor hatte sich der Indikator im letzten Jahr fast jeden Monat etwas zurückgebildet. Trotz des aktuellen Anstiegs liegt er aber nach wie vor unter dem langfristigen Mittel von 100 Punkten.
Ökonomen hatten im Vorfeld mit einem Anstieg gerechnet, allerdings nicht in diesem Ausmass. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Experten hatten lediglich Werte zwischen 92,8 und 94,0 Punkten prognostiziert.
Gastgewerbe über Durchschnittswert
Die Aussichten für die Schweizer Konjunktur seien zu Jahresbeginn deutlich weniger trüb als noch im Herbst vergangenen Jahres, heisst es denn auch in der Mitteilung der KOF. Alle Indikatorenbündel würden zur Besserung beitragen. Besonders günstig hätten sie sich für das Verarbeitende Gewerbe, das Gastgewerbe und die Dienstleistungen entwickelt.

Dennoch verfehlen laut dem Communiqué die Bündel für das Verarbeitende Gewerbe und die Dienstleistungen nach wie vor ihren mittelfristigen Durchschnittswert. Dagegen hätten die Indikatoren des Gastgewerbes den Sprung über den Durchschnittswert geschafft, die Perspektiven seien hier also nun überdurchschnittlich.
Das KOF-Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft, der sich aus einer Vielzahl von Einzelindikatoren zusammensetzt. Seit der jüngsten Revision sind es deren 608 an der Zahl. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst.
Mit dem Einkaufsmanager-Index (PMI) wird am Mittwoch ein weiterer wichtiger vorlaufender Konjunktur-Indikator veröffentlicht.
Pascal Grieder, seit 2018 Chef des drittgrössten Schweizer Mobilfunkanbieters Salt, warnt im Interview mit dem «Blick» vor dem stockenden Ausbau des 5G-Netzes. «Die Schweiz droht im Mobilfunk den Anschluss zu verlieren, wenn es jetzt bei 5G nicht schnell weitergeht», so Grieder. Salt habe derzeit einen Rückstau von 3200 Gesuchen für neue Antennen in der Schweiz, die wegen Einsprachen aus der Bevölkerung blockiert seien.
Zwar zeigt Grieder Verständnis für die Bedenken, könne sie aber nicht in jedem Fall nachvollziehen. Die seriösen wissenschaftlichen Studien seien ausgesprochen klar: Mobilfunkstrahlung sei weitgehend unbedenklich. 90 Prozent der Strahlung, der wir ausgesetzt seien, stammten vom Handy selber. «Wer weniger Strahlung möchte, sollte unbedingt den 5G-Ausbau unterstützen, statt diesen zu verhindern», sagt der Salt-Chef zur Zeitung.

Auf die Frage, ob er sich Unterstützung vom neuen UVEK-Vorsteher Albert Rösti wünscht, sagt Grieder: «In Anbetracht der klaren Faktenlage wünschte ich mir, dass die Politik sonnenklar Position bezieht und die Vorteile von 5G besser kommuniziert.»
Auch beim Glasfaser-Ausbau will Grieder einen Gang zulegen. Salt setzt zwar ausschliesslich auf Glasfaser-Partnerschaften. Bis 2025 will der Mobilfunkanbieter aber schweizweit ein Produkt anbieten können, unterstützt von 5G-Lösungen und Glasfaser.
Vor fast zwei Jahren ging Polypeptide, der schwedische Hersteller von pharmazeutischen Wirkstoffen mit Sitz in Zug, an die Schweizer Börse. Nun hat CEO Raymond De Vré beschlossen, von seiner Position zurückzutreten. Das teilt das Unternehmen am Montag mit. Raymond De Vré hat demnach beschlossen, seine Position nach Abschluss des Börsengangs und der damit einhergehenden Transformierung in eine Publikumsgesellschaft abzugeben.
Nun wird eine geeignete Nachfolge gesucht. Parallel dazu wird Dr. Peter Wilden (Vorsitzender des Verwaltungsrats) per sofort die Rolle eines exekutiven Verwaltungsratspräsidenten übernehmen.
Weniger als ein Jahr nach ihrem Neustart hat die britische Regionalfluglinie Flybe erneut Insolvenz angemeldet. Alle Flüge aus und nach Grossbritannien seien abgesagt worden, teilte das Unternehmen am frühen Samstagmorgen bei Twitter mit.
Passagiere, die Flüge bei dem Unternehmen gebucht hätten, wurden aufgerufen, nicht zum Flughafen zu fahren. Es würden keine alternativen Flüge angeboten, hiess es in einer Mitteilung auf der Flybe-Webseite.
Das Unternehmen bot unter anderem Flüge aus Birmingham, der nordirischen Hauptstadt Belfast und vom Flughafen London-Heathrow an und hatte Verbindungen nach Amsterdam und Genf.
Die Gesellschaft hatte zuvor bereits im März 2020 wegen der Pandemie Insolvenz angemeldet. Etwa 2400 Beschäftigte verloren ihre Jobs. Reisende strandeten. Im März vergangenen Jahres kündigte die Fluglinie einen Neustart mit einem neuen Netz an.
Die französische Multimedia- und Elektronikkette Fnac schliesst einen grossen Teil ihrer Verkaufsstellen in Manor-Warenhäusern der Deutschschweiz. Insgesamt sind zehn «Shop-in-Shop»-Filialen mit rund 60 Mitarbeitenden von der Schliessung betroffen.
Der Handelskonzern wolle sich wieder auf die Westschweiz konzentrieren, wo er seit 20 Jahren tätig sei, erklärte der operative Leiter von Fnac-Darty, François Gazuit, gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Mit den Massnahmen wolle er ein «rentables und nachhaltiges Wachstum» der Schweizer Tochtergesellschaft sicherstellen.
Die Lufthansa ist einem Einstieg bei der italienischen Fluggesellschaft Ita Airways einen weiteren Schritt nähergekommen. Das Finanzministerium in Rom unterzeichnete am Freitag eine gemeinsame Absichtserklärung und kündigte damit nun exklusive und intensive Verhandlungen mit dem deutschen Konzern über eine Teilübernahme an. Das teilte das Ministerium als Alleineigner des Nachfolgeunternehmens der traditionellen Alitalia mit.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur stehen noch keine konkreten Kaufsummen in dem von der Lufthansa, dem Ministerium und Vertretern von Ita unterschriebenen Memorandum of Understanding, also der offiziellen Absichtserklärung. Das Geld soll über eine Kapitalerhöhung in das Unternehmen fliessen.
Wegen hoher Kosten für Energie und für das Sparprogramm ist das Ergebnis der Bekleidungskette H&M im vergangenen Geschäftsjahr eingebrochen. Zudem machte der Anstieg von Rohstoff- und Frachtpreise zusammen mit dem starken US-Dollar den Einkauf erheblich teurer.
Man habe sich dagegen entschieden, die Kosten in vollem Umfang an die Kunden weiterzugeben und auch die Anleger sollen nicht die Leidtragenden sein, sagte Chefin Helena Helmersson bei der Vorlage des Geschäftsberichts für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021/2022 (bis Ende November) am Freitag in Stockholm. Im neuen Jahr erwartet Helmersson nun Rückenwind.

Vor allem die Profitabilität von H&M im Schlussquartal blieb hinter den Erwartungen zurück. Der operative Jahresgewinn brach im Gesamtjahr um über die Hälfte auf 7,17 Milliarden Schwedische Kronen (642 Mio Fr.) ein. Der Nettogewinn fiel sogar noch stärker auf knapp 3,6 Milliarden Kronen. Als Dividende schlägt das Management wie im vergangenen Jahr 6,50 Kronen je Aktie vor.
Im neuen Geschäftsjahr sollen sich die externen Faktoren laut Helmersson nun umkehren, sie berichtete zudem von einem zufriedenstellenden Weihnachtsgeschäft. Die Verkäufe im neuen Geschäftsjahr seien gut angelaufen. «Die externen Faktoren sind immer noch herausfordernd, aber sie bewegen sich in die richtige Richtung», sagte die Konzernchefin.
In Kombination mit Investitionen und Kosteneinsparungen bestünden sehr gute Voraussetzungen dafür, dass 2023 ein Jahr mit steigenden Umsätzen und verbesserter Rentabilität werde. Das Ziel, für das Gesamtjahr 2024 eine zweistellige operative Marge zu erreichen, bleibe daher bestehen.
Der US-Spielwarenhersteller Hasbro, bekannt für das beliebte Gesellschaftsspiel Monopoly, streicht vor dem Hintergrund sinkender Verkäufe 15 Prozent seiner Stellen. Noch in diesem Jahr sollten rund 1000 Jobs wegfallen, kündigte das Unternehmen am Donnerstag an. Grund dafür sind unter anderem die enttäuschenden Zahlen rund um das Weihnachtsgeschäft.
Während sich der Handel mit Action- und weiteren Figuren sowie Kartenspielen gut entwickelte, enttäuschte im vierten Quartal vor allem das Geschäft mit Gesellschaftsspielen, teilte Hasbro mit. Der Hersteller machte dafür auch ein «schwieriges Umfeld für die Menschen während der Feiertage» verantwortlich.

Nach vorläufigen Ergebnissen schrumpfte der Umsatz von Hasbro im letzten Quartal des vergangenen Jahres um 17 Prozent im Vorjahresvergleich auf rund 1,68 Milliarden Dollar (1,54 Milliarden Franken). Im Gesamtjahr dürfte der Umsatz um neun Prozent zurückgegangen sein. Endgültige Ergebnisse will Hasbro Mitte Februar veröffentlichen.
Im elektronischen Börsenhandel nach Schliessung der Wall Street verlor die Aktie am Donnerstag 7,5 Prozent. Eine ganze Reihe von Firmen in den USA, die während der Pandemie zulegen konnten, kämpft derzeit mit sinkenden Zahlen und sieht Sparprogramme und Kürzungen vor. Auch Hasbro hatte bereits im Oktober das Ziel ausgegeben, bis Ende 2025 zwischen 250 und 300 Millionen Dollar einzusparen.
Das EuroStoxx-50-Schwergewicht LVMH hat 2022 ein Rekordjahr hingelegt. Der Erlös stieg gegenüber dem Vorjahr um fast ein Viertel auf rund 79,2 Milliarden Euro, wie der Luxusmarkenkonzern am Donnerstagabend in Paris mitteilte. Vor allem das wichtigste Segment rund um Mode- und Lederwaren legte zu: Aus eigener Kraft erlöste LVMH mit Marken wie Louis Vuitton, Marc Jacobs und Rimowa ein Fünftel. Auch alle anderen Unternehmensteile notierten ein zweistelliges Umsatzplus.

Konzernchef Bernard Arnault gilt nach aktuellen Ranglisten als reichster Mensch der Welt. Das Magazin «Forbes» hatte sein Vermögen zuletzt auf 191 Milliarden Dollar geschätzt.
Unter dem Strich verdiente LVMH fast 14,1 Milliarden Euro und damit 17 Prozent mehr als noch 2021. Sowohl beim operativen Gewinn als auch dem Nettoergebnis hatten sich Analysten etwas mehr erhofft.
Die Regulierungsstelle der Schweizer Börse SIX hat eine Untersuchung gegen Alcon eröffnet. Es gehe um eine mögliche Verletzung der Vorschriften zur Ad hoc-Publizität, so die SIX Exchange Regulation (SER).
Es hätten sich genügend Anhaltspunkte für die mögliche Verletzung von Regularien durch den auf Augenbehandlungen spezialisierten Konzern ergeben, hiess es in einer Mitteilung vom Freitag. Die mögliche Verletzung der Publizitätsvorschriften stehe im Zusammenhang mit der Bekanntgabe von kursrelevanten Tatsachen. Die Regulierungsstelle werde über den Ausgang des Verfahrens informieren.
Der Kreditkarten-Riese Visa verdient trotz hoher Inflation und Rezessionssorgen weiter glänzend. Im ersten Geschäftsquartal (bis Ende Dezember) legten die Erlöse im Jahresvergleich um zwölf Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar zu.
Das teilte Visa am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit. Der Nettogewinn kletterte um sechs Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar.
Visas Quartalszahlen übertrafen die durchschnittlichen Erwartungen der Wall-Street-Experten. Die Aktie stieg nachbörslich zunächst um rund 1,5 Prozent.
Am Donnerstag hatte bereits Rivale Mastercard die Quartalsergebnisse vorgelegt. In den drei Monaten bis Ende Dezember verdiente der Finanzkonzern 2,5 Milliarden Dollar und damit sechs Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Erlöse stiegen um zwölf Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar.
Die US-Wirtschaft ist am Jahresende überraschend stark gewachsen. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) legte im vierten Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 2,9 Prozent zu. Dies teilte das Handelsministerium am Donnerstag mit. Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg um 2,6 Prozent gerechnet.
Gegenüber dem dritten Quartal, in dem das Wachstum 3,2 Prozent betragen hatte, ist das Tempo allerdings etwas schwächer ausgefallen. Laut Ministerium ist die Entwicklung im Schlussquartal vor allem durch Zuwächse bei den Konsumausgaben und den Lagerbeständen der Unternehmen zu erklären. Gegenwind kam vom Immobilienmarkt.
Andere Berechnung
US-Wachstumszahlen werden annualisiert, also auf das Jahr hochgerechnet. Sie geben damit an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das aktuelle Tempo vier Quartale anhielte.
In Europa wird auf diese Vorgehensweise verzichtet, weshalb die Wachstumszahlen nicht direkt miteinander vergleichbar sind. Um näherungsweise auf eine mit Europa vergleichbare Wachstumsrate zu kommen, müsste man die US-Rate durch vier teilen.

Übers ganze Jahr 2022 ist die US-Wirtschaft um 2,1 Prozent gewachsen und damit deutlich langsamer als im Vorjahr. Die Zunahme des Bruttoinlandsproduktes 2022 geht in erster Linie auf eine Zunahme von Binnenkonsum und Exporten zurück, wie das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington erklärte.
2021 war die US-Wirtschaft noch um 5,9 Prozent gewachsen. Das war aber ein aussergewöhnliches Jahr, weil die grösste Volkswirtschaft der Welt sich von den verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie im Vorjahr erholte.
Eine Reihe von Leitzinserhöhungen der US-Notenbank Fed im Kampf gegen die hohe Inflation hat die wirtschaftliche Aktivität leicht gedämpft.
Experten rechnen jetzt damit, dass sich das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2023 deutlich verlangsamen könnte. Das wären willkommene Nachrichten für die Fed, die dann weiter das Tempo aus den Leitzinserhöhungen nehmen könnte. (sda/afp)
Lesen Sie auch
Interview mit US-Starökonom Nouriel Roubini: «Dr. Doom» sieht zehn Gefahren auf die Weltwirtschaft zukommen.

Der weltweit grösste Autobauer Toyota bekommt einen neuen Chef. Das japanische Unternehmen kündigte am Donnerstag überraschend an, dass der langjährige Chef des Konzerns und Enkel des Firmengründers, Akio Toyoda, die Geschäftsführung zum 1. April an Markenchef Koji Sato übergibt. Der 53-jährige Sato wird dann zugleich Firmenchef und Präsident, der 66-jährige Toyoda wiederum Chef des Verwaltungsrates von Toyota.

Toyoda führte den Autokonzern seit 2009, er war damals mit 53 Jahren der jüngste Chef, den Toyota je hatte. Er ist der Enkel von Unternehmensgründer Kiichiro Toyoda. Sein Vater Shoichiro Toyoda leitete den Autokonzern in den 80er und 90er Jahren.
Sato, ein studierter Ingenieur, ist seit Januar 2021 Chef der Marke Toyota und leitete zuletzt auch das Geschäft der Luxusmarke Lexus. Er ist nun bei der Übernahme des Chefpostens genauso alt wie sein Vorgänger damals. Das Unternehmen lobte die «Jugend» des neuen Chefs, seine Liebe zu Autos und sein dynamisches direktes Umfeld. Damit sei er in Zeiten, in denen die Zukunft ungewiss sei, der Richtige.
Auch bei Toyota steht die Transformation zur Elektromobilität im Fokus. Im Dezember 2021 erhöhte der Autobauer sein Verkaufsziel deutlich und will zum Ende des Jahrzehnts 30 verschiedene batteriebetriebene E-Modelle ausliefern können. Für dieses Jahr hat Toyota das Produktionsziel von insgesamt 10,6 Millionen Fahrzeugen der Marken Toyota und Lexus ausgegeben – das würde über den Zahlen der Vorjahre liegen.
Doch wie andere Autobauer weltweit kämpft der derzeit grösste Produzent mit einem Mangel an Halbleitern und anderen Vorprodukten. Toyota warnte daher bereits davor, dass die Produktion auch zehn Prozent geringer ausfallen könnte.
Testen Sie Ihr Wissen im Quiz: 22 Fragen zum Autojahr 2022
Der SUV-Boom hielt ebenso an wie der Trend zu E-Autos, während die Lieferschwierigkeiten allmählich nachgelassen haben. Was ist Ihnen vom Autojahr 2022 sonst noch in Erinnerung geblieben?

Der Reiseveranstalter Hotelplan hat sich vom Absturz in der Coronapandemie gut erholt. Im vergangenen Jahr hat die Migros-Tochter den Umsatz mehr als verdoppelt. Die Kunden hatten einen grossen Nachholbedarf nach Reisen seit dem Fall der Coronabeschränkungen.

Urlaubsreisen haben nach der Pandemie wieder Hochkonjunktur
(Foto: Francisco Carrascosa)
Insgesamt erzielte die Hotelplan Gruppe im Geschäftsjahr 2021/2022 einen Umsatz von 1,4 Milliarden Franken, wie das Unternehmen am Donnerstag bekannt gab. Im Vorjahr stürzte der Wert wegen der Pandemie auf 644,8 Millionen Franken war. Den grössten Nachholbedarf gab es bei Badeferien und Städtereisen.
(SDA)
Lesen Sie auch
Die Hotelplan-Chefin Laura Meyer sagt, warum Ferien in Zukunft teurer werden.
Redaktion Wirtschaft
Fehler gefunden?Jetzt melden.