Schäuble geht mit US-Geldpolitik hart ins Gericht
Berlin Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble ist mit der Geld- und Finanzpolitik der USA hart ins Gericht gegangen.
«Bei allem Respekt, mein Eindruck ist, die Vereinigten Staaten von Amerika sind ratlos», sagte Schäuble am Freitag vor der BMW-Stiftung in Berlin. Er könne die Entscheidung der US-Notenbank für eine neue Geldspritze nicht nachvollziehen. «Es ist doch nicht ein Mangel an Liquidität, der die amerikanischen Probleme beschreibt», sagte er. «Jetzt zu sagen, jetzt machen wir noch einmal 600 Milliarden Dollar dazu, wird das Problem nicht lösen.» Die Wechselkurspolitik der USA hält Schäuble für problematisch. Europa werde alles in seiner Macht stehende tun, um den Währungsstreit zwischen China und den USA zu entschärfen. Aber im Augenblick könne man auch aus europäischer Sicht den Eindruck gewinnen, dass die USA mit anderen Mitteln so ähnlich handelten, wie sie es China vorhielten, kritisierte er. China wird seit langem vorgeworfen, seine Währung künstlich niedrig zu halten, um sich im Welthandel Vorteile zu verschaffen. «Die Instrumente sind unterschiedlich, aber das Ziel ist dasselbe», sagte Schäuble. Die neuerliche Dollar-Schwemme der US-Notenbank hat den Greenback spürbar abgeschwächt. Seit Anfang Woche stieg der Euro zum Dollar von 1.37 auf 1.42 Euro. Zum Franken sank die US-Währung von fast 1 Franken auf noch gut 95 Rappen.
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