EU-Aufseher zeigen Bankern mit Bonus-Auflagen die Zähne
London Die Bankenregulierer in der EU wollen exzessiven Bonuszahlungen einen Riegel vorschieben.
Sie präsentierten am Freitag neue Vorschriften, die in grossen Teilen über die Regeln in den USA und anderswo hinausgehen. So sollten die Boni der Banker in einem «angemessenen Verhältnis» zu ihren Fixgehältern stehen, erklärte das Komitee der europäischen Bankenregulierer (CEBS) am Freitag. Entsprechende Quoten sollten die Banken im Voraus festlegen. Umfangreiche Prämien dürften zudem künftig nicht mehr ausschliesslich vorab und in bar ausbezahlt werden. Ausserdem müssten die Finanzmanager die Zusatzzahlungen zurückgeben, sollte sich herausstellen, dass sie auf betrügerischen Wegen dazu gekommen seien. Die Vorgaben gehen über die Standards hinaus, die die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer beschlossen haben. Die Richtlinien sind Teil eines 84 Seiten umfassenden Entwurfs der Bankenregulierer für Aufsichtsbehörden und Banken. Sie sollen europaweit im nächsten Jahr gelten. Sperrfristen Die EU hatte den Instituten Anfang Juli strengere Regeln zu Bonuszahlungen verordnet, die das CEBS nun präzisiert hat. Danach bekommen Banker ab kommendem Jahr nur noch einen Teil ihrer Sondervergütung sofort ausbezahlt. Nach den Vorschlägen der Bankenregulierer sollen die Manager künftig 40 bis 60 Prozent der Boni erst nach drei bis fünf Jahren bekommen. Zudem wird ein Grossteil der Boni erst nach mehreren Jahren ausgezahlt. Die Ausrichtung der Prämien an kurzfristigen Zielen gilt als eine Ursache für die Finanzkrise. Auch unverhältnismässig hohe Abfindungszahlungen will die EU verhindern. Die Abfindung solle künftig der Leistung eines Bankers entsprechend ausfallen, teilten die Regulierer mit. Am Donnerstag hatte sich die EU-Kommission für eine Finanzaktivitätssteuer ausgesprochen, die neben den Gewinnen der Banken auch auf Managervergütungen entfallen soll. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte ein solches Instrumentarium befürwortet.
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