Der VW-Skandal erfasst die Teppichetage
Infolge des Dieselskandals setzt der VW-Verwaltungsrat bei den Managerlöhnen die Schere an. Zugleich schreibt der Autokonzern ein Plus von über 5 Milliarden.
Bei VW sollen die Topmanager nach dem Abgasskandal und massiver öffentlicher Kritik künftig weniger verdienen. Der Verwaltungsrat beschloss am Freitag in Wolfsburg eine Reform des Vergütungssystems.
Der Konzernchef soll künftig höchstens 10 Millionen Euro im Jahr verdienen, die Geschäftsleitungsmitglieder maximal 5,5 Millionen Euro, wie VW mitteilte. Neben diesen Obergrenzen sieht das neue System vor, dass die Kriterien für Bonuszahlungen verschärft werden. Im Gegenzug wird das Fixgehalt angehoben.
Winterkorn erhielt 17,5 Millionen
Das neue System gilt vom Geschäftsjahr 2017 an. Hohe Managergehälter Konzernchef Martin Winterkorn kam 2011 auf ein Einkommen von rund 17,5 Millionen Euro. Dies lag vor allem an hohen Bonuszahlungen angesichts von hohen Gewinnen.
VW-Konzernchef Matthias Müller sagte laut Mitteilung, die Geschäftsleitung stehe voll und ganz zur «Modernisierung» des Vergütungssystems und habe einer Modifikation der laufenden Verträge zugestimmt.
Rückkehr in Gewinnzone
Volkswagen ist im vergangenen Jahr in die Gewinnzone zurückgekehrt. Der grösste Autokonzern der Welt machte 2016 ein Plus von 5,14 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Wolfsburg mitteilte. Im Vorjahr war Volkswagen wegen des Dieselskandals tief in die roten Zahlen gerutscht und hatte einen Verlust in Höhe von 1,58 Milliarden Euro ausgewiesen.
Das Jahr 2016 lief für den Autobauer hervorragend. Der Umsatz stieg laut Angaben vom Freitag um 4,0 Milliarden Euro auf 217,3 Milliarden Euro – und damit auf einen neuen Rekord. Weltweit lieferte der Konzern 10,3 Millionen Fahrzeuge aus – auch das eine neue Bestmarke. Vor allem in den west- und zentraleuropäischen Märkten und im Asien-Pazifik-Raum gab es demnach Zuwächse.
«Schneller, fokussierter und effizienter»
Die Zahlen zeigten, dass Volkswagen «sehr robust aufgestellt» sei, erklärte VW-Chef Matthias Müller. Die im November begonnene Neuausrichtung des Konzerns zeige bereits «spürbare Erfolge». Die neue Struktur mit mehr dezentraler Verantwortung stärke die Marken und Regionen und erhöhe die Kundennähe. «Wir werden schneller, fokussierter und effizienter.»
Volkswagen hatte im September 2015 auf Druck von US-Behörden zugegeben, weltweit in rund elf Millionen Dieselfahrzeugen unterschiedlicher Marken eine mutmasslich illegale Software eingebaut zu haben. Das Programm sorgt bei standardisierten Tests für einen niedrigeren Ausstoss von schädlichen Stickoxiden.
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