«Wir sind an einer kritischen Gabelung»
Der IWF äussert sich angesichts der Währungskrise in Europa kritisch zur Lage der Weltwirtschaft. Es sei schon einiges erreicht worden, meint Christine Lagarde. Nun seien weitere Bemühungen notwendig.

Zwar sind die Krisen in den USA und der Eurozone sehr verschieden, doch alle wissen: Nur gemeinsam und global wird der Kampf gegen sie erfolgreich sein. Darauf haben sich Schwergewichte in der Wirtschaft nun in Washington verabredet. Was daraus am Ende wird, bleibt abzuwarten.
«Wir werden gemeinsam handeln, um Vertrauen und Finanzstabilität wiederherzustellen und das weltweite Wachstum wieder aufleben zu lassen», teilte der Lenkungsausschuss des Internationalen Währungsfonds (IMFC) nach einer Sitzung am Samstag mit. Dem Gremium gehören 24 Länder mit Sitz im Exekutivrat des Fonds angehören, darunter die Schweiz, Deutschland, die USA und China.
Lagard: Hälfte der Arbeit ist getan
IWF-Chefin Christine Lagarde sah sich unterdessen vom bisher Erreichten im Kampf gegen die Finanzturbulenzen ermutigt. «Die Weltwirtschaft hat die Hälfte der Arbeit, die erledigt werden muss, hinter sich», sagte sie.
Mit Blick auf den Abbau von Schulden sei bereits vieles angeschoben worden, bei der verbesserten Kapitalausstattung der Banken oder Finanzreform sei schon einiges erreicht worden. «Wir sind an einer kritischen Gabelung», sagte Lagarde. «Jetzt geht es darum, sich zu bemühen, auf der anderen Seite anzukommen.»
Eurokrise im Fokus
Die Strategie sei, die Staatsfinanzen wieder in Ordnung zu bringen und zugleich die Wirtschaftserholung sicherzustellen, hiess es im Kommuniqué des IMFC. Die Länder der Euro-Zone «werden alles Notwendige unternehmen», um die Schuldenkrise zu lösen und die Stabilität des Finanzsystem im Bereich der Gemeinschaftswährung zu sichern.
Dazu gehöre auch die Umsetzung der Beschlüsse des Krisengipfels in Brüssel im Juli. Dabei gehe es auch darum, die Wirksamkeit des Rettungsschirms EFSF zu maximieren.
Hoffnung ruht auf Schwellenländern
Die Industrienationen sollen eine konjunkturbelebende Geldpolitik beibehalten, solange die Inflation im Griff bleibt und auch die Folgen für andere Länder im Auge behalten werden. Die reichen Länder müssten zudem sicherstellen, dass die Banken sehr gut mit Kapital ausgestattet sind und Zugang zu Mitteln haben.
Vor allem mit Blick auf China hiess es in der Erklärung des IMFC, Überschussländer sollen durch Reformen ihre Binnennachfrage ankurbeln und sich weiter um grössere Flexibilität beim Wechselkurs bemühen. Schwellen- und Entwicklungsländer seien ein «Schlüssel einer wirkungsvollen globalen Antwort» auf die gegenwärtigen Krisen.
dapd/kpn
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