Berlinale-Film in Basel«Wir leben im Irrenhaus? Viel zu geschmeichelt.»
Das Bildrausch-Festival ehrt Regisseur Dominik Graf. Sein 30er-Jahre-Film «Fabian» läuft als Vorpremiere in Basel. Im Gespräch macht sich Graf Sorgen um die Zukunft der Demokratie – und des Kinos.
Berlin, 1931, am fiebrigen Vorabend der Nazidiktatur: Der junge Werbetexter Fabian geniesst ein planloses Leben in der Grossstadt. Bis ihn beides zugleich erwischt, die grosse Liebe und die globale Wirtschaftskrise. Er verliert den Job, er gewinnt eine schöne Frau. Vorerst.
Wie Fabian zwischen brotloser Kunst, politischem Rechtsruck und enthemmter Bohème versucht, ein anständiger Mensch zu bleiben, das erzählt Erich Kästner in seinem Roman «Fabian oder Der Gang vor die Hunde». Der deutsche Filmregisseur Dominik Graf fühlt jetzt in seinem gleichnamigen Film einer nervösen Spassgesellschaft den Puls. Graf erzählt auch, wie unpolitische Demokraten im Strudel einer nationalistischen Revolution untergehen.
