«Wir haben in den zweiten Gang geschaltet»
Nach den grossen Turbulenzen in der Sommerpause freut sich Roland Heri, der CEO des FC Basel, über die neue Ruhe und die zuletzt guten Resultate.

Roland Heri, der FC Basel ist Tabellenführer, seit Mitte August ungeschlagen, er hat in der Europa League 5:0 gegen Krasnodar gewonnen und steht vor dem Spitzenspiel bei Getafe. Sind Sie zufrieden?
Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung unseres Teams und mit dem, was es zuletzt auf dem Platz gezeigt hat. Es macht mich als Fussball-Geniesser, aber auch als Geschäftsführer glücklich, dass wir eine Ruhe gefunden haben, damit das Team wieder so auftreten kann.
Aber sind Sie nach den Unruhen im Sommer nicht auch ein bisschen überrascht über diese Entwicklung?
Ich habe immer an die Qualität der Mannschaft geglaubt.
In Ihrem letzten BaZ-Interview haben Sie den FCB als Tanker bezeichnet, der nur langsam die Richtung ändern kann und das zu tun im Begriff ist…
Ein passendes Bild, finden Sie nicht?
Durchaus. Aber hat der Tanker denn nun schon eine andere Richtung eingeschlagen?
Wir bleiben ein grosser Tanker, der für Manöver etwas mehr Zeit braucht. Aber ich glaube, wir haben mittlerweile in den zweiten Gang geschaltet.
«Ein Montag macht deutlich mehr Spass, wenn man am Wochenende zuvor gewonnen hat.»
Woran machen Sie das fest? Am ersten Tabellenplatz? Am 1:1 im Spiel gegen YB? Am 5:0 gegen Krasnodar?
Ich bin kein Fachmann, was den Sport angeht. Aber mir hat ein jüngeres Beispiel imponiert: Ich habe bewundert, wie die Mannschaft beim Remis in St. Gallen – nach der Reise in die Türkei – das Tor leidenschaftlich verteidigt hat. In diesem Spiel hätten wir nicht in jeder Phase der Vergangenheit einen Punkt mitgenommen.
Trotzdem ist der Erfolg kaum zu erklären. Erst die Unruhen im Sommer rund um die Freistellung von Marcel Koller. Albian Ajeti hat den Club verlassen, Ricky van Wolfswinkel fällt lange aus, der FCB hat am Ende der Transferperiode noch drei Spieler verpflichtet…
Das zeigt die gute Arbeit der sportlichen Leitung und des Staffs.
Wie wirken sich die sportlichen Erfolge auf Ihre tägliche Arbeit aus?
Ich habe schon als Funktionär im Amateurbereich immer gesagt: Ein Montag macht deutlich mehr Spass, wenn man am Wochenende zuvor gewonnen hat. Es ist doch völlig klar, dass uns der sportliche Erfolg auch die Arbeit auf der Geschäftsstelle erleichtert.
Wirkt sich das nur auf die Stimmung gegen innen aus? Oder auch nach aussen?
Auf beide Seiten. Wir sind alle fröhlicher, wenn das Team gewinnt. Das ist mal der emotionale Anteil. Aber es ist natürlich auch ein angenehmeres Gefühl, wenn wir mit ein paar Siegen im Gepäck bei unseren Geschäftspartnern anklopfen können.
«Der CEO eines Fussballclubs wird – und muss – wahrscheinlich immer ein paar kritische Stimmen abkriegen.»
Glauben Sie, dass die Abstimmung anders ausfallen würde als zuletzt, wenn heute Generalversammlung wäre.
Das wäre ein Blick in die Kristallkugel. Aber ich weiss genau, dass es zu jedem Zeitpunkt, egal ob wir gewinnen oder verlieren, die ganze Bandbreite gibt. Ich treffe ständig Leute und die Reaktionen sind immer unterschiedlich. Manche klopfen dir auf die Schulter, andere fragen dich, was du überhaupt beim FCB machst. Der CEO eines Fussballclubs wird – und muss – wahrscheinlich immer ein paar kritische Stimmen abkriegen. Daran habe ich mich gewöhnt.
Unser Eindruck ist: Die gute Saison wirkt sich noch nicht auf die Zuschauerzahlen aus. Ein Gegentrend ist jedenfalls nicht auszumachen.
(Zieht ein Blatt aus einer Mappe) Da bin ich anderer Meinung: Der Gegentrend ist zart erkennbar und zwar, indem wir nicht noch schlechtere Zahlen ausweisen. Wir sind nicht weiter abgesunken, wie wir das zuletzt erlebt haben, sondern die Zahlen haben sich stabilisiert. Und am Rande bemerkt: Die Talsohle und bei den No-Shows hatten wir in der Saison des Doubles hinzunehmen.
Sie haben eine Liste. Können Sie das in Zahlen belegen?
Im Hospitality-Bereich konnten wir nicht zulegen. Aber wir haben uns auch dort stabilisiert. Und wir haben bereits jetzt einige Zusagen auf Jahreskarten in diesem Bereich. Da haben wir ganz eindeutig das Signal, dass wir uns verbessern werden. Wir haben auch grosse Hoffnungen, dass wir die letzte freie Loge wieder verkaufen können.
Im gesamten Lounge-Bereich ist man von ehemals 950 auf rund 550 verkaufte Plätze abgesunken.
Fest steht, dass wir bei unserer grössten Lounge, der Baloise Lounge, bei einer Auslastung von 65 Prozent sind. Da waren wir in Spitzenzeiten mal bei 85 Prozent. Aber in der Warteck-Box liegen wir aktuell bei 77 Prozent, in der V-Zug Lounge bei 85 Prozent, und in der Captains-Lounge bei 96 Prozent. Was zeigt, die Schwierigkeiten liegen bei den exklusivsten Bereichen und nicht in den mittleren Segmenten.
Warum ausgerechnet in diesem Segment?
Das ist unsere Aufgabe: Herauszufinden, wo die Gründe liegen um dann verbesserte Angebote zu erarbeiten.
«Ich spüre, dass das Vibrieren nach sportlichen Titeln die Menschen wieder mehr erreicht.»
Haben Sie eine Idee?
Wir hatten im Sommer 2017 einen Einbruch, den man ziemlich genau an den Zahlen festmachen kann. Das hatte sicher teilweise mit dem Sportlichen zu tun. Aber auch damit, dass damals eine Ära innerhalb des FCB zu Ende gegangen ist. Wir hören auffällig oft, dass nicht wenige Zuschauer zu diesem Zeitpunkt eine Pause eingelegt haben. Einige haben sich gesagt: Es war schön, aber jetzt schauen wir erst einmal, wo sich das alles hin entwickelt.
Spüren Sie unter den FCB-Fans wieder einen Hunger?
Ich spüre, dass das Vibrieren nach sportlichen Titeln die Menschen wieder mehr erreicht, ja.
Trotzdem hat der Club ambitionierte Sparziele, Präsident Bernhard Burgener spricht von 21 Millionen Franken, die im Geschäftsjahr 2019 eingespart werden sollen. Ist der FCB, was die Zuschauerzahlen angeht, im Soll?
Aktuell arbeiten wir am Abschluss des dritten Quartals, die Zahlen liegen darum noch nicht vor, um das abzuschätzen. Aber ich kann sagen, dass die Führung des FC Basel die Aufgaben und die Schwierigkeiten kennt – und sie meistern wird.
«Wir kennen die Aufgaben, die uns erwarten.»
Die Rückstellungen des Vereins sind aufgebraucht. Gehen Sie davon aus, dass der Club kein Geld aus dem AG-Vermögen von rund 17 Millionen Franken beziehungsweise aus den Holding-Reserven von rund 20 Millionen Franken braucht, um für 2019 eine schwarze Null zu schreiben?
Lassen Sie mich bitte wiederholen: Wir kennen die Aufgaben, die uns erwarten. Wir arbeiten mit unseren Partnern auf vielen Ebenen daran. Weitere Auskunft will ich darüber nicht geben.
Man könnte sagen: Andere Club müssen Löcher stopfen, ohne Reserven überhaupt zu haben. Der FCB hat also gar kein finanzielles Problem. Aber so einfach darf man es sich nicht machen, oder?
Ich bewundere Ihre Hartnäckigkeit und wiederhole sehr gerne: Wir kennen unsere Aufgaben und werden diese meistern.
Sie sind aber auch ziemlich hartnäckig in Ihren Antworten. Geht es um Geld und Zuschauer, geht es auch um das Stadion. Was ist dort der Stand der Dinge, was die Renovierung oder einen möglichen Umbau angeht?
Das ist ein Thema, das die Klammerfunktion des FCB für die beiden Halbkantone und die ganze Region deutlich aufzeigt. In dieser Diskussion gibt es so viele Gruppierungen und Interessensgemeinschaften, die davon berührt werden. Zuerst geht es darum, alle Gruppen an einen freundschaftlichen Gesprächstisch zu bringen. Nur so kann man das Bewusstsein rund um das Stadion St.-Jakob-Park auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Aber vergessen wir nicht: Wir sind in diesem Haus nur Mieter. Wir können nur Vorschläge einbringen.
«Für Optimismus oder Pessimismus ist es noch ein bisschen früh.»
FCB-Präsident Burgener gewährte bereits in einem BaZ-Interview tiefe Einblicke in die Ideen und Wünsche des Clubs, sodass es wirkte, als sei die Sache schon weiter gediehen. Sie werden inzwischen mit allen Beteiligten geredet haben, oder?
Sie kennen die Situation rund um das Stadion genau so gut wie ich. Die grosse Aufgabe ist es, dass sich alle Parteien finden. Wir sind erst kürzlich vom Gesamtregierungsrat Basel-Stadt eingeladen worden und waren sehr erfreut zu spüren, dass man sich für die Situation rund um das Joggeli mehr als interessiert. Die Ausstrahlung des FCB auf das gesamtwirtschaftliche Wohl der Stadt und die enorme kulturelle Bedeutung sind im Rathaus bekannt und man ist dem Club sehr verbunden und wohlgesinnt.
Das heisst, Sie sind optimistisch, was einen Umbau angeht?
Für Optimismus oder Pessimismus ist es noch ein bisschen früh. Klar ist, dass das Stadion teilweise in die Jahre gekommen ist. Klar ist aber auch, dass jetzt noch kein akuter Handlungsbedarf besteht. Wir wollen einfach bestmöglich auf den Moment vorbereitet sein, in dem Massnahmen nötig werden.
Auch bei der spröde gewordenen Aussenhülle besteht kein akuter Handlungsbedarf?
Es gibt verschiedene Expertisen zu diesem Thema. Manche sagen, dass das Material jetzt ausgewechselt werden muss. Andere sagen, dass es noch jahrelang hält. Für mich ist es schwer, das einzuschätzen. Aber auch in diesem Fall wollen wir vorbereitet sein. Wenn es so weit käme, wollen wir wissen, was wirtschaftlich Sinn macht, was schön ist, was passt.
Und wie passt es mit David Degen, wie muss man sein Engagement sehen, wenn es um die finanzielle Situation des Clubs geht?
David Degen hat zehn Prozent der FC Basel Holding AG erworben. Er steht uns bei der Akquise von neuen Geschäftspartnern zu Verfügung.
«Ich werde doch Arbeitskollegen hier nicht öffentlich beschreiben oder gar bewerten.»
Wie gut kennen Sie ihn?
Ich glaube, er hat sogar zwei, drei Mal bei uns gespielt, als ich noch Coach bei der U21 war. Oder war das Philipp? Egal, ich kenne David Degen jedenfalls seit einiger Zeit. In den letzten beiden Jahren haben wir uns besser kennen gelernt. Und jetzt werden wir Arbeitskollegen, gewissermassen.
Wird er eines Tages der neue Besitzer des FCB?
Das weiss ich nicht.
Existiert eine Option über den Kauf von weiteren Aktien?
Das sind Inhalte, die wir beim besten Willen nicht kommentieren können und möchten. Ich denke, der FCB ist ein Club, der in vielen, vielen Bereichen sehr transparent kommuniziert, gerade auch, was die Zahlen betrifft, die wir jedes Jahr vor der GV unseren nahezu 10.000 Mitgliedern sehr detailliert aufbereiten und auch den Medien zur Verfügung stellen. Auf diese weitgehende Transparenz, wie sie viele andere Clubs bei weitem nicht in diesem Ausmass pflegen, ist Verlass. Aber ich hoffe auf das Verständnis der Mehrheit, dass wir in rollenden Prozessen und in Projektfragen, die vielleicht noch im Stadium einer Idee sind, den Zeitpunkt und den Inhalt der Kommunikation selber bestimmen und nicht dauernd Wasserstandsmeldungen abgeben möchten, zumal sich Wasserstände naturgemäss dauernd ändern können.
Aber Sie kennen die Antwort darauf schon, sind im Bilde – oder ist das etwas, wovon einzig Bernhard Burgener und David Degen wissen?
Ich bin über die Modalitäten im Bilde.
Ist Degens Engagement Teil eines grösseren strategischen Plans, noch mehr Personen in den Verein zu holen?
Bernhard Burgener hat immer betont, dass es ihm wichtig ist, Persönlichkeiten aus der Region und mit FCB-Verbundenheit ins Boot zu holen.
Es sind dies nicht die einzigen wichtigen Mutationen der vergangenen, warmen Monate: Ruedi Zbinden ist seit Ende Juni Sportchef. Was macht er besser als Marco Streller?
(Überlegt) Wahrscheinlich helfen ihm die Kraft und die Jahre der Erfahrung in diesem Geschäft.
Woran merkt man das?
Weiter möchte ich mich dazu nicht äussern. Sie kennen das Organigramm des FCB. Ich werde doch Arbeitskollegen hier nicht öffentlich beschreiben oder gar bewerten.
«Ich habe auch in Kommentaren gelesen, man müsse mich als die Graue Eminenz mal genauer unter die Lupe nehmen.»
War es am Ende gut, dass es im Sommer – umgeben von all der Unruhe – einen Wechsel auf einer so wichtigen Position gegeben hat?
Das geht mir ein bisschen zu sehr in die esoterische Ecke à la «Probleme als Chance». Tatsache ist, dass Ruhe eingekehrt ist. Und darüber bin ich als CEO äusserst glücklich.
In der Öffentlichkeit besteht die Meinung, Sie hätten in der Sommerpause eine gewichtige Rolle beim Meinungsumschwung in der Trainerfrage und damit zur Absetzung von Marco Streller gespielt. Was entgegnen Sie?
Ich habe auch in Kommentaren gelesen, man müsse mich als die Graue Eminenz mal genauer unter die Lupe nehmen. Das klingt ja fast so, als würde ich bald der Nachfolger in dieser Rolle von Erich Vogel werden, der ja auch gerne als Graue Eminenz abgebildet wird (schmunzelt). Aber Spass beiseite: Übergeordnete strategische Entscheidungen werden beim FCB immer in Gremien gefällt. Es ist unmöglich, dass eine Person – bildlich gesprochen – das Fallbeil über eine andere fallen lässt und solche massiven Entscheidungen ganz alleine trifft.
Aber man könnte eine Person beeinflussen. Denn am Ende entscheidet immer der Präsident alleine.
Die Beeinflussung von anderen Menschen ist kein gutes Vorgehen. Das beste Mittel ist das ehrliche, offene Gespräch mit allen Beteiligten. Aus diesen Diskussionen wollen wir das Beste für den FC Basel entwickeln.
Und das ist passiert?
Das ist passiert.
Was ist für sie die wichtigste Lehre aus der Sommerpause?
Genau das. Dass wir uns in Zukunft im Gespräch noch stärker um sachliche Transparenz bemühen müssen, als wir das ohnehin schon tun.
Bernhard Burgener hat im Zuge des ganzen Theaters sehr kritische Worte gegenüber den Medien gefunden. Sehen Sie das auch so?
Ich weiss, dass Sie ihre Aufgabe so gewissenhaft wie möglich machen. Ich persönlich habe mich zwar ein oder zwei Mal etwas respektlos dargestellt gefühlt. Aber das geht mir nicht sehr nahe. Das ist wohl meinem fortgeschrittenen Alter geschuldet. Und dass ich die Sprache der Jugend nicht immer nachvollziehen kann (schmunzelt).
Bei Ruedi Zbinden haben Sie gesagt, dass seine Erfahrung ein Vorteil sei. Trifft das, abgesehen vom fussballerischen Wissen, auch auf Marcel Koller zu?
Ja, diese Gelassenheit und die Ruhe würde ich auch unserem Trainer attestieren. Davon würde ich mir auch gerne etwas abschauen. Dieses ganze mediale Fussball-Drama mal mit einem Augenzwinkern zu quittieren, das fehlt mir manchmal.
«Im Fussball gibt es keine Planungssicherheit.»
Glauben Sie, dass jeder Trainer die Arbeit einfach wieder so aufgenommen hätte, wie Marcel Koller das getan hat?
Sie mögen mir verzeihen, dass ich keine Fragen mehr zum Sommer 2019 beantworten werde.
Dann lassen Sie es uns anders fragen. Wie sieht denn die Zukunft von Trainer Marcel Koller aus? Müsste man sich – etwas böse formuliert – nicht langsam um die Verlängerung seines Vertrages bemühen, ehe im Winter Juventus Turin anklopft?
Alle Gespräche, die in der technischen Kommission stattfinden, werden auch dort bleiben.
Aber Ihnen ist bewusst, dass diese Frage in den nächsten Wochen und Monaten geklärt werden muss?
Wenn die Sportredaktion der BaZ das so sieht, dann wird es wohl so sein.
Der FCB hat vor wenigen Wochen öffentlich gemacht, dass man mit dem Club San Lorenzo aus Buenos Aires kooperieren will. Können Sie etwas zu der Partnerschaft sagen?
Traditionell hat der FC Basel ja sehr gute Beziehungen nach Lateinamerika. Und wir sind der Überzeugung, dass es gut ist, im direkten Austausch mit einem Partner vor Ort zu stehen.
Worum soll es genau gehen?
Es geht darum, sehr direkte Kontakte zu einem guten Ausbildungsclub zu haben. So können wir die administrativen Abläufe bei einem eventuellen Transfer vereinfachen. Unsere Vorstellung ist, dass die Vorverhandlungen so weit standardisiert werden, dass automatisch klar ist, was passiert, wenn wir einen Spieler transferieren wollen. Wir möchten der sportlichen Leitung gewissermassen eine Maske zur Verfügung stellen, wo man oben links die Zahl X eingibt und unten rechts steht dann, was ein Spieler den FC Basel über einen gewissen Zeitraum kostet. Mit Gehalt, mit Wohnung, mit Transportkosten. Mit allem.
«In Indien geht etwas – salopp gesagt – und ich glaube, dass wir da schon ein bisschen eine Pionierfunktion hatten.»
Was erhoffen Sie sich für einen Vorteil?
Im Fussball gibt es keine Planungssicherheit. Es ist ein Ansatz, um die Planungssicherheit zu verbessern. Es geht darum, dass wir uns einen Vorteil verschaffen können.
Aber wieso sollte ein Spieler zum FC Basel wechseln, der ein Vorkaufsrecht hat, wenn ihm doch Everton finanziell gesehen viel mehr bieten kann? So entgeht ja auch San Lorenzo eine Möglichkeit.
Es geht darum, dass wir unserem Partner garantieren können, was wir vorher abgemacht haben. Damit hätte auch ein eventueller Partner eine höhere Planungssicherheit. Und der Verein kann seinen Spielern oder solchen, die man erst noch verpflichten will, die Aussicht auf einen anerkannten Club in Europa bieten, der wiederum ein Sprungbrett in eine grosse europäische Liga darstellt.
Es geht aber nicht darum, dass der Club sich, wie in Indien, am Club beteiligt, oder?
Korrekt. Geld würde nur im Erfolgsfall, also bei einem abgewickelten Transfer, fliessen.
Wie entwickelt sich denn das Basler Engagement in Indien?
Massimo Ceccaroni wird in den kommenden Tagen und bis kurz vor Weihnachten nach Indien reisen. Er hat ein Trainer-Ausbildungs-Modul dabei. Das heisst, die erste Etappe der Trainerausbildung beginnt. Und gleichzeitig geht auch die Spielersichtung los. Es haben sich zahlreiche Kinder gemeldet, die Rückmeldungen waren massiv, was durchaus in Zusammenhang mit der Partnerschaft zu sehen ist. Und unsere Partner haben uns gesagt, dass sie im August 2020 mit den ersten Mannschaften in die Akademie einziehen wollen.
Gibt es diese Akademie bereits?
Das Land ist gekauft und geebnet. Sie dürfen aber nicht den Fehler machen und sich das so vorstellen wie etwa unseren Campus. Aber im nächsten Jahr – unser Partner rechnet mit August 2020 – soll dort eine Anlage stehen, die den Ansprüchen einer guten Ausbildungsstätte genügt und auch die notwendige Infrastruktur aufweist.
Hatten Sie bereits ein Kaufangebot für Ihre Anteile?
Wir hatten tatsächlich eine recht konkrete Anfrage aus England.
Von wem?
Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Ich habe in letzter Zeit verschiedentlich über das Thema konferiert. Es gibt einige Clubs wie Stavanger oder Elche, die sich ähnliche Schritte überlegen und sich für den Fussball in Indien interessieren. Da geht etwas – salopp gesagt – und ich glaube, dass wir da schon ein bisschen eine Pionierfunktion hatten.
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