«Wir haben gewonnen, er hat verloren»
Im Prozess gegen den norwegischen Attentäter Anders Behring Breivik hat erstmals ein bei dem Massaker auf Utöya verletztes Opfer ausgesagt – und die bedrückte Stimmung im Gerichtssaal unversehens aufgelockert.

«Wir haben gewonnen, er hat verloren. Junge Norweger können schwimmen», antwortete die 20-jährige Frida Holm Skoglund heute Montag vor Gericht in Oslo auf die Frage, ob sie dem Attentäter Anders Behring Breivik etwas sagen wolle. Ihre Worte riefen im Gegensatz zu der sonst stets bedrückten Atmosphäre im Gerichtssaal einige Lacher hervor.
Die junge Frau schilderte, wie sie am 22. Juli vergangenen Jahres bei dem Massaker in einem Jugendlager auf der Insel Utöya verletzt wurde. «Eine Freundin sagte mir, dass ich in den Oberschenkel getroffen wurde. Ich dachte, es sei ein Scherz; dass es keine echte Munition war.» Anschliessend habe sie selbst die Kugel aus der Wunde entfernt.
«Stopp! Kommt zurück!»
Auf der Flucht vor dem Mörder sprangen Skoglund und mehrere Freunde ins eiskalte Wasser und schwammen in Sicherheit. Vom Ufer aus habe der als Polizist verkleidete Breivik auf die Flüchtenden geschossen und «Stopp! Kommt zurück!» gerufen, berichtete die 20-Jährige.
Der norwegische Rechtsextremist hatte am 22. Juli 2011 zunächst im Osloer Regierungsviertel mit einer Autobombe acht Menschen getötet, bevor er in einem Jugendlager der regierenden Arbeiterpartei auf Utöya 69 Menschen tötete. Der 33-Jährige gestand die Taten, plädierte aber auf nicht schuldig. Seinen Angaben zufolge waren die blutigen Anschläge «grausam, aber notwendig», um Norwegen vor einer angeblich drohenden «muslimischen Invasion» zu retten. Sollte das Gericht Breivik für geistig gesund erklären, drohen ihm 21 Jahre Haft.
AFP/fko
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch