«Wir haben die Nase voll von Madonna»
In ihrem Hilfsprojekt «Raising Malawi» sollen Millionen versandet sein. Seit der Grundsteinlegung im Jahr 2010 hat die Popdiva das Land nie mehr besucht. Die Regierung ist verärgert.

«Wem glaubt die Welt? Dem Superstar Madonna oder einer Afrikanerin wie mir?», fragt Anjimile Oponyo, Ex-Projektleiterin des Madonna-Hilfsprojekts «Mädchen-Akademie» im bitterarmen Malawi. Die Schwester der Vizepräsidentin Malawis wird von Madonnas Hilfsorganisation «Raising Malawi» mitverantwortlich dafür gemacht, dass Millionen versandet sein sollen.
Die Popdiva hatte im April 2010 den Grundstein für die Schule in Chinkhota nahe der Hauptstadt Lilongwe gelegt. Seitdem kam Madonna (53), die zwei Kinder aus Malawi adoptiert hat, nicht mehr in den kleinen Binnenstaat. Ihr Projekt ist gescheitert. Wer für das Debakel verantwortlich ist, ist umstritten. Laut der «Los Angeles Times» gab es 2011 gegen «Raising Malawi» Ermittlungen. In Malawi laufen juristische Verfahren: Ex-Mitarbeiter klagen auf ausstehende Löhne, Ex-Besitzer des Projektgebiets auf ihr Geld. Madonna selbst hatte vor rund einem Jahr erklärt, sie sei «frustriert» über die missliche Entwicklung. Sie wollte aber ihre Hilfe fortsetzen und unternahm Anfang 2012 einen zweiten Versuch.
Auch Kabbala-Zentrum spielte eine Rolle
Die Regierung Malawis winkt ab: «Wir haben die Nase voll von Madonna», sagt die Sprecherin des Erziehungsministeriums, Lindiwe Chide. Die wolle doch nur «ihr Image aufpolieren». Laut der «New York Times» wurden bis zu 18 Millionen Dollar für die Organisation gesammelt. Nach zwei Jahren Planung fehlten davon 3,8 Millionen. Nicht nur Diplomaten in Lilongwe meinen, das Geld erlaube malawischen Angestellten Madonnas ein Leben in Saus und Braus.
Bei der Spendensammlung spielte nach Medienberichten auch das Kabbala-Zentrum in Los Angeles eine Rolle. «Raising Malawi» sei von dem Kabbala-Anhänger Michael Berg mitgegründet worden. Nach dem Scheitern seien Verbindungen zwischen den beiden Organisationen gekappt worden.
dpa
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