«Wir fliegen nicht nach Las Vegas»
Der verwirrte Pilot einer US-Airline, der eine Notlandung provoziert hatte, ist angeklagt worden. Zudem sind weitere Details zu den bangen Momenten in der Luft bekannt geworden.
Mit seinem beängstigenden Verhalten an Bord eines Jetblue-Flugzeugs hatte er eine Umleitung der Maschine bewirkt; nun ist der US-Pilot angeklagt worden. Wie die Behörden gestern mitteilten, muss sich der 49-Jährige wegen Störung der Besatzung verantworten.
Der Pilot der Fluggesellschaft Jetblue hatte am Dienstag offenbar in einem Zustand geistiger Verwirrung mit diffusen Terrorwarnungen seine Passagiere auf einem Flug von New York nach Las Vegas in Angst und Schrecken versetzt. Mit Hilfe von Passagieren konnte er unter Kontrolle gebracht werden. Der Co-Pilot vollzog eine Notlandung in Amarillo in Texas.
Zuvor keine Anzeichen einer Störung
Laut einer Mitteilung des US-Justizministeriums erschien der Pilot, der zuvor nie Anzeichen einer psychischen Störung gezeigt hatte, spät zum Dienst und begann kurz nach dem Start vom John-F.-Kennedy-Flughafen in New York, sich merkwürdig zu verhalten und unter anderem unzusammenhängende Dinge über Religion gesagt.
Wirklich beunruhigt war der Erste Offizier den Angaben zufolge, als der Pilot sagte, nichts sei wichtig. Der Kommandant habe angefangen, über Funk die Bodenkontrolle zu beschimpfen und ihr zu sagen, sie solle still sein. Dann habe er die Funkanlage an Bord ausgeschaltet, die Beleuchtung an den Kontrollbildschirmen herunterzufahren und den Co-Piloten angeherrscht, nicht das Funkgerät zu benutzen.
Anschliessend habe der Pilot gesagt: «Wir müssen einen grossen Sprung in den Glauben machen» sowie «Wir fliegen nicht nach Las Vegas». Dann habe er eine Art Predigt gehalten.
Mehrere Passagiere warfen sich auf ihn
Als der Co-Pilot vorschlug, einen mitfliegenden Jetblue-Piloten ins Cockpit einzuladen, stand der Flugkapitän nach Angaben des Justizministeriums abrupt auf und ging zur Toilette. Als er von dort zurückkam, habe er von «150 Seelen an Bord» gesprochen. Er sei den Gang entlang gelaufen, habe unterwegs einen Passagier gefragt, ob dieser ein Problem habe und sei nach vorne zurückgerannt. Als er seinen Code für das Cockpit eingeben wollte, habe der Co-Pilot per Lautsprecher dazu aufgefordert, den Kapitän festzuhalten.
Mehrere zum Teil sehr kräftige Passagiere warfen sich auf ihn und blieben bis zur Landung in Amarillo in Texas auf ihm sitzen. Währenddessen rief der Pilot weiter wirre Dinge über Jesus, Iran, Irak, den 11. September und Terroristen.
AFP/rbi
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