Winterkorn weiter in Schlüsselpositionen
Obwohl Martin Winterkorn bei VW den Hut nehmen muss, bleibt er wohl weiterhin Vorsitzender bei Porsche und Audi. Die USA prüfen derweil die Auswirkungen des Abgas-Skandals.
Trotz seines Rücktritts vom Posten des Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG bleibt Martin Winterkorn laut einem Zeitungsbericht weiterhin in zentralen Führungspositionen des VW-Konzerns. Die «Bild»-Zeitung berichtete am Freitag, Winterkorn sei weiterhin Vorsitzender der Porsche Automobil Holding SE, der Muttergesellschaft der Volkswagen AG, die rund 51 Prozent der VW-Stammaktien hält. Ausserdem sei er weiterhin Aufsichtsratsvorsitzender der Audi AG. «Das ist im Präsidium bisher offenbar niemandem aufgefallen», zitierte die «Bild» einen VW-Insider.
Winterkorn war am Mittwoch als VW-Vorstandschef zurückgetreten, obwohl er sich nach eigener Aussage «keines Fehlverhaltens bewusst» war. VW steckt in der tiefsten Krise der Unternehmensgeschichte, seit bekannt wurde, dass bei Dieselfahrzeugen die Abgaswerte manipuliert worden waren. Eine entsprechende Software ist nach Angaben des Konzerns weltweit in elf Millionen Autos eingebaut. Allein in den USA kommen auf Volkswagen eine Milliardenstrafe sowie eine teure Rückrufaktion und Schadenersatzklagen zu.
Der Aufsichtsrat von Volkswagen berät am Freitag in Wolfsburg über Winterkorns Nachfolge an der Vorstandsspitze. Nach übereinstimmenden Medienberichten soll Porsche-Chef Matthias Müller die Leitung des Gesamtkonzerns übernehmen.
VW drohen Milliardenstrafen
Zudem will die US-Regierung die gesundheitlichen Auswirkungen des Abgas-Skandals bei Volkswagen-Fahrzeugen genau prüfen. «Wir nehmen diese Anschuldigungen und ihre möglichen Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit und die Luftverschmutzung in den USA sehr ernst», erklärte ein Sprecher des US-Justizministeriums am Donnerstag in Washington. Das Ministerium arbeite bei der Aufklärung eng mit der US-Umweltbehörde (EPA) zusammen. Diese hatte den Fall ans Justizministerium übergeben.
Dem Wolfsburger Konzern drohen in den Vereinigten Staaten Milliardenstrafen sowie weitere Kosten durch eine Rückrufaktion und mögliche Schadenersatzzahlungen. Im Zuge des Skandals trat am Mittwoch Konzernchef Martin Winterkorn zurück.
AFP/hae
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