Wind treibt die Flammen in die Wohngebiete
Die zweitgrösste Stadt im US-Bundesstaat Colorado ist unerwartet von einem Waldbrand erfasst worden. Mehrere Zehntausend Menschen mussten ihre Häuser bereits verlassen.
Völlig überraschend haben die Flammen eines seit Tagen wütenden Waldbrands im US-Bundesstaat Colorado ein Wohnviertel erfasst. In der Stadt Colorado Springs wurden zahlreiche Häuser zerstört. Zuvor hatten die Behörden in der rund hundert Kilometer südlich von Denver gelegenen Stadt angesichts plötzlich drehender Winde die Evakuierung von mehr als 30'000 Menschen angeordnet.
«Bis heute Nachmittag war es einfach nur ein Waldbrand, dann erfasste es auf einmal Häuser im Nordwesten unserer Stadt», sagte der Bürgermeister von Colorado Springs, Steve Bach, gestern im Fernsehen. «Ich glaube, niemand konnte damit rechnen, dass das passiert.» Laut Behörden sind erst fünf Prozent des Feuers, das bereits 2480 Hektar zerstörte, eingedämmt.
Dunkler Rauch und Asche wehten von den Bergen nach Colorado Springs hinein. In der Nacht waren hellgelbe und -orange Flammen am Horizont zu sehen - oftmals ein Zeichen dafür, dass ein weiteres Haus dem Waldbrand im Waldo Canyon zum Opfer gefallen ist.
«Düstere Szenen»
Colorados Gouverneur John Hickenlooper nannte die Zerstörung im Fernsehsender KCNC «ziemlich gross» und sprach nach einem Flug über das betroffene Gebiet von «düsteren Szenen». Das einzig Positive sei, dass zunächst keine Toten zu beklagen seien. «Es war so, als ob man die schlimmste vorstellbare Filmkulisse betrachtet», sagte Hickenlooper. «Es ist fast surreal. Ich habe so etwas noch nie vorher gesehen.»
Die Besitzer der landesweit für ihre Western-Restaurants bekannten Rinderfarm «Flying W Ranch» schrieben auf ihrer Webseite, dass die Farm bis auf die Grundmauern niedergebrannt sei. Colorado Springs ist die zweitgrösste Stadt im Bundesstaat Colorado, der im Westen der USA liegt. Nahe der Stadt war am Samstag im Nationalpark Waldo Canyon ein Feuer ausgebrochen, das trotz massiver Anstrengungen nicht gelöscht werden konnte.
Grosse Hitze, Trockenheit und drehende Winde bis zu hundert Kilometern pro Stunde fachten das Feuer an. Eine Erleichterung im Kampf gegen die Flammen ist nicht zu erwarten. Mit gut 38 Grad im Schatten kletterten die Temperaturen laut Berichten am Dienstag auf einen neuen Rekordwert.
Weitere Feuer
Im gesamten Bundesstaat, der mit dem Nationalpark um die Rocky Mountains auch zahlreiche Touristen anlockt, wüten zudem insgesamt mehr als ein Dutzend Brände. In diesem Jahr sind laut den Angaben bereits vier Menschen in den Flammen ums Leben gekommen.
Ein Feuer nahe Fort Collins etwa hundert Kilometer nordwestlich von Denver zerstörte bisher mehr als 34'800 Hektar Land und gilt damit als zweitgrösstes Feuer in der Geschichte Colorados. Erst zwei Drittel der Flammen waren am Dienstag laut Behörden eingedämmt.
Auch im benachbarten Bundesstaat Utah breiten sich die Waldbrände weiter aus. Etwa 160 Kilometer südlich von Salt Lake City sei ein Mensch den Waldbränden zum Opfer gefallen, teilten die Behörden mit.
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