
Kaum eine der Reaktionen, die innert weniger Tage nach dem Super-League-Manifest das Vermarktungsprojekt von zwölf prominenten europäischen Fussball-Unternehmen zum peinlichen Rückzug zwangen, kam ohne eine Dosis konventioneller Kapitalismuskritik aus: weder die entrüsteten Kommentare in den Medien, die einmal mehr Habgier als Ursprung moralischer Verfehlung identifizierten, noch die Drohungen englischer Hardcorefans, die vor mehreren Stadien gegen die milliardenschweren Clubbesitzer aus den USA und den Scheichtümern des Nahen Ostens protestierten.
Schuldenberge und Langeweile – Wieso der Fussball mehr Kapitalismus braucht
Die internationale Super League stürzte ein wie ein Kartenhaus. Doch der Fussball muss sich neu erfinden – und sich dabei am US-Profisport orientieren.