Wiederaufbau des Gazastreifens kostet vier Milliarden Dollar
Beim jüngsten Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern kamen über 2200 Menschen ums Leben. Nun kann auch der materielle Schaden beziffert werden. Die Schweiz unterstützt den Wiederaufbau.
Für den Wiederaufbau im Gazastreifen nach dem jüngsten bewaffneten Konflikt mit Israel werden nach Angaben der Palästinenser vier Milliarden Dollar gebraucht. Dies geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten 76-seitigen Bericht der Einheitsregierung hervor.
Das Dokument richtet sich an eine für Sonntag kommender Woche in die ägyptischen Hauptstadt Kairo einberufene Geberkonferenz. Allein 1,9 Milliarden Dollar seien für den Wiederaufbau öffentlicher und privater Infrastruktur nötig, weitere 1,2 Milliarden Dollar zur «Reaktivierung der wirtschaftlichen Leistung», heisst es darin.
100'000 Einwohner noch immer obdachlos
Nach anhaltendem Raketenbeschuss durch militante Palästinenser aus dem Gazastreifen hatte die israelische Armee dort im Juli eine Offensive mit Luftangriffen und zeitweise auch Bodentruppen gestartet. Mehr als 2150 Palästinenser und 73 Israelis wurden getötet.
Weite Teile des Küstenstreifens wurden zerstört. Nach siebenwöchigen Kämpfen trat am 26. August eine Feuerpause in Kraft. Mehr als 100'000 Einwohner des Gazastreifens sind nach wie vor obdachlos, viele leben in Notunterkünften. Es kursieren auch Schätzungen, die von deutlich höheren Kosten für den Wiederaufbau ausgehen.
Schweiz gibt 120 Millionen Franken
In dem nun vorgelegten Bericht heisst es, zunächst müssten Trümmer sowie nicht detonierte Granaten und Raketen weggeschafft werden. Daraufhin sollten das beschädigte örtliche Kraftwerk repariert sowie die Energie- und Trinkwasserversorgung wieder hergestellt werden.
Auch für den Gesundheits- und den Bildungssektor seien Finanzhilfen nötig. In dem Bericht wird zudem gefordert, die seit dem Jahr 2006 andauernde israelische Blockade des Gazastreifens aufzuheben, um Handel zu ermöglichen.
Die Schweiz hat sich bereit erklärt, 120 Millionen Franken für den Wiederaufbau bereit zu stellen, wie das Aussendepartement (EDA) Anfang Woche mitteilte. Bern verlangt allerdings von den am Konflikt beteiligten Parteien nicht näher beschriebene Garantien – von der palästinensischen Hamas genauso wie von Israel.
SDA/chk
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