Wie viel Schaden Cyberkriminelle in der Schweiz anrichten
Die betrügerischen Machenschaften im Web richten in der Schweiz jährlich einen Milliardenschaden an. Vor allem Jüngere seien betroffen, so Sicherheitsanbieter Symantec.

Internetnutzer erleiden einen unmittelbaren finanziellen Schaden von 401 Millionen Dollar (374 Millionen Franken), wie aus einer Studie der US-Sicherheitssoftwarefirma Symantec hervorgeht.
Dazu komme noch der Aufwand, bis man nach einem Onlinediebstahl wieder alles geregelt hat. Rechnet man diesen Zeitverlust um, entstünden noch einmal Kosten von umgerechnet 550 Millionen Franken, sagte Virenjäger Candid Wüest von Symantec am Donnerstag vor den Medien in Zürich. Insgesamt belaufe sich der Schaden hierzulande auf 924 Millionen Franken.
Weltweit errechnet die Studie einen Gesamtschaden von 388 Milliarden Dollar. Damit erreicht die Internetkriminalität beinahe die gleiche Dimension wie der gesamte Drogenhandel auf der Welt, den die UNO auf 411 Milliarden Dollar schätzt.
Fünf Tage Ärger
In der Schweiz bräuchten die Leute im Durchschnitt fünf Tage, bis sie nach einem durchs Internet erlittenen Schaden wieder ruhig schlafen könnten, sagte Wüest. So lange brauche man, um den Computer neu aufzusetzen, neue Passwörter einzurichten oder sich eine neue Kreditkarte zu besorgen. Damit sind die Schweizer doppelt so schnell wie der weltweite Durchschnitt, der zehn Tage beträgt.
Die Studie beruht auf einer Online-Umfrage bei knapp 20'000 Menschen in 24 Ländern. Für die in der Schweiz erstmals durchgeführte Umfrage wurden 700 Nutzer befragt. In diesen Zahlen sind allerdings Unternehmen und staatliche Stellen nicht enthalten. Mit diesen wäre der Schaden durch Internetkriminalität um ein Vielfaches höher, schätzte Wüest.
Vor allem Junge betroffen
Täglich werden in der Schweiz statistisch 3400 Menschen neu Opfer der Internetkriminalität. Davon sind vor allem die Jüngeren betroffen, die besonders aktiv im Netz sind. Sie laden mehr Inhalte herunter und kaufen häufiger online ein. Drei Viertel der Jüngeren verbringen jede Woche Zeit in sozialen Netzwerken, während es bei den Älteren nur 35 Prozent sind.
73 Prozent der Schweizer werden statistisch in ihrem Leben einmal Opfer der Cyberkriminellen. Damit liege die Schweiz auf dem dritten Platz in Europa hinter Deutschland und Polen. Weltweit an der Spitze steht China mit 83 Prozent. Am ungefährlichsten leben die Japaner mit 38 Prozent.
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