Wie Saudiarabien den Syrien-Konflikt entscheiden will
Assads militärische Überlegenheit im Syrien-Konflikt beruht vorab auf der Luftwaffe. Jetzt will Saudiarabien die Rebellen mit Luftabwehrraketen ausrüsten. Das hat schon einmal einen Krieg erheblich beeinflusst.

Saudiarabien will die syrischen Rebellen einem Medienbericht zufolge mit Luftabwehrraketen ausrüsten. Wie das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» heute vorab aus seiner neuen Ausgabe berichtete, ist die Lieferung von sogenannten Man Pads des französischen Typs Mistral geplant. Der Einsatz der tragbaren Flugabwehrraketen könnte laut Bericht das Kriegsgeschehen erheblich beeinflussen. Die militärische Überlegenheit der Streitkräfte von Präsident Bashar al-Assad beruht bisher vor allem auf ihrer Luftwaffe. Durch die Abwehrraketen könnte diese empfindlich getroffen werden.
In den 1980er Jahren hatte die Lieferung von schultergestützten US-Luftabwehrraketen das Kräfteverhältnis im Kampf der Mudschaheddin gegen die sowjetische Armee in Afghanistan entscheidend beeinflusst. In dem Konflikt hatte Saudiarabien bei der Bewaffnung und Finanzierung der Mudschaheddin eine wichtige Rolle gespielt.
Machtanspruch Irans zurückdrängen
Auch in dem Bürgerkrieg in Syrien gehört das wahhabitische Königreich gemeinsam mit dem Golfemirat Katar zu den entschiedensten Unterstützern der vorwiegend sunnitischen Aufständischen.
Der frühere saudiarabische Geheimdienstchef Prinz Turki Bin Faisal warnte davor, den Aufstand in Syrien aufzugeben. «Man muss die moderaten Rebellen unterstützen, um das Regime zu zwingen, auf die Forderungen des Volkes einzugehen», sagte Turki dem «Spiegel». Es gehe dabei auch darum, den Machtanspruch Irans in der Region zurückzudrängen. Turki kritisierte zugleich auch saudiarabische Dschihadisten, die sich den syrischen Rebellen anschliessen: «Wer sich daran (am Kampf) beteiligt, wird nach seiner Rückkehr vor Gericht gestellt, weil er sich dem Befehl des Königs widersetzt hat», sagte Turki.
AFP/rbi
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