Wie man mit Badminton 163'000 Dollar pro Woche verdient
Serena Williams führt die diesjährige «Forbes»-Liste an. Unter den Top 10 taucht auch ein überraschender und unbekannter Name auf.
Das Wirtschaftsmagazin «Forbes» veröffentlichte diese Woche die Liste der Sportlerinnen, die im letzten Jahr am meisten verdient haben. Wenig überraschend befindet sich Serena Williams an der Spitze und dies, obwohl sie wegen ihrer Babypause nur 62'000 Dollar Preisgeld einnahm, dazu kommen allerdings 18 Millionen in Werbeeinnahmen. Etwas weiter unten taucht ein überraschender und für viele unbekannter Name auf.
Auf dem siebten Platz ist Pusarla Venkata Sindhu, besser bekannt als PV Sindhu. Sie ist Badminton-Spielerin aus Indien. Die 23-Jährige gewann bei den Olympischen Spielen in Rio die Silbermedaille und verdiente im letzten Jahr gerade mal 500'000 Dollar an Preisgeld – demgegenüber stehen jedoch 8 Millionen Dollar in Werbeeinnahmen. Das heisst, sie verdient circa 163'000 Dollar pro Woche. Sindhu hat somit nicht nur mehr Geld eingenommen als die aktuelle Weltnummer 1 im Frauen-Tennis Simona Halep (7,7 Millionen), sondern generiert auch mehr Einnahmen durch Sponsoren als zum Beispiel Caroline Wozniacki (7 Millionen).
Gesponsert von Gatorade, Nokia und Panasonic
Sindhu kommt aus einer Sportlerfamillie, beide Eltern spielten Volleyball in der nationalen Liga. Sie startete mit Badminton, als sie sechs Jahre alt war. Bis zu ihrem Erfolg an den Olympischen Spielen hatte sie es schwer, Sponsoren zu gewinnen, wie ihr Manager Tuhin Mishra erwähnte: «Als wir vor den Olympischen Spielen Sponsoren ansprachen, antworteten sie meistens mit: ‹Sindhu? Wer ist das?› Der Markt in Indien war hart, alle Firmen wollten Cricket-Spieler.»
Nach Rio änderte sich alles schlagartig. In der Sportgeschichte Indiens gab es insgesamt erst 28 olympische Medaillen, nur fünf davon von Frauen. Sindhu war die Erste, die Silber gewann – eine Olympiasiegerin gab es gar noch nie. Der Gewinn der Silbermedaille brachte ihr neben grosser Bekanntheit auch jede Menge Geld und andere Annehmlichkeiten. Vom Staat erhielt sie 1,3 Millionen Dollar, zudem Land von zwei Bezirksregierungen und einen BMW.
Ihr Marktwert ist seither stetig gestiegen und ist grösser als der der meisten Cricket-Stars. Die Inderin wird mittlerweile von Marken wie Bridgestone-Reifen, Gatorade, Panasonic und Nokia gesponsert. Zudem überzeugte sie auch auf dem Court weiterhin. Sindhu gewann 2017 und 2018 WM-Silber und beendete die Commonwealth-Spiele 2018 in Australien auf dem zweiten Platz. Diese Woche startet sie an den Asian Games in Indonesien. Sollte die 23-Jährige weiter so erfolgreich sein, könnte sie nächstes Jahr sogar noch weiter oben in der «Forbes»-Liste auftauchen.
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