«Wie einen tollwütigen Hund niedermachen»
Mehrere Polizisten sorgen in der US-Stadt Ferguson mit aggressiven Äusserungen für Empörung. Viel Solidarität erfährt derweil der Todesschütze.

Wegen aggressiver Äusserungen zu den Protesten in der US-Stadt Ferguson hat die Polizei einen Beamten vom Dienst suspendiert. «Diese Protestierer hätte man in der ersten Nacht wie einen tollwütigen Hund niedermachen sollen», schrieb der Polizist auf seiner Facebook-Seite.
Wie die Polizeidirektion in Glendale mitteilte, erfolgte die Suspendierung von Pappert wegen dessen Bemerkungen über die Demonstranten auf seiner Facebook-Seite. Der Polizist hatte weiter geschrieben: «Ich habe diese Protestierer satt. Ihr seid eine Belastung für die Gesellschaft und eine Plage für die Gemeinschaft.» Die Polizei kündigte eine Untersuchung an und erklärte, sie und die Stadtverwaltung teilten Papperts Ansichten «absolut» nicht.
Polizei bei neuen Protesten zurückhaltend
Am Mittwoch wurde bereits ein Polizist suspendiert, der ein Gewehr auf Demonstranten gerichtet und ihnen mit dem Tod gedroht hatte. Die Polizei in St. Louis teilte zudem mit, sie habe eine interne Untersuchung gegen einen weiteren Polizisten eingeleitet, der sich im Jahr 2012 in einem Youtube-Video als «Killer» bezeichnet hatte.
«Ich glaube an Jesus Christus als meinen Retter, doch bin ich auch ein Killer», sagte der 35-jährige in dem Video. «Und wenn ich muss, töte ich noch einen ganzen Haufen weitere. Wenn ihr nicht getötet werden wollt, kommt mir nicht in die Quere. So einfach ist das.»
Der Polizist, der beim Einsatz in Ferguson auch einen CNN-Moderator vor laufender Kamera geschubst haben soll, wurde zunächst vom aktiven Polizeidienst abgezogen. Der Polizeichef von St. Louis, Jon Belmar, äusserte sich in örtlichen Medien «zutiefst verstört» durch die Äusserungen des Polizisten.
235'000 Dollar Spenden für Polizeischützen in Ferguson
Eine Internet-Spendenaktion für den Todesschützen von Ferguson brachte innerhalb von nur fünf Tagen rund 235'000 Dollar ein. Demnach gaben fast 6000 Einzelpersonen oder auch Gruppen Geld zur Unterstützung des Polizisten Darren Wilson. Dieser hatte vor zwei Wochen in der Kleinstadt im US-Staat Missouri den unbewaffneten schwarzen Teenager Michael Brown erschossen. Die Sammelaktion wird inzwischen von einer Wohltätigkeitsorganisation fortgesetzt.
Eine Jury prüft zurzeit, ob Wilson vor Gericht gestellt werden soll. Diese Prozedur könne bis zu zwei Monate dauern, berichtete der Sender CNN unter Berufung auf einen Rechtsexperten. Wie es weiter hiess, hat der Polizist nach dem Vorfall mehrere Todesdrohungen erhalten und hält sich an einem unbekannten Ort auf. Er ist vorläufig vom Dienst befreit und bezieht weiter sein Gehalt. Im Falle einer Anklage kämen aber vermutlich hohe Kosten auf ihn zu.
Michael Brown soll am Montag beigesetzt werden. Die Trauerfeier mit dem Bürgerrechtler Al Sharpton als Hauptredner ist öffentlich. Die Familie des Toten und die Organisatoren erwarten eine grosse Menschenmenge.
SDA/mw
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