Armee mit teurem RechtsstreitWie ein fahrlässiger Masken-Deal die Steuerzahler 3,5 Millionen zu viel kostet
Die Armeeapotheke bezahlte Anfang 2021 für identische Atemschutzmasken einmal 45 Rappen und einmal 1.16 Franken pro Stück. Wieso tat sie das?

«Streitfall beigelegt.» Unter diesem Titel verschickte die Armee im Februar dieses Jahres eine Medienmitteilung. Man sei sich mit einer Firma uneinig gewesen, wie viele Corona-Masken sie liefern dürfe. Nun habe man die rechtlichen Differenzen aber bereinigt und einen neuen Kaufvertrag «zu angemessenen Konditionen» abgeschlossen.
Die Armeeapotheke nahm der Firma fünf Millionen FFP2-Atemschutzmasken zum Stückpreis von 1 Franken und 16 Rappen ab. Die Firma lieferte schliesslich Masken des Luzerner Medizintechnikunternehmens Stöckli Medical. Bloss: die Armeeapotheke hätte genau diese Masken auch mehr als 60 Prozent günstiger haben können. Sie beschaffte nämlich kurz zuvor, im Januar 2021, direkt bei Stöckli Medical zwei Millionen der identischen Masken – diesmal aber zum Stückpreis von lediglich 45 Rappen.