Wie die Jugend der Welt sich betrinkt
In Mittelmeerländern trinken Jugendliche weniger extrem als im Norden Europas – diese Einsicht liefert eine neue Studie zum exzessiven Alkoholkonsum.

Warum lassen sich junge Menschen bis zur Besinnungslosigkeit voll laufen? Dieser Frage geht das International Center for Alcohol Policies (Icap) nicht erst nach, seit Massenbesäufnisse – Botellones genannt – Schlagzeilen machen. Nun hat man es mit einer neuen Untersuchung verglichen, wie Jugendliche in sieben Ländern mit Alkohol umgehen. Das Fazit: Der Einfluss der kulturellen Umgebung ist grösser als etwa das Alter oder Geschlecht.
Wie das Icap heute zu der Studie über «Fokus-Gruppen» in Brasilien, China, Italien, Nigeria, Russland, Südafrika und Grossbritannien mitteilte, lässt sich der Einfluss der Eltern schon daran ablesen, dass der erste Schluck vielfach während einer Familienfeier genommen wird. Zugleich übernehmen Jugendliche gesellschaftliche Normen: Sie verbinden Alkohol in erster Linie mit Vergnügen und sozialem Kontakt, weniger mit Suchtgefahr oder gesundheitlichen Risiken. Folgerichtig findet das Betrinken häufiger auf Partys oder ähnlichen Anlässen statt – und eher in Bars als im privaten Rahmen.
Nationale Unterschiede beim Extremkonsum
Zugleich offenbart die Untersuchung regionale Unterschiede. Während in Schweden 49 Prozent der 17-Jährigen bekannten, schon einmal betrunken gewesen zu sein, waren es in Italien, Frankreich und Griechenland jeweils um die 10 Prozent – ein Ansatzpunkt, der den Verfassern der Studie leise Hoffnung macht. «Wir müssen daran arbeiten, die Kultur des extremen Trinkens zu ändern», sagte Ko-Autorin Marjana Martini, «wir sollten uns Länder wie Spanien und Italien anschauen, wo moderater Konsum ein normaler Bestandteil des Familienlebens ist.»
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