Wie das Weisse Haus das Internet schützen will
Die US-Regierung will Unternehmen in wichtigen Bereichen wie der Energieversorgung oder den Finanzmärkten mit speziellen Anreizen bei der Sicherung ihrer Computernetze gegen Hackerangriffe helfen.

Die US-Regierung will Unternehmen in wichtigen Bereichen wie der Energieversorgung oder den Finanzmärkten mit speziellen Anreizen bei der Sicherung ihrer Computernetze gegen Hackerangriffe helfen. Federführend bei der Umsetzung der Massnahmen soll das Heimatschutzministerium sein, das von unabhängigen Experten unterstützt werden soll. Das geht aus dem Plan des Weissen Hauses zur sogenannten Cyber-Sicherheit hervor, der in Washington vorgelegt wurde.
Demnach sollen unabhängige Experten die Sicherheitsvorkehrungen von Unternehmen prüfen und eine Einschätzung abgeben, die Grundlage für Entscheidungen des Heimatschutzministeriums sein soll. Über die sogenannte Cyber-Sicherheit wird im Kongress bereits seit zwei Jahren beraten. Für den Fortgang des Gesetzgebungsverfahrens war auf die Vorschläge des Weissen Hauses gewartet worden. Das Weisse Haus verfolgt nun einen ähnlichen Ansatz wie der Kongress.
«Keine Spur von Dringlichkeit»
Kritik kam von Experten, die zu viel Freiraum für die Unternehmen als Schwachstelle betrachten. «Der Regierungsplan zeigt keine Spur von Dringlichkeit», monierte ein ehemaliger ranghoher Mitarbeiter des Heimatschutzministeriums, Stewart Baker. «Er sagt selbst wichtigen Industrien, von denen unser Leben und unsere Gesellschaft abhängen, dass sie Jahre Zeit haben, bevor irgendjemand in der Regierung damit beginnt, ihre Sicherheitsmassnahmen zu überprüfen.»
Staatliche Netzwerke in den USA werden täglich millionenfach von Hackern nach Schwachstellen abgesucht und angegriffen. US-Behörden zufolge haben Hacker auch schon Kraftwerke und andere wichtige Einrichtungen ins Visier genommen. Als warnendes Beispiel gilt die Attacke mit dem Stuxnet-Wurm auf das iranische Atomprogramm im vergangenen Jahr.
US-Wirtschaft will Freiwilligkeit
Die US-Wirtschaft machte deutlich, dass sie ein auf Freiwilligkeit basierendes Programm bevorzugt. Der Vorschlag des Weissen Hauses vermeide den Ansatz, Cyber-Sicherheit auf dem Anordnungsweg durchzusetzen, lobte der Präsident von Tech America, Phil Bond. Sein Verband vertritt 1200 Unternehmen.
Im Senat forderte der demokratische Senator Jay Rockefeller unterdessen die Börsenaufsichtsbehörde (SEC) auf, über Pannen und Fehler bei der Cyber-Sicherheit zu informieren. 2009 hätten 40 Prozent der 500 grössten Unternehmen dazu keine Angaben gemacht. Dies könnten aber wichtige Informationen für Investoren, Analysten und Ratingagenturen sein, hiess es in einem Brief Rockefellers, der Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses des Senats ist.
Mehr Datenschutz gefordert
Teil des Vorschlags des Weissen Hauses ist es auch, dass Unternehmen ihren Kunden mitteilen müssen, wenn Daten möglicherweise gestohlen wurden. Auch die Bundesbehörden sollen ihre Netze besser schützen, damit Daten der Bürger nicht missbraucht werden können. Es gelte, die Privatsphäre der Bürger und ihre Freiheitsrechte zu schützen.
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