Befreier mit schmutzigen Händen
Das kosovarische Parlament beugt sich dem internationalen Druck: Es ebnet den Weg für ein Sondertribunal zur Ahndung von Kriegsverbrechen an Angehörigen der Minderheiten.

Wenn das kosovarische Parlament über die dunklen Kapitel der jüngsten Vergangenheit debattiert, dann wähnen sich die Beobachter in einem Wachsfigurenkabinett. Die Volksvertreter verharren mit steinerner Miene auf ihren Stühlen und lauschen dem Redner, der gerade mit zorniger Stimme das Wort ergriffen hat. So war es auch am Montag, als auf der Tagesordnung die Änderung der Verfassung stand, damit der Weg geebnet würde für die Gründung eines internationalen Sondertribunals, das Kriegsverbrechen der kosovo-albanischen Seite ahnden soll.